Kapitel 57

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Als ich die klappernden Schritte der High-Heels meiner Mutter, sich nähernd, vernahm, entriegelte ich die Pforte und stolperte gerade noch rechtzeitig vor die Jungs und meine Kleine. „Wir waren noch einkaufen, möchte jemand... SANTIAGO IZÁN DIAZ! WARUM ZUR INFIERNO BLUTET DEINE HAND?! WAS HAST DU ZERSCHLAGEN?!", mitten im Satz erreicht Mammas Blick meine Person und sie verliert die Fassung. „Doch keinen Menschen oder?", fügt sie flüsternd hinzu. Ich schüttle den Kopf und zeige ebenfalls mit diesem, in Richtung Bad. Mit skeptisch hochgezogener Augenbraue läuft sie zum angegebenen Ziel und reist die Tür auf. Ein erschrockener Aufschrei ihrerseits löst auch Castiel aus seiner Starre und er passiert denselben Weg. Während die beiden abgelenkt sind, packe ich Sav am Arm und ziehe sie zur Treppe. „Geh in dein Zimmer!", raune ich ihr bestimmend zu und sie kommt meinem Befehl auf der Stelle nach.

„Santiago, du hast mir versprochen, dass du nichts mehr kaputt machst!!", das Gesagt mit einem vorwurfsvollen Unterton zu beschreiben, wäre maßlos untertrieben. „Lo siento Mamma!", brachte ich leise, und mit gesenktem Kopf, über die Lippen. „Oh, achso es tut dir leid? Na dann, ist es natürlich vollkommen in Ordnung, Tesoro!", gibt sie ironisch und hysterisch schreiend von sich. Ich zeige meinen Jungs mit einem Blick an, dass sie jetzt besser gehen sollten. Und nach kurzer Zeit hörte man auch nur noch das Schließen einiger Türen, darauf das Starten ihrer Autos und wie sie davonbrausten.

„Du ersetzt den Spiegel und die nächsten 6 Monate hast du Hausarrest!" Streng verschränkt meine Mutter ihre Arme vor der Brust. „Aber Mom doch kein halbes Jahr..." „Kein Wenn und Aber!", unterbricht sie mich forsch. „Neva meinst du nicht, dass 6 Monate etwas hart sind? Ich denke, 3 lehren ihn dasselbe, Schatz.", Castiel legt ein gutes Wort für mich ein und seinen Arm um ihre Schulter. Skeptisch begutachtet mich der Drache von oben bis unten, doch dann nickt sie ergebend.

„Okay, ich verkürzte um 3 Monate, aber ich will dich heute Abend nicht mehr hier unten sehen!" Ich schiele zur immer noch sperrangelweit geöffneten Badezimmertür, hinter der sich ein riesen Chaos verbirgt. „Sicher, dass ich das nicht noch aufräumen soll?", frage ich vorsichtig nach. „Nein, ich will nicht, dass du dich noch weiter verletzt!", daraufhin zeigt ihr Arm durchgestreckt nach oben. Um meine noch recht milde Strafe nicht auszureizen, renne ich schon beinahe die Treppe rauf.

P.o.V.Savage:

Die letzten Minuten waren zügig vergangen. Er hatte es so aussehen lassen, als wären der zerbrochene Spiegel und die blutverschmierte Unordnung seine Schuld. Um seinen Plan nicht aufgrund meiner Hand, welche die sündige Täterin relativ gut deskribiert hätte, verwerfen zu müssen, schickte er mich auf mein Zimmer. Der bittersüßen Verlockung der freiwilligen Erlösung des Gespräches über meine psychische Instabilität mit meinem Vater, konnte ich einfach nicht widerstehen. Es klopft an der Tür und der Auslöser des Geräusches, den ich nach Öffnen der Tür zu Gesicht bekomme, lässt mein Herz in ebenso unkontrolliertem Tempo klopfen.

„Santiago... Warum hast du das getan? Es hat dir keinerlei Vorteil verschaffen! Ich verstehe nicht, ...", plapperte ich rapide, und auch etwas perplex, vor mich hin. „Halt mal die Luft an, Tesoro! Es hat mir vielleicht keinen direkten Vorteil erbracht, allerdings will ich dich auch nicht jeden Tag in der Geschlossenen besuchen müssen. Die Parkplätze vor der nächsten Psychiatrie sind relativ ungünstig eingezeichnet für meinen R8.", unterbricht er mich belustigt.

„Denkst du, ich bin verrückt?", frage ich ihn ernst, nach einer still-schweigend vergangenen Weile. „Oh, princesa! Ich denke es nicht nur, ich weiß es!", antwortet er ehrlich. Und auf unbeschreibliche Weise schmerzt diese Antwort, denn auch wenn ich sicher war, nicht normal, was auch immer hinter diesem Wort zu stecken vermag, zu sein scheine, so tut es weh, von ihm als Außenseiter platziert zu werden.

Love is a flirty hell!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt