Julian Brandt & Kai Havertz

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Für Pieczkowski

„Wie kann man jemand so krass vermissen wie ich dich in diesem scheiß Augenblick?", dröhnte es aus dem Wohnzimmer und ich seufzte - wie ironisch!

„Ich bin gerade so krass zerrissen. Soll ich dir einfach wieder schreiben oder nicht?"

Ich lief ins Wohnzimmer riss meinem Bruder sein Handy aus der Hand und drückte auf den ‚Weiter' Button. Dann warf ich meinem Bruder das iPhone wieder zu und musterte ihn finster. „Was soll das?", fragte mich der Jüngere entgeistert, woraufhin ich ihn nur noch mürrischer anschaute. „Das Lied ist scheiße", brummte ich. Mein Bruder schüttelte den Kopf und ein wissendes Blick breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Kann es vielleicht sein, dass das Lied genau auf deine jetzige Situation zutrifft?" Augenblicklich schüttelte ich den Kopf. „Vergiss es. Ich vermisse Kai kein Stück."

„Nein natürlich nicht, du gehst einfach aus Langeweile wie eine Furie auf mich los, um den Song nicht weiter zu hören, der nebenbei gesagt echt verdammt gut ist." Ich ließ mich in den großen Sessel gegenüber der Couch sinken und stöhnte. Warum musste mein Bruder bloß immer so nervig sein?

„Ich gehe morgen mit Kai in Leverkusen shooten. Du kannst gerne mitkommen wenn du willst", provozierte mich der Jüngere weiter. „Jannis", zischte ich warnend. „Ich vermisse den Idioten weder, noch möchte ich ihn privat je wiedersehen." Daraufhin zog der Blonde eine Augenbraue hoch und sah mich fragend an. „Vielleicht könnte ich deine Situation ja besser verstehen, wenn du mir endlich mal erzählen würdest, was passiert ist. Seit deinem Wechsel redet ihr kein Wort mehr miteinander und das obwohl ihr vorher unzertrennlich wart. Ihr habt euch geliebt und von einem Tag auf den anderen redet ihr nicht mehr miteinander. Wie soll ich das denn nachvollziehen, wenn mir du mir nichts erzählst", rief mein Bruder frustriert. Er nervte mich jetzt schon seit Monaten damit, aber ich konnte bis jetzt einfach nicht darüber reden. Indem ich nicht darüber sprach, konnte ich verdrängen, was Kai mir angetan hatte. Es auszusprechen machte das ganze zu real und schmerzhafter.

„Frag doch deinen tollen Bro Kai", erwiderte ich schnippisch. „Glaub mir, das habe ich schon mehr als ein Mal, aber laut ihm hast du von einem auf den anderen Tag einfach nicht mehr mit ihm geredet und hast dann ohne mit ihm zu reden den Vertrag in Dortmund unterschrieben. Das ist anscheinend der Grund warum er nicht mehr mit dir reden will. Aber was ist der Grund, dass du plötzlich nicht mehr mit ihm geredet hast?", fraget mein Bruder. Augenblicklich spürte ich wie sich eine heiße Wut in mir ausbreitete. „Ich bin also seiner Meinung nach der Böse in der Geschichte?", fragte ich bemüht ruhig. Daraufhin nickte Jannis nur. „Schön, erinnerst du dich noch an den Abend, als ich dir von dem Angebot von Dortmund erzählt habe?", begann ich. Mein kleiner Bruder nickte nur und hing wie gebannt an meinen Lippen. Auf diese Erklärung hatte er bereits Monate gewartet.

„Ich wollte ja eigentlich bei dir pennen und das habe ich auch Kai gesagt, aber dann habe ich mich ja doch umentschieden, weil ich ihm unbedingt davon erzählen wollte und seine Meinung zu dem Angebot wissen wollte." Erneut nickte mein Bruder. „Ich bin also zu Kais Wohnung gefahren, aber er war nicht da. Nachdem ich dann einige seiner Kumpels gefragt habe, ob sie wissen wo er sei, habe ich erfahren, dass er im Flamingos feiern war. Ich war zwar ein bisschen angepisst, dass er mir nichts davon gesagt hat, aber dann dachte ich, dass ich ihn und die Jungs überrasche und bin ebenfalls auf die Ringe gefahren. Als ich drinnen war habe ich ihn überall gesucht und ihn schließlich in einer versteckten Ecke gefunden-"

„Ja und?", fragte Janis mit großen Augen und ich musste einmal kräftig schlucken um den Kloß aus meinem Hals zu bekommen. „Er stand da eng umschlungen von Sophia, die ihm die Zunge in den Hals gesteckt hat", presste ich tonlos hervor. Nun sah mein Bruder mich völlig geschockt an.

Fußball OneshotsWhere stories live. Discover now