Julian Weigl & Maximilian Philipp

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Der Schlusspfiff ertönte und geknickt ließ ich mich auf auf den Boden fallen. Wir hatten gegen Bremen unentschieden gespielt und somit eigentlich schon gar keine Chance mehr auf die Meisterschaft. Eigentlich wollten wir in unseren letzten drei Spielen alles geben und mit ein bisschen Glück, die Meisterschaft doch noch holen, aber diese Chance hatten wir uns jetzt wohl verspielt. Rein rechnerisch wäre es zwar noch möglich, dass wir Meister werden konnten, jedoch war es ziemlich unwahrscheinlich, dass die Bayern in ihren letzten beiden Spielen nur einen Punkt holten und wir sechs. Denn das wäre das einzige Szenario in dem wir es noch schaffen würden.

Verärgert und enttäuscht wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Wie hatten wir eine 2:0 Führung nach solch einer ersten Halbzeit noch aus den Händen geben können? Wahrscheinlich hatten wir den Titel mit solchen Leistungen eh nicht verdient.

Ich wurde in meinem Selbstmitleid unterbrochen, als ich hörte, wie sich jemand vor mir räusperte. Ich hob den Blick und entdeckte Mili, welcher einen Schritt vor mir stand. "Alles gut bei dir?", fragte er, woraufhin ich ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. "War die Frage ernst gemeint?", entgegnete ich. "Wahrscheinlich eher nicht", sagte dieser etwas verlegen und als ich sah wie er leicht rot wurde, schlich sich doch ein kurzer Lächeln auf meine Lippen.

"Man sollte nie aufgeben, bevor es wirklich vorbei ist Jule. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass wir noch etwas erreichen", sagte der Blonde schließlich, nachdem er mehrere Sekunden schweigend vor mir gestanden hatte. Er bückte sich zu mir runter und nahm mich kurz in den Arm, wobei mein Herz anfing schneller zu klopfen. "Vielleicht hast du recht", murmelte ich und drückte ihn noch kurz an mich. Schließlich löste er sich wieder von mir und warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu. "Wir sehen uns gleich", sagte er noch, bevor er zu ein paar anderen ging und mich auf dem Rasen sitzen lies.

Seufzend stand ich auf und fühlte mich aber dank Mili nicht mehr ganz so enttäuscht und traurig, wie direkt nach dem Abpfiff. Er hatte irgendetwas an sich, dass mich immer direkt glücklicher machte, wenn er in meiner Nähe war.

"Du starrst", raunte eine Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen und wandte den Blick schnell von Mili ab. Marco, welcher neben mir stand und mich blöd angrinste, warf ich einen bösen Blick zu. "Du solltest nicht so blöd grinsen, sonst steht morgen in der Zeitung, dass du dich freust, dass wir die Meisterschaft so gut wie verspielt haben", grummelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das würde mir gerade noch fehlen", stöhnte mein Kumpel. "Aber jetzt zurück zum Thema, ich habe deinen verliebten Blick genau gesehen Jule." Nun war ich an der Reihe zu stöhnen und sah mich verstohlen um, um sicherzugehen, ob uns auch wirklich keiner zuhörte. "Wir sind nur Freunde", murmelte ich und hörte selbst den leicht verbitterten Unterton in meiner Stimme. Ja, ich hatte mich in Mili verliebt, aber war ich bereit es ihm zu sagen? Wahrscheinlich nicht. Ich hätte viel zu viel angst vor einer negativen Reaktion.

"Man Jule. Ich seh doch eure Blicke. Ihr seid bis über beide Ohren ineinander verliebt und beide viel zu feige es dem jeweils anderen zu sagen. Das kann sich ja keiner angucken. Warum sprecht ihr nicht endlich miteinander." Ich schüttelte den Kopf und Marco und ich machten uns gemeinsam auf den Weg in die Kabine. "Können wir das nicht wann anders besprechen und wenn weniger Menschen da sind die jedes Wort mitbekommen könnten?", fragte ich leise, da wir uns mittlerweile im Spielertunnel befanden und sich hier jede Menge Leute befanden. Marco jedoch schüttelte nur energisch den Kopf. "Du blockst immer ab, wenn ich mit dir über dieses Thema reden will und letztendlich ist das alles auch deine Entscheidung. Aber Jule lass mich dir eins sagen. Ich bin zu hundert Prozent sicher, dass er dich auch mehr als nur sehr gerne mag und du wärst ein Idiot der sich das Leben nur unnötig schwer macht, wenn du nicht bald darüber redest. Irgendwann wirst du es garantiert bereuen, wenn du nie mit ihm darüber redest", appellierte Marco. Ich starrte zu Boden und kaute auf meiner Unterlippe. Vielleicht hatte er recht. Aber darüber würde ich mir jetzt erstmal keine Gedanken machen, beschloss ich, als ich die Kabine betrat, in der eine sehr angespannte und bedrückte Stimmung herrschte.

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