Kapitel 23

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P.o.V. Santiago:

Zeitsprung zum vorherigen Abend

Als ich in unser Wohnzimmer eintrete, höre ich eine männliche Stimme. Castiel ist also hier. Ich weiß nicht so ganz, was ich von ihm halten soll. Einerseits behandelt er meine Mom gut und sie ist glücklich mit ihm, allerdings traue ich keinem Typen, da ich selbst einer bin, weiß ich, was für egoistische Arschlöcher wir sein können. Und so etwas hat meine Mamma nicht verdient.

Ich gehe näher ran und da sein Telefon auf laut gestellt ist, kann ich alles mit hören. „J-ja, aber d-das Gewitter...", stottert vermutlich Savage ängstlich. Castiel lacht leicht. Meine Mom fragt, was los ist, anscheinend hat auch sie nicht alles mit bekommen. „Sie hat eine riesen Angst vor Unwettern, schon immer.", erwidert er. „Schatz soll ich heim kommen?", fragt er an den Hörer gewandt. „N-nein, musst du nicht, das ist viel z-zu gefährlich bei dem Wetter zu fahr..." *Donner*, man hört ein Quicken aus der Leitung. Sie scheint echt mega Angst zu haben. „Soll ich zu ihr fahren?" , frage ich in die Runde. Erschrocken blicken vier Augen zu mir. Ernsthaft? Ist es so unvorstellbar, dass ich auch mal nett sein kann?! „Das würdest du tun?", fragt mich Mom perplex. Ich nicke. „Darüber freut sich Savage bestimmt sehr, danke Santiago!", reagiert Castiel und sprich wieder in den Lautsprecher. „Also mein Engel, wie wäre es, wenn Santiago zu dir kommt, damit du nicht allein bist?" Keine Antwort. „Savage?" Verdutzt schaut der Mann vor mir auf sein Handy, als käme es aus einer anderen Galaxie.

„Bestimmt ist die Telekom wieder am Arsch.", sage ich, schreite in Richtung Flur und schnappe mir Schuhe und Schlüssel. Mit einem knappen „Tschö", verlasse ich endgültig das Haus. Auf dem Weg, entlang der nassen Straßen, zu Savage, stelle ich mir ihr erleichtertes Gesicht vor, wenn ich klingeln werde.

In dem Moment, während ich das Gartentörchen, welches einen kleinen Weg zu Savages Haustür eröffnet, durchquere, ertön mein Klingelton.

Santiago, du musst sofort nachhause kommen!! Es ist etwas Schlimmes passiert, du musst uns helfen.

Mom

Oh shit!! Ich mache auf dem Absatz kehrt und sprinte den Weg zurück. Ich bin verwirrt, doch kehre sofort um. Es tut mir leid, dass sie sich jetzt doch so wüst, wie vorher, fühlen muss. Ich will mir nicht ihr tränenüberströmtes Gesicht vorstellen müssen.

Savage wirkt so unerreichbar und vor nichts zurückschreckend, aber hinter dieser Fassade ist sie eben auch nur ein Mensch mit einer Vergangenheit, Fehlern, Ängsten und Träumen. Es ist nicht das, was sie so besonders macht. Doch die Art, wie sie sich dem widersetzt, trotzdem nicht unterkriegen lässt, ist es. Wir alle haben schon mal aufgegeben, doch bei ihr... Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn Savage etwas will, dann kriegt Savage das auch. Gerne, wäre ich das...

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