Fertig machen zum Anlegen!

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Kapitel 3


Huhu...

... und gleich noch ein Kapitel hinterher! Viel Spaß :-) <3

LG Chaoshexe

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Ehrfürchtig stand Yannick neben mir und bewunderte die Klarheit der Luft hier. Er atmete tief durch und musste husten. „Boah, das ist ja WAHNSINN. Ich rieche nur Meer. Nichts anderes. Das ist... Wahnsinn!"

Ja, da hatte er Recht. Es war wirklich erstaunlich, wie wir an verschmutzte Luft gewöhnt waren und etwas so unbelastetes zu atmen uns in eine Hochstimmung versetzen konnte.

Plötzlich stieß mich mein Sohn an und deutete auf ein etwas von uns entferntes Schiff. Nicht so groß wie eine Brigg, aber größer als ein Schoner. So wirklich kannte ich mich nicht mit den Schiffsbezeichnungen aus. Ich konnte dunkle Segel erkennen, jede Menge Breitseitenkanonen und einen interessanten Anstrich hatte sie. Schwarz und rot, soweit ich das von hier aus erkennen konnte. Ansonsten waren keine Schiffsbewegungen zu erkennen. Hübsch war diese... ja, was war sie denn nun? Ich sollte mich vielleicht schlau machen, aber das erst später.

Jetzt war es aber an meinen Männern zu schauen, wie wir im Hafen anlegen konnten. Aber Rafael hatte sich schon Gedanken gemacht und daheim dies bezüglich recherchiert. Ein Beiboot wurde zu Wasser gelassen und mein erster Maat, zwei Crewmitglieder und Yannick ruderten gen Hafen. Dort angekommen, sollten sie sich mit dem Hafenmeister in Verbindung setzen und die Ankunft der Jackdaw ankündigen, einen Ankerplatz ausmachen und die Gebühr dafür schon einmal entrichten. So lief es, laut Aufzeichnungen, damals ab.

Also wartete ich und nutzte die Zeit, um mich stilecht in die Kostümerie des 18. Jahrhunderts zu zwängen. Ein Kleid aus blauem Wollstoff, mit weißem gestärkten Schultertuch und jede Menge Unterröcke. Nichts extravagantes, denn das musste noch warten. Ein Kleid lag noch in meiner Kiste, welches wirklich nur für besondere Anlässe gedacht war, aber sicher nicht für den Alltag! Ein weiteres bürgerliches Kleid in unscheinbaren beige, hatte ich ebenfalls noch dabei.

Ich wäre ja lieber in meinem Ornat losgezogen, aber vorerst sollte ich mich noch bedeckt halten. Meinen Ornat hatten wir in schwarz gehalten. Ein weißes Hemd, darüber ein schwarzes Mieder. Dazu eine schwarze feste Leinenhose und Strümpfe, welche man aber nicht sah, da ich Oberchenkelhohe Stiefel in schwarzem Leder hatte. Der Gehrock war in feinstem, aber dicken schwarzem Leder gehalten. Mit diversen Schnürungen und versteckten Taschen. Aber DAS müsste ebenso noch warten, ich freute mich schon, ihn anlegen zu können.

Nach ungefähr 4 Stunden schipperten die Jungs wieder in Richtung Jackdaw. Rafael hatte einen etwas alarmierten Ausdruck im Gesicht und eilte mir entgegen. „Alex, ich glaube, dass war keine gute Idee mit der Brigg hierher zureisen. Erst machte der Hafenmeister große Augen und ich sah aus dem Augenwinkel, wie ein Mann davon eilte, als er den Namen des Schiffes hörte!"

„Das muss nichts heißen, vielleicht ist es einfach nur die Neugierde, dass ein neues Schiff im Hafen vor Anker geht?" versuchte ich mich auch selber zu beruhigen. Das wollte mir aber nicht so gut gelingen. Jetzt war es aber zu spät und wir setzten Kurs auf den Hafen und je näher wir kamen um so mulmiger wurde mir.

Als wir nur noch ein kleines Stück entfernt waren und die kleinen Boote die Taue zum Ziehen der Jackdaw annahmen, sah ich, dass der Kai voller Schaulustiger war. Bei Odin, was hatte ich gemacht? Was hatte ich mir nur gedacht? Dieses Schiff dürfte eigentlich nicht mehr existieren. Aber... wer hätte sich denn bitte den Namen gemerkt? So bedeutend Edward auch war und die Bruderschaft in der Karibik, aber das konnte doch nicht solche Kreise gezogen haben?

Hatte ich etwa schon wieder etwas nicht bedacht? Etwas überlesen? Verdammt, es war zu spät. Die Menge schaute in aller Seelenruhe zu, wie wir in den Hafen gezogen wurden und den Anker warfen und anlegten. Und ich stand da und wäre am liebsten von Bord gesprungen in meine eigene Zeit.

Dafür blieb mir keine Zeit, denn die Gangway war bereit und die Mannschaft hatte sich auch schon für den Landgang fertig gemacht, zumindest der Teil, der gerade keine Wache schieben musste. Denn so ganz unbeaufsichtigt wollte ich mein Schiff nicht lassen.

Dann mal los. Es war tatsächlich soweit, wir würden das alte New York sehen, zu dem Zeitpunkt, wo das große Feuer noch nicht ausgebrochen war.

Mit erhobenem Kopf und aufrechtem Gang ging ich von Bord und unten am Steg erwartete mich der Hafenmeister persönlich. Aber nicht nur dieser war dort anwesend!

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now