Teenager Genörgel!

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Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Mein Sohn war tatsächlich eifersüchtig auf den Großmeister? Er ist doch keine 5 mehr, er sollte es doch schon besser wissen.

„Das ist nicht dein Ernst, Yannick, oder? Du bist 16, in ein paar Tagen 17, Jahre alt. Und du reagierst so auf einen Mann in meiner Nähe?"

„Warum sollte ich nicht so reagieren? Ihr kennt euch ja gar nicht richtig!" das kam so dermaßen altklug rüber, dass ich einfach lachen musste.

„Ich bleibe doch bei dir, er nimmt mich dir doch nicht weg. Und das weißt du auch!"

„Ja, trotzdem find ich ihn einfach zum Kotzen! Eine eigene Meinung darf ich aber schon haben, oder?" Bockig mit den Armen vor der Brust verschränkt, saß er in den Kissen und sah mich böse an. Herzallerliebst dieser Anblick!

„Natürlich darfst du das, aber du musst sie ja nicht gleich jedem kund tun. Entschuldige dich nachher einfach und gut ist, ja?" Ich nahm seine Hand und drückte sie.

„Ok ok... ich machs." seufzte er resigniert. „Wann werden wir eigentlich wieder nach Hause gehen?" Leider sehr bald... ging es mir durch den Kopf.

„Hmm, wir müssen erst einmal abwarten, dass du wieder transportfähig bist und du den Blutverlust ausgeglichen hast. Das wird noch 2 oder 3 Tage dauern. Wenn nicht noch länger."

„So lange noch? Aber mir geht es doch gut, oder nicht?" fragte Yannick nörgelig.

„Du bist noch lange nicht so fit, wie du glaubst. Es mag sich gerade jetzt so anfühlen, aber du siehst nicht gerade wie das blühende Leben aus!" versuchte ich ihm die Situation zu erklären.

Haytham kam mit dem Wein zurück und stellte die Flasche auf den Nachttisch. Erwartungsvoll schaute er von mir zu Yannick und wieder zu mir. „Ich habe Mrs. Wallace gebeten, etwas zu Essen herzurichten. Denn ohne etwas im Magen ist Wein auch keine gute Idee!"

Nun war es an mir, meinen Sohn an sein Versprechen zu erinnern. Ich stupste seinen Arm an und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung des Großmeisters.

Er räusperte sich und wappnete sich und es kam „Entschuldigung für vorhin!" aus zusammen gebissenen Zähnen. Das war alles... ich rollte nur mit den Augen!

Neben mir vernahm ich nur ein Prusten, ob nun aus Belustigung oder aus Wut, konnte ich nicht beurteilen. Ich sah zu Kenway auf und um seinen Mund spielte ein Lächeln. „Achte einfach in Zukunft auf deine Zunge, solltest du mal an den Falschen geraten, könnte es auch ganz anders ausgehen!" Nicht gerade die diplomatischste Art, aber er hatte ja Recht.

„Ich werde es versuchen, Master Kenway!" kam es etwas gequält von Yannick.

Es entstand dieser unangenehme Moment von Schweigen, wenn keiner weiß, was er jetzt tun oder sagen sollte. Aber Mrs. Wallace unterbrach dieses Szenario und brachte ein Tablett für den Patienten mit einer Portion, die auch eine Kompanie satt gemacht hätte. Freudig stellte sie es auf dem Rand am Bett ab und tätschelte meinem Sohn die Wange mit den Worten: „Und nun iss, Junge, du musst wieder zu Kräften kommen!"

„Braucht ihr sonst noch etwas, Mrs. Frederickson, Master Kenway?" Ihr fragender Blick ruhte auf uns.

„Nein danke, Sybill, ihr habt mir vorhin ja schon etwas gebracht!" kam es nur von mir.

„Danke, Mrs. Wallace. Aber auch ich brauche nichts mehr. Ich wünsche euch dann schon einmal eine gute Nacht."

Ein Knicks und meine Küchenfee verschwand durch die Tür. Wir saßen jetzt beim Patienten und überwachten seine Mahlzeit. Appetit hatte er tatsächlich schon wieder, ein gutes Zeichen, wie ich dachte.

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now