Und jetzt verschwinde, du Versager!

9 1 0
                                    

Kapitel 126.1

„Du brauchst mich nicht so grimmig anstarren, Marius. Ich kann für deine Inkompetenz nichts. Dafür bist ganz alleine du verantwortlich! Also, Gentlemen! Wenn ich dann meinen Ex-Verlobten wieder nach Hause schicken dürfte?" mit einem zufriedenen Lächeln sah ich mich in der Runde um und erntete nur ein stummes Nicken der Männer!

„Dann mal los. Wann genau bist aufgebrochen und von wo?" fragte ich meinen Ex. „Du sprichst von meiner Inkompetenz und selber kannst du das Gerät nicht bedienen. Pffff... typisch!" fauchte er mich jetzt an. So schlecht schien es ihm nicht zugehen.

„Ich hatte es gut gemeint, nicht dass du zu einer unpassenden Zeit zurück kehrst. Achja, dieses Artefakt bleibt übrigens hier, du wirst es nicht mehr mit nehmen. Genau wie das Sonnensymbol, ist das klar?"

„WAS? Das geht nicht! Wir haben lange danach gesucht und...!" ich ließ ihn nicht ausreden, denn ich wusste was jetzt kommt.

„Du glaubst doch nicht, dass du munter weiterreisen kannst? Habt ihr eigentlich einmal auf die eingravierten Zeichen geachtet? Und es geht eine ganz andere Spannung davon aus! Und jetzt sag mir nicht, ihr habt keine Zeit mit Forschung und Analyse verschwendet?"

„Was es kann wussten wir ja, ich hatte ja die anderen Dinger von dir beschrieben! Das reichte Tobias aus und ich... aber du kannst den Ring nicht behalten! Das ist nicht richtig! Denn wenn ich ohne..." kam es jetzt doch ein wenig ängstlich von ihm. Hatte er vor dem Großmeister Schiss, oder war er sogar OHNE dessen Erlaubnis aufgebrochen?

„Ja ja ... du wirst Ärger mit dem Großmeister bekommen, aber DAS ist dann nicht mehr MEIN Problem. Sieh selber zu, wie du aus dieser Misere wieder raus kommst. Bisher bist du ja auch prima ohne Hilfe zurecht gekommen!" meinen Sarkasmus musste man sich auch erst einmal verdienen.

„Das wirst du bereuen, Alex. Ich schwöre es dir!" Er war aufgestanden und schaute jetzt drohend auf mich herunter. Aber seltsamerweise machte er mir keine Angst. Es war mir gleichgültig, was er sagte. Denn... ich fühlte mich beschützt und schon fast unbesiegbar.

„Marius, ich warne dich! Komm mir nie wieder in die Quere! Und wenn du meinem Sohn nur ein Haar krümmst, dann gnade dir Gott! Ist das klar?" meine Stimme wurde laut zum Ende hin.

Haytham meldete sich plötzlich zu Wort. „Mrs. de Scudéry, ihr solltet im Beisein von mehr als einem Templer besser keine solchen Drohungen aussprechen!" kam es warnend von ihm. Bitte was?

„Wie war das? Aber ich soll mir hier Beleidigungen und Drohungen gefallen lassen, oder wie stellt ihr euch das vor? Verzeiht, aber ich lasse mir meinen Mund und meinen Geist nicht mehr verbieten. Und wenn es in meiner Macht stünde, würde ich Marie ebenfalls dazu raten!" Und mir kam in den Sinn, dass ich ein paar Zeilen hinterlassen sollte für sie!

„Diese Art und Weise, wie ihr mit mir und auch allgemein mit den anderen Herren sprecht, ist einfach unpassend. Hat euch niemand auch nur das kleinste bisschen an Manieren beigebracht?" fragte er mich mit einem tadelnden Ton wie ein Oberlehrer. Und da war sie wieder, meine Wut auf diesen arroganten kleinen Haytham, der schon immer so überheblich und selbstgefällig redete.

Ich holte nur tief Luft und drehte mich dann demonstrativ zu Marius um. „So, dann wollen wir mal. Am besten in der Eingangshalle, da ist Platz, sollte etwas schiefgehen!" Ich zog ihn an seinem Arm in die Halle und stellte ihn vor die Treppe. Er ließ es geschehen, denn eine andere Wahl hatte er jetzt nicht. Es sei denn, die beiden anderen Templer würden für ihn in die Bresche springen, aber es sah nicht danach aus.

Also schaltete ich das Blackberry noch einmal ein und suchte die Ursprungskoordinaten und Zeit heraus. Kurz darauf erschien in der Nähe der Eingangstür der wabernden Spiegel mit einem Pfummmmb. Ich deutete mit einer einladenden Geste, dass Marius jetzt bitte gehen darf.

Er tat es, aber nicht, ohne mir noch einmal einen giftigen Blick zuzuwerfen und mir zu drohen. „Komm mir nie wieder zu Nahe, du Miststück!" Dabei sah er auf den Armreif und ich glaubte schon fast, er wolle danach greifen, aber er ging weiter und verschwand durch das Portal. Dieses schloss sich einige Sekunden später und ich war mit den drei Herren wieder alleine.

Erst jetzt bemerkte ich, dass man mit mir sprach! „Marie! Herr Gott nochmal, seid ihr plötzlich taub?" kam es im genervten Ton von Shay! „Ich hatte euch etwas gefragt!" Ich schaute auf und sah seinen doch sehr wütenden Gesichtsausdruck.

„Verzeiht, ich war halt ein wenig abgelenkt. Das kann schon einmal passieren, wenn man dieses Portal vor sich hat!"

„Das mag ja sein, aber ihr standet eine geschlagene viertel Stunde einfach nur da und habt euch nicht gerührt. So als wäre die Zeit stehen geblieben für euch!" Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte er mich plötzlich.

„Oh, das... habe ich gar nicht bemerkt. Das passiert sonst eigentlich nicht, wenn man diese Spiegel öffnet. Ich verstehe das nicht!" Meine Verwirrung, die eigentlich im Begriff war, abzuklingen, wuchs wieder an.

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now