Wie stimme ich zwei Assassinen um?

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Es war Liam der antwortete. „Mrs. de Scudéry, ihr seid laut der Meldungen eine Trickbetrügerin und habt euch in viele Haushalte im Laufe der Zeit eingeschlichen und euch so das Wohlwollen der Templer gesichert. Auch seid ihr immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten! Ich lasse euch schon einige Zeit beschatten und ihr habt euch gehen lassen. Wahrscheinlich habt ihr euch in Sicherheit gewogen?"

„Mr. O'Brian, bei allem gebotenen Respekt! Ich habe keine Ahnung, wovon ihr sprecht!!!!!!" brüllte ich den Iren jetzt an, denn mir platzte jetzt wirklich die Hutschnur! „Ich stecke erst seit gestern morgen oder Nacht oder wie auch immer hier fest. Ich bin in einem Körper, der mir gar nicht gehört..." Da wurde mir bewusst, ich hatte zwar mein Äußeres betrachtet und festgestellt, dass ich schwanger war. Aber ich hatte gar nicht bemerkt, so seltsam sich das jetzt auch anhören mag, WER mir dort aus dem Spiegel entgegenblickte. Es war nicht mein Körper, wie war das möglich?

Ich sah zum Chevalier. „Monsieur Gaultier, ich ... als ihr mich aufnahmt oder gefunden habt, habt ihr jemanden eine Melodie in eurer Nähe summen hören? Ein Lied, welches ihr nicht kanntet?"

Er sah mich an, als könne ich nicht bis drei zählen. „Marie, wir waren bei Weitem nicht die einzigen Gäste in der Taverne und ihr habt euch ja auch regelrecht an meinen Hals geworfen! Ich konnte mich den Avancen nur sehr schwer erwehren!" Dieses Lachen, auch wenn es nur sehr verhalten war aufgrund der Schmerzen, war wie ein Stich ins Herz! Von wegen liebender Ehemann... „Ich habe ehrlich gesagt, auf so etwas nicht achten können!"

Großartig und jetzt? Dann blieb mir nur der Gang zum Großmeister. Vielleicht könnte er mir jetzt helfen? Aber wie sollte ich hier aus dem Haus kommen, denn Liam und Louis-Joseph würden mich sicherlich nicht einfach so gehen lassen!

Ich versuchte es mit Vernunft, auch wenn sie mir nicht glaubten, dass ich nicht ICH war! „Ich muss dringend mit dem Großmeister sprechen! Vielleicht kann er Licht in das Ganze bringen..." da fuhr mir mein ach so lieber Ehemann über den Mund.

„DAS könnte dir jetzt so gefallen! Vermutlich ist das Kind auch noch seins! Du bleibst hier, bis wir die Artefakte wieder beschafft haben!" Ich hatte ein sehr sehr böses Dejavue... Ein zu pflegender kranker Mann, Hausarrest bis auf weiteres... Die Geschichte wiederholt sich!

„Das ist doch nicht euer Ernst! Ich kann sicherlich behilflich sein, meinetwegen... gebt mir eine Wache mit! Dann könnt ihr beruhigt sein, dass ich wirklich nichts böses im Schilde führe!" Mir wurde wieder schwindelig und übel und ich spürte einen kleinen Wirbelsturm in meinem Bauch!

Gentleman wie er war, stand Liam neben mir und ließ mich auf die Bettkante sinken! Ich legte mein Gesicht in meine Hände und wiegte mich vor und zurück, einfach nur um Bewegung zu haben. Wie gerne hätte ich jetzt eine Koffein- und Zuckerhaltige Limonade gehabt, der Kreislauf würde es mir danken!

„So wie ihr ausseht, werdet ihr nirgend wohin gehen können." Bösewichte kicherten immer so, ging es mir durch den Kopf, als Gaultier genau solche Laute ausstieß. In mir wuchs wieder eine Wut, die auszubrechen drohte. Also versuchte ich es noch einmal in einem freundlichen Tonfall. „Gentlemen, glaubt mir! Zum einen, was das Kind anbelangt... das weiß ich natürlich nicht, aber ich vermute, dass es EUER Fleisch und Blut ist. Zum anderen, je schneller mir geholfen wird um so schneller kommt ihr an die Artefakte und wir können alle unser bisheriges Leben weiterführen." Meines würde noch nicht wieder in geordneten Bahnen verlaufen können, aber diesen Gedanken verdrängte ich fürs Erste!

„Und wie stellt ihr euch das vor? Angenommen ich begleite euch, wie wollt ihr dann in das Fort Arsenal gelangen? Glaubt ihr, Master Kenway hätte plötzlich Mitleid mit euch und würde euch Einlass gewähren?" Da hatte Liam nicht ganz unrecht. Aber... Haytham lebte dort? Nicht Shay?

„Mr. O'Brian, ich... verzeiht meine Unwissenheit..." versuchte ich es weiter auf nett. „... aber mein letzter Stand der Dinge ist, dass das Fort Arsenal von Master Shay Cormac bewohnt wird!"

Mich starrten plötzlich zwei völlig verwirrte Assassinen an. Mit offenen Mündern und großen Augen!

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt