Die Wahrheit tut oft weh!

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Kapitel 131.1

Ich wappnete mich so gut es ging und teilte ihm die schlechte Nachricht mit. „Aber leider sind die Templer tatsächlich jetzt im Besitz der BEIDEN Artefakte! Und ich glaube kaum, dass sie diese wieder freiwillig herausrücken werden. Mr. O'Brian, es wundert mich gerade, dass ihr gar nicht eingegriffen habt, um sie an euch zu bringen!" fiel es mir plötzlich ein. Der Ire musste gesehen haben, dass sie auf dem Schreibtisch standen!

„Ich war ein wenig abgelenkt von den Leichen, Mrs. de Scudéry! Oder habt ihr etwa schon wieder vergessen, was ihr dort angerichtet habt?" kam es zickig von ihm.

Überrascht sah mich der Chevalier an. „Leichen? WAS um Gottes Willen ist dort geschehen?"

„Kurz bevor Mr. O'Brian und ich gehen wollten, tauchten Charles Lee und Thomas Hickey auf und... ich geriet in Panik und musste an ... den Überfall denken und die Bilder kamen wieder hoch..."

„Vorhin sagtet ihr noch, ihr könnt euch nicht an diesen Vorfall erinnern, da ihr nicht... wie habt ihr es ausgedrückt? Achja... nicht in EUREM Körper seid, sondern in dem von Marie. Und jetzt auf einmal habt ihr Erinnerungen an diese Nacht? Was wird das hier, wenn ihr fertig seid?" Jetzt kam neben der schlechten Laune auch wieder extremes Misstrauen dazu, keine gute Kombination! Verdammt!

Aber hatte ich diesen beiden Herren nicht von dem Vorfall in der anderen Welt erzählt? So langsam wurde es einfach zu wirr und mein Verstand wusste nicht mehr, wer wem wann was erzählt hat.

Also erzählte ich einfach noch einmal, oder das erste Mal, je nach dem, von der versuchten Vergewaltigung und von Charles! Dafür erntete ich einen mitleidigen Blick von BEIDEN, denn es war ihnen tatsächlich unangenehm! Es gab also doch noch anständige Männer in diesem Jahrhundert!

„Das tut mir natürlich leid, Marie. Aber musstet ihr gleich zum aller letzten Mittel greifen?" fragte Louis-Joseph ein wenig besorgt. Also doch ein Mann der solche Taten gutheißen würde? In mir begann es wieder zu kochen.

„Monsieur Gaultier, bei allem Respekt! Dieser Mann ist ein Schwein und hat seine Strafe verdient. Wer weiß, an wie vielen Frauen er sich bereits vergangen hat, die allesamt immer noch schweigen, weil sie von Männern wie euch solche Aussagen zuhören bekommen! Das kann doch nicht wahr sein, ein solches Vergehen gehört bestraft und ja, es war Selbstjustiz, aber ich fühle mich jetzt besser!" Ich wäre fast geplatzt, so sauer war ich.

„Wenn ihr das so sagt, klingt es, als wären alle Männer Monster ohne Verstand!" kam es von Gaultier mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck.

„Nicht ALLE! Aber anscheinend sehr viele! Dürfte ich dann jetzt fortfahren mit meiner Erzählung? Ich habe nicht ewig Zeit!" gab ich schnippisch zurück!

„Nur zu, ich würde auch gerne schnellstens mit euch und eurem Verrat abschließen!" seine grünen Augen wurden wieder dunkel und hart!

Also berichtete ich wie mein Ex auftauchte und alles durch einander brachte und ich plötzlich von diesem Leuchten geführt wurde. Der Moment, in dem ich den Turm betrat, war etwas schwerer zu beschreiben! Ich gab mein bestes und musste gleichzeitig dem Chevalier gestehen, dass seine Frau ihm tatsächlich nicht treu war! Warum ich dabei plötzlich ein schlechtes Gewissen bekam und er mir leid tat, kann ich nicht sagen. Aber ich denke, jeder würde enttäuscht sein, wenn ihm so etwas nahegebracht wird.

„Dieses Wesen ließ mich dann wieder gehen und ... ich weiß nicht so recht, wie ich euch das erklären soll." druckste ich rum. „Dieses Kästchen des Großmeisters ließ sich eigentlich nur von IHM persönlich öffnen, aber als ich es dort wieder betrachtete, war es geöffnet! Also... muss dieses Kind, welches Marie unterm Herzen trug, Kenways Fleisch und Blut gewesen sein. Ihr hattet Recht vorhin, Monsieur Gaultier. Und... es tut mir aufrichtig leid!" Das tat es wirklich!

Fassungslos sah mich der Chevalier an und in seinem Gesicht wechselte sich Trauer, Wut und Enttäuschung ab.

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now