Bei nächster Gelegenheit, wird er dran glauben müssen!

10 1 0
                                    

Mein einziger Gedanke war: Odin sei Dank, Haytham lebt und es stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

„Diese Bezeichnung findest du amüsant? Wenn es nicht so anstrengend wäre ihn in die Finger zu bekommen, fände ich das sicherlich auch! Und... er war an dem Überfall beteiligt!" kam es verärgert von Louis-Joseph. Er konnte ja nicht ahnen, was ich mir wirklich dachte.

Haytham war hier gewesen? ... schoss es mir durch den Kopf! Um Ruhe bemüht erwiderte ich nur „Es tut mir leid, nein es ist nicht amüsant. Denn je länger du nach ihm suchst, desto länger wirst ja auch nicht zu Hause sein! Aber... verzeih mir bitte. Erzähl mir jetzt, was in dieser besagten Nacht passiert ist." Ich sah ihn schon fast bettelnd an.

„Also schön, zwei Tage bevor ich wieder hier zu Hause war, hatte man versucht uns hier aus zu rauben. Wir vermuten es waren die Templer, Mrs. Rouselant beschrieb einen der Männer mit blauem Gehrock und einem passenden Dreispitz. Er habe wie ein Engländer geklungen. WAS sie genau gesucht haben hier, kann ich nicht sagen. Denn wir bewahren eigentlich nichts von Wert hier im Hause auf. Noch habe ich Artefakte die für die Bruderschaft dienlich sind bei mir! Das wäre einfach zu gefährlich. Bis auf jetzt, aber sie wären ohnehin nirgends sicher." er holte tief Luft und sah mich an.

„Sie wussten, dass ich nicht im Hause bin und wussten, wann wer geht und kommt. Sie müssen uns schon länger überwacht haben. Ich gehe davon aus, du kannst dich an so eine Art Beobachter nicht erinnern in den Tagen davor?" Sein Blick ruhte jetzt forschend auf mir. Ich schüttelte bedauernd den Kopf und schaute ihn auffordernd an.

Ein Seufzen und die Geschichte ging weiter. „Es waren insgesamt vier Männer die hier eingedrungen sind. Sie waren aber so leise, fast schon lautlos, dass erst einmal NIEMAND die Eindringlinge bemerkte. Denn es war schon spät in der Nacht und alle schliefen. Als erstes haben sie, zumindest laut Aussage der Bediensteten, das Arbeitszimmer durchsucht und das sehr gründlich. Alles lag verstreut herum und die Schubladen waren herausgerissen und ausgeleert. Ihr Weg führte sie dann weiter ins Esszimmer, aber dort haben sie keine Verwüstung oder ähnliches angerichtet." Eine Pause in der mich Louis wieder mit diesem liebevollen Blick ansah und meine Hand drückte.

„Die Küche war das nächste Ziel und dann müssen sie sich aufgeteilt haben. Zwei gingen hinunter in den Keller und die anderen beiden hier hinauf. Dieser andere Templer war mit Kenway in den Keller gegangen, während diese anderen beiden schmierigen Herren die obere Etage absuchen sollten." So langsam dämmerte mir etwas! Ich ahnte das Schlimmste. Etwas dass ich, als ich bei Haytham war, noch verhindern konnte! Bei Odin...

„Mein Liebling, soll ich wirklich weiter erzählen? Du hattest gerade alle Farbe im Gesicht verloren. Geht es dir wieder schlechter?" Völlig panisch war er aufgesprungen und wollte schon zur Tür, vermutlich um noch einmal nach Church zu schicken. DAS musste ich auch noch wissen, das passte jetzt überhaupt nicht.

„Louis, nein, es ist alles in Ordnung. Glaub mir. Aber ich glaube, so langsam kommen kleine Erinnerungsfetzen wieder. Du kannst ruhig sitzen bleiben und weiter erzählen, bitte!"

Der Chevalier setzte sich wieder, aber sichtlich in Sorge um mich. „Also schön, wenn du es so willst. Einer muss auf die linke Galerie sein und der andere nahm sich unser Schlafzimmer vor. Bis dahin hattest du anscheinend auch noch nichts bemerkt. So berichtete mir zumindest Duncan. Du erinnerst dich an ihn? Mein Kammerdiener!" Ich nickte nur. „Als dieser Templer dich hier schlafend vorfand... er hat... er wollte dich..." Ein schon fast verzweifeltes Schluchzen kam aus seiner Kehle.

„Louis, willst du mir damit sagen, dass er hier in unserem Schlafzimmer in unserem Bett...?" mir brannten Tränen in den Augen, auch wenn ich vermutlich gar nicht wirklich betroffen war, aber... ich wurde wütend... Erinnerungen die eigentlich nicht HIERHER gehörten kamen wieder hoch!

„Nein, du wurdest vorher wach und fingst an dich zu wehren und ich danke Gott, dass ich dir beigebracht habe, wie du dich verteidigen kannst. Aber es reichte nicht aus um ihn vollends von dir los zu bekommen. Er fing dich hier oben an der Treppe noch ab und... der andere kam ihm dann auch noch zu Hilfe. Mrs Rouselant und meinen Kammerdiener hatten sie mittlerweile gefesselt unten im Eingangsbereich gelassen. Das Werk von Kenway! Sie konnten nur noch tatenlos zusehen, wie die beiden... sich an dir vergingen. Bitte Marie, verzeih mir, dass ich nicht dort war um dir zu helfen!" Völlig aufgelöst und verzweifelt sah er mich an und ich spürte regelrecht wie aufgebracht und wütend er auf sich selber war!

„Wer waren die beiden Männer?" fragte ich kalt.

„Das war ein Thomas Hickey und der andere hieß Charles Lee! Duncan hatte gehört, wie die Männer sich mit ihren Namen angesprochen haben!"

Ich spürte wie sich mein Magen anhob und ich schaffte es gerade noch rechtzeitig über den Eimer. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Denn es breitete sich dieses Gefühl von Scham und Wut wieder aus. Wie damals...

Even when your kind appears to triumph... Still we rise again. ...Where stories live. Discover now