Eine unruhige Nacht!

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Ich ging in mein Schlafquartier, schloss leise die Tür und lehnte mich kurz dagegen. Was für ein Tag. Aber der Abend war wenigstens nicht mehr ganz so schlimm gewesen.

Ich zog mich aus und mein Nachthemd an, öffnete aber eines der Fenster einen Spalt, denn es war sehr stickig in dem kleinen Raum. Putzte mir noch die Zähne und ich lag noch nicht ganz, als ich auch schon eingeschlafen war.

Aus dem Kissen stoben tausende kleiner Daunenfedern, ich konnte kaum etwas erkennen. Was hatte ich nur gemacht? Er lag mit blau angelaufenen Lippen da und starrte mit seinen widerlichen stechenden hellen Augen ins Nichts an mir vorbei.

Was hatte er mich auch so provozieren müssen? Hatte er nicht verstanden, dass ich NEIN gesagt hatte? Dass ich seine Avancen ablehnte und NICHT mit ihm gehen wollte? Schon gar nicht alleine.

Ich spürte seine Hände noch an meinem Ausschnitt, unter meinen Röcken. Seinen heißen Atem der mein Gesicht einhüllte und seine Lippen die einfach nicht aufhörten mich zu berühren! Ich hatte um mich geschlagen, ihn angefleht mich in Ruhe zu lassen.

Aber seine Hände waren so eklig gierig, seine Kleidung roch lange getragen, es war so widerlich. Und er war einfach zu weit gegangen.

Jetzt war es vorbei und ich stand über ihm mit einem leeren Kissenbezug!

Plötzlich wurde ich aus dem Nebenzimmer durch ein Poltern und einen Schmerzensschrei geweckt. Mit einem Satz war ich aus meinem Bett und rannte zu Haytham. Dieser war aufgestanden, warum auch immer, um an seinem Schreibtisch zu hantieren. War aber auf halbem Wege zusammen gesackt.

Ich kniete neben ihm und versuchte ihn wieder aufzurichten. Sein Blick war völlig glasig und er sah nicht gut aus. Also wartete ich mit ihm hier auf dem Boden, bis sich sein Atem wieder beruhigte und der Schwindel nachließ.

„Master Kenway, was macht ihr denn? Ihr sollt noch nicht alleine aufstehen. Soll ich lieber nach eurem Kammerdiener rufen? Ich werde euch leider nicht alleine stützen können." fragte ich besorgt, denn er hatte schon wieder diesen Schweißfilm auf dem Gesicht.

„Nein, es... geht gleich wieder. Ich hätte nicht aufstehen sollen, aber... es ging mir eigentlich gut." sagte er nur schwer atmend.

Es dauerte eine Weile, aber als sein Blick wieder klarer war, half ich ihm hoch und schob ihn schnurstracks zum Bett, bevor er wieder auf die Idee kam, auf Wanderschaft zu gehen. Schwer ließ er sich auf die Bettkante fallen und seufzte erleichtert.

„Danke, Mrs. Masterson! Könntet ihr mir bitte etwas Wasser geben. Meine Kehle ist wie ausgetrocknet." Er konnte also doch freundlich sein.

„Hier, Master Kenway. Aber bitte in kleinen Schlücken! Nicht dass euch wieder schlecht wird." ermahnte ich ihn.

So saß ich neben ihm auf dem Bett und wartete, bis er fertig war und nahm dann den Becher.

Erschöpft ließ er sich in die Kissen gleiten und ich deckte ihn noch zu. Ich konnte mir dann doch den bewundernden Blick auf seine durchtrainierten Oberschenkel nicht entgehen lassen, als sein Hemd etwas hochgerutscht war. Ich warf schnell die Decke darüber und drehte mich um.

Und ich errötete wie ein Teenager... wird das eigentlich auch irgendwann einmal aufhören?

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now