Nein, heißt NEIN! Nichts anderes!

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Warnung!


Ich möchte euch vorweg warnen. Dieses Kapitel und das nächste beinhaltet entschärfte sexualisierte Gewalt. Es wird nicht ausführlich thematisiert oder ähnliches. Aber die Andeutung und versuchte Handlung ist da.

Wer also damit ein Problem hat und damit nicht umgehen kann und möchte, sollte diese Kapitel bitte überspringen!

LG Chaoshexe


Kapitel 50
Gerade als ich wieder zurück ins Haus wollte, packten mich zwei Hände an der Schulter und rissen mich herum! Im fahlen Mondlicht sah ich in diese blassen Augen, die mich gierig und wissend ansahen. „Mrs. Masterson, was macht ihr zu so später Stunde noch hier draußen? Solltet ihr nicht in der Nähe von Master Kenway sein, so wie er es befohlen hat?" Bei jedem Wort schob er mich weiter an die Wand des Hauses und sein Griff wurde immer fester um meine Schultern.
„Master Lee, und was macht IHR hier zu so später Stunde?" fragte ich um Ruhe bemüht. „Ich musste nur... ich... hatte ein dringendes Bedürfnis!" ich versuchte, verlegen zu klingen. Aber mit zitternder Stimme war das nicht so leicht. Zumal ich auch nur mein Nachthemd, einen Morgenrock und meine Hausschuhe trug. Es war kalt nachts um diese Jahreszeit und ich zitterte alleine deswegen schon.
„Ihr friert ja, ihr solltet schnell gewärmt werden, damit ihr euch nicht noch erkältet und ihr euren Dienst bei Master Kenway nicht mehr ausüben könnt!" Sein Blick wurde lüstern und er leckte sich über die Lippen. Oh bitte...
In einer Geschwindigkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, hatte er mir die Arme auf den Rücken gedreht und zerrte mich in die Küche, aus der ich vorhin noch gekommen war. Ohne Umschweife drückte er mich bäuchlings über den vor uns stehenden Tisch und schob mein Nachthemd und meinen Morgenrock über meine Oberschenkel. Danach nestelte er an seiner Hose herum und ich konnte seine stoßweise Atmung hören... Vor Schmerzen stöhnte ich laut auf und fing an, ihn anzuflehen, aufzuhören... Ich wurde immer lauter, denn es war mir herzlich egal, WER mich jetzt noch hörte. Ich war wehrlos. Ich hatte keine Waffen, ich war nicht vorbereitet und mein Gehirn war einfach nur in Alarmbereitschaft!
Ich schrie nach Haytham!
„Haltet euren Mund, oder ich reiße euch die Zunge heraus. Ihr glaubt immer noch, ihr hättet hier die Oberhand, aber dem ist schon lange nicht mehr so." Sein Atem roch nach Ale und ... einfach Alkohol. Ich konnte ihn hinter mir spüren, wie er versuchte an Standhaftigkeit zu gewinnen, was ihm aber nicht gelang.
Und ich schrie noch einmal, so laut wie ich konnte nach Haytham. Es war mir egal, ob es sein Vorname war, ob es höflich war oder sonst etwas... ich brauchte Hilfe!
Ich spürte nur einen Ruck hinter mir und Charles flog auf den Boden. Meine Arme waren wieder frei und ich versuchte mich aufzurichten. Atemlos und beschämt zog ich meine Kleider wieder herunter. Haytham stand über Lee gebeugt da und fauchte ihn an, so etwas nie wieder zu tun. Und sie würden sich morgen noch darüber unterhalten und... Konsequenzen und und und ... ich bekam das alles nicht mehr so mit. Ich sackte auf der Bank am Tisch zusammen und sah nur auf meine Hände.
Zwei Arme nahmen mich auf und brachten mich die Treppe hinauf. Sie brachten mich in ein Bett. Und ich lag selig in den Laken. Mein Gehirn zermarterte sich gerade, um heraus zu finden, WAS da passiert war.
Die Arme legten sich um mich und hielten mich fest. Einfach nur so. Sie flüsterten mir einfach nur „Sicherheit" zu. Und ich versank in dieser Sicherheit und vergaß, warum ich diese brauchte.
Ein tiefer traumloser Schlaf folgte und ich erwachte immer noch in diesen Armen. Erst als ich mich regte, bewegten sich auch die Arme... es war Haytham, der mich ansah, als ich mich umdrehte. Oh, nicht schon wieder. War ich wieder...
In mir stieg schon wieder Schamgefühl und Panik auf... ich zuckte zurück. Aber Haytham hielt mich fest. „Hey, nein... es ist alles in Ordnung!" Seine Stimme hatte einen sehr ungewohnten ruhigen Ton und ich entspannte mich ein wenig.
„Könntet ihr mich... trotzdem bitte loslassen, Master Kenway? Bei allem Respekt, ich..." Das war alles, was ich über die Lippen brachte und brach in Tränen aus. Ich konnte nicht anders. Es war Scham, es war Wut...
Er ließ mich frei und setzte sich auf. Aber behielt mich im Blick. „Mrs. Masterson, es tut mir leid, dass euch... so etwas in meinem Haus passiert ist!" In seinen Augen und seiner Stimme lag echtes Bedauern!
Ich zog meine Beine unter mich und vergrub mein Gesicht in meinen Knien. Wie konnte mir nur so etwas passieren. Wie unaufmerksam bin ich geworden? Und dann fiel mir ein, weswegen ich dort draußen gewesen bin. Ich war dabei, die Templer zu hintergehen, gleichzeitig fühlte sich jetzt einer schuldig mir gegenüber. Es war zum Verrückt werden.
„Master Kenway es ist nicht eure Schuld, es ist einzig und allein Master Lee, der dafür verantwortlich ist. Er ist derjenige der sich nicht unter Kontrolle hatte. Und ich hätte vielleicht auch einfach vorsichtiger sein müssen. So spät noch alleine nach draußen..." Haytham sah mich nur an.
„Das gibt ihm aber keinen Grund, Hand an euch zu legen! Ich dulde so eine Art und Weise einfach nicht!"
„Ich würde mich jetzt gerne zurück ziehen, mit eurer Erlaubnis!" Allein sein, mehr wollte ich nicht!
Er nickte nur und sah mich bedauernd an. „Wenn ihr etwas benötigt, lasst es mich wissen!"
Mit diesen Worten ging ich hinüber zu meinem Zimmer und verkroch mich in den Laken.

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now