Ich bin doch keine Hellseherin!

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Kapitel 166.1

„Wenn ich ehrlich sein darf, Mrs. Cormac? Ich bin mir im Moment mit nichts mehr sicher. Es ist einfach zu viel vorgefallen, als das ich einen richtig klaren Gedanken fassen könnte!" erwiderte ich ehrlich.

„Das ist verständlich. Aber wir sollten sehen, was noch in dieser Kiste ist." gab Shay jetzt von sich und fischte die Ringe heraus. Auf den kleinen Zettelchen standen Namen, mit Geburts- und Sterbedatum. Zu spät realisierte ich, dass auch SEINER darunter sein muss, wenn denn die Erbstücke in dieser kleinen Truhe waren. Ich äußerte meine Sorge.

„Master Cormac, ich bitte euch. Lasst mich die Ringe in Augenschein nehmen. Ich befürchte..." aber zu mehr kam ich nicht. Denn er hielt einen hoch und zeigte ihn mir und seiner Frau. Auf dem Zettel stand fein säuberlich geschrieben:

Haytham Edward Kenway *4.12.1725 +16.09.1781

Das war ja jetzt Odin sei Dank, keine neue Erkenntnis, trotzdem dachten wir alle daran, ihn zu verlieren! Jeder hatte eine ganz eigene Beziehung mit ihm und dieser Gedanke ist... verzeiht, ich weiche schon wieder von der Geschichte ab.

„Wenn aber auch seine persönlichen Dinge in Templerhand sind, dann müssen sie ja eigentlich seinem Sohn genommen worden sein. Denn soweit wir wissen, hat Connor die persönlichen Gegenstände seines Vaters an sich genommen. Daher auch der Tagebucheintrag! Anders könnte ich mir das jetzt gar nicht erklären!" tat ich meine Gedanken kund.

„Das würde ich auch meinen. Nur ich würde nicht gerne weiter darüber reden, wenn es recht ist!" meinte Shay mit einem scharfen Unterton in der Stimme.

„Ihr habt Recht, Master Cormac. Wir sollten uns weiter mit dem eigentlich Problem beschäftigen." Und so nahm ich die Briefe in die Hand! Und... jetzt erstarrte ich und musste mich setzen.

Es waren ein Packen Briefe, in dieser mir so bekannten feinen geschwungenen Schrift, wie sie mein Templer an den Tag legte! Der Name des Empfängers oder besser der Empfängerin, war immer derselbe. Jennifer Scott! Das war Haythams Korroespondenz mit seiner großen Schwester! Ich traute mich nicht, sie zu öffnen und zu lesen, denn ich hatte plötzlich wieder dieses Gefühl, er könnte jederzeit in der Tür erscheinen und mich deswegen tadeln.

„Mrs. Frederickson, was ist denn? Jetzt seht IHR aus als hättet ihr ein Gespenst gesehen!" fragte mich Mrs. Cormac besorgt.

„Das sind Briefe die Master Kenway an seine Schwester geschickt hat oder auch schicken wird. In ihnen teilt er ... seine Gedanken bezüglich des Ordens und der Assassinen mit. Ich meine mich dunkel daran zu erinnern, dass eine junge Templerin sie damals von Jennifer bekommen hatte. Denn der französiche Orden sah nicht gerne solches Gedankengut und wollte sie vernichten. Aber dieses Mädchen verbrannte andere Briefe und hielt diese unter Verschluss!" Warum erzählte ich das jetzt alles? Es würde für die beiden weitere Fragen aufwerfen. Aber gebannt hatten sie mir zugehört und sahen mich voller Erwartung an.

Namen erwähnte ich jetzt absichtlich nicht, denn Shay würde in 20 Jahren ungefähr ja genau auf diese ganzen Personen treffen und diesem Jungen, Arno, seinen Vater nehmen. Es war doch zum verrückt werden. Ich könnte es jetzt damit verhindern, indem ich ihm genau DAS sagte. Aber etwas in mir, hinderte mich plötzlich daran.

„Alex, ich kann schon wieder in eurem Gesicht lesen. Aber ich vermute mal, dieses mal bekomme ich keine Einzelheiten?" meinte Shay mit einem ziemlich enttäuschten Ton in der Stimme.

„Nein, ich werde euch da jetzt nichts näheres erzählen. Denn es betrifft tatsächlich eure Zukunft und ihr werdet bald selber herausfinden, was ich meinte." ich lächelte ihn an, damit er nicht sauer auf mich ist. Ich kann ja nichts dafür, aber er durfte alles essen, aber nicht alles wissen. Drei Euro für das Phrasenschwein!

Jetzt saßen wir drei in diesem Zimmer und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Als erste ergriff Faith das Wort.

„Und was machen wir jetzt? Versuchen wir es mit dieser Schatulle? Oder sollten wir nicht noch einmal überlegen, ob es andere Alternativen gibt?"

„Nein, wir sollten jetzt einige persönliche Sachen von Marius in diese Truhe packen und dann diese mitnehmen. Und wir sollten den Finnegans noch erklären, warum Marius nicht mehr wieder kommt! Alles andere werden wir im Fort George dann sehen!" meinte ich, denn ich wollte nicht noch länger hierbleiben.

Ich wollte meinen Großmeister wiederhaben und das schnell!

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now