42 | Entscheidungen

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Mila
„Bist du sauer auf mich, weil ich es gelesen habe?", fragte Aylin und ich schüttelte schnell den Kopf.

„Wenn nicht du, dann wer dann meine Liebe?", schmunzelte ich und wischte noch einmal meine Tränen weg.

„Amir.", seufzte sie. „Er sollte es lesen, dass würde so vieles beantworten."

„Würde es dann etwas verändern? Ich denke nicht.", ich strich meine Haare hinters Ohr und lächelte sie sanft an. „Guck mich nicht so an! Das wird schon wieder versprochen."

An ihrer Wange liefen ihr einzelne Tränen runter und schnell wischte ich sie weg. „Aylin!", ermahnte ich sie und sie zuckte mit den Achseln. „Nichts Aylin. Ich will doch nur, dass du glücklich bist. Erst Kaan und jetzt Amir. Wann wird mein Engel denn endlich wieder lachen können?"

Plötzlich ging die Tür auf. „Baby ich fahre jetzt zum Sport. Aliyah...", mein Bruder Deniz sah verwirrt in unsere Gesichter. „Was ist denn hier los?"

Er schloss die Tür hinter sich zu, setzte sich zwischen uns und legte seine Arme um unsere Schultern. „Warum weint meine Königin und meine Prinzessin?"

„Nichts alles okay Schatz.", murmelte Aylin und wischte sich ihre Tränen weg.

„Nichts? Also ich bitte dich, guckt euch mal an.", lachte er leise und drückte uns noch fester.

„Dürfen wir nicht emotional werden?", sagte ich und rollte die Augen.

„Ja schon, aber..", weiter konnte er nicht sprechen, da seine Frau ihn unterbrach.

„Ich bin schwanger.", flüsterte Aylin kleinlaut und meine Augen wurden ganz groß.

„Du bist was?", hackte Deniz nach und ein riesiges Lächeln war auf seinen Lippen.

„Ich bin schwanger Deniz."

Mein Bruder fing an wie ein verrückter zu schreien und ich nutze aus, um meine beste Freundin zu umarmen. „Ich freu mich so für euch mein Engel! Warum hast du nichts gesagt??"

„Wollte ich ja heute Abend machen, aber meine beste Freundin und mein Mann sind beide zur selben Zeit bei mir, deshalb dachte ich, dass es der perfekte Moment ist.", sie lächelte uns beiden an und ich erwiderte ihr schönes Lächeln.

Deniz kniete sich vor Aylin hin und küsste ihre Finger. „Ich will noch eine Tochter. Sie soll genauso wie du sein. So wunderschön und bezaubernd wie du.", er küsste ihr Gesicht ab und drückte sie ganz fest.

„Ich werde zweifach Vater.", lachte er glücklich und zog Aylin auf die Füße, um sie fest zu drücken und im Kreis zu drehen. „MEINE FRAU IST SCHWANGER! WIR BEKOMMEN NOCH EIN KIND!", okay jetzt wussten es bestimmt alle.

Ich sah die beiden lächelnd an und augenblicklich wurde mir ganz kalt. Ich freute mich die beiden so zu sehen. Es machte mich sooo unendlich glücklich, doch mein Herz zerbrach, wenn meine Gedanken selbst hier zu Amir schweiften. „Du wirst auch irgendwann eine tolle Mutter. Deine Kinder werden die tollste Tante haben.", Aylin fing mein Blick auf und lächelte mich aufmunternd an.

„Die tollste sogar.", ich drückte allen beiden einen Kuss auf die Wange. „Bis morgen. Macht keinen Mist, ich will meine Nichte oder meinen Neffen gesund und munter haben."

„Du wolltest doch zu uns kommen.", sagte Aylin, doch ich lehnte lächelnd ab. „Ihr habt etwas zu feiern. Ich komme die Tage."

[...]

Ich kuschelte mich in meine Jacke und lief langsam über den Park. Es war schon ziemlich dunkel, doch die Lichter erleuchteten alles. „Mila...möchtest du über etwas reden?", ich sah fragend in die braungrünen Augen meiner Mutter.

„Du bist die letzten Tage nicht bei uns.", lachte sie. „Dein Körper ja, aber dein Kopf scheint wo anders zu sein."

Ich hackte mich bei ihr ein und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. „Mama.", seufzte ich. „Was ist wenn ich mich in eine falsche Person verliebt habe?"

„In der Liebe gibt es kein richtig und falsch Mila.", sie drückte meine Hand. „Man muss sich trauen. Liebe ist mutig sein. Manchmal auch den ersten Schritt wagen und nicht warten, dass es von der anderen Seite kommt."

„Was wenn er verheiratet ist?", murmelte ich ganz leise und sie seufzte.

„Es ist Amir Díaz nicht wahr?", fragte sie plötzlich und sah in meine Augen. Ich vermeid jeglichen Augenkontakt und sah auf den Boden. „Wie lange schon?"

„Nein so ist es nicht.", ich nahm tief Luft und erzählte ihr die wichtigsten Details. Es war die beste Entscheidung es meiner Mutter zu erzählen, denn jetzt fühlte ich mich frei und nicht als würde ich eine Last auf meinem Rücken tragen.

„Ach Mila.", sie rieb sich ihre Stirn und seufzte laut. „Dein Gehen, dass war ein großer Fehler. Es hat so viel kaputt gemacht, da hat Amir leider Recht. Wäre ich Aylin, dann wäre ich schon längst mit dem Stick zu ihm gegangen.", meine Mutter lachte und schaut mich lächelnd an. „Laut deinen Erzählungen war der junge Mann breit für dich einiges aufzugeben, aber du hast sein Herz zerbrochen. Jetzt ist es vielleicht deine Aufgabe : Sein Herz zu heilen ohne dabei jemanden zu verletzten."

Sie drückte einen Kuss auf meine Stirn. „Du darfst ruhig Fehler machen meine schöne Tochter, aber stehe immer dazu. Das wichtigste ist, dass du aus ihnen lernst. Okay?"

„Okay.", lächelte ich.

„Und gib dir nicht die ganze Schuld! Kein Mensch möchte eine Affäre sein. Außerdem finde ich es gut, dass du es nicht eingegangen bist, denn das hätte in der Zukunft alles schwieriger gemacht."

„Danke Mama.", sie lachte laut auf und umarmte mich. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Aylin und Cansu von dem ganzen bereits wissen, aber egal, deine alte Mutter ist auch immer für dich da."

„Du bist nicht alt Mama!", und schon wieder fing dieses Gespräch an. Ich bin alt! Du bist nicht alt. Ich bin alt! Du bist nicht alt. Nach gefüllten Stunden liefen wir wieder zurück nachhause und ich ließ mich erschöpft auf meine Couch fallen.

In meiner Tasche kramte ich nach meinem Handy und fing an eine Nachricht zu tippen, denn ich hatte einige wichtige Entscheidungen getroffen, die ich auch mit der Welt teilen würde.....

Beauty behind her BossWhere stories live. Discover now