27 | Reine Lust

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Amir's Sicht :
„Amir komm doch herein", Melissa lächelte mich an und ging zur Seite, damit ich in ihre Wohnung hinein spazieren konnte. Wir setzten uns auf die Couch und seufzend ging ich mir durch die Haare. „Es tut mir leid."

Verwirrt sah mich die schöne Frau mit den grünen Augen an. „Was tut dir denn leid?"

„Ich habe es ehrlich versucht, dass ich einfach so tue, als würde ich Gefühle für dich entwickeln, aber es ist alles leer und schwarz. Unser Treffen im Theater und auch danach, dass waren wirklich sehr schöne Tage. Ich hatte so Spaß, aber es wird alles Freundschaftlich bleiben.", und im nächsten Moment liefen die ersten Tränen bei ihr. Überfordert ging ich über mein Gesicht und zog sie am Handgelenk zu mir. „Wein nicht bitte. Ich weiß, dass ich ein Idiot bin, deshalb habe ich auch die Hochzeit vorgezogen, damit alles schneller geht, aber es kommt mir so falsch vor." Eine lange Stille herrschte und das einzige was ich hörte, war Melissas leises schluchzten. „Wie sind zusammen aufgewachsen Melissa. Sind zusammen zur Universität gegangen, du und ich waren wie beste Freunde."

Langsam entfernte ich mich von ihr, um in ihre verheulten Augen zu sehen. „Es liegt in deinen Händen, dass weißt du. Du musst nur deinem Vater sagen, das du die Hochzeit nicht willst."

Mila's Sicht :
Der Park war ziemlich beleuchtet, viele Menschen waren hier unterwegs. Sei es Eltern mit ihren Kindern, Omis und Opis die spazierten oder Menschen, die Sport treiben.

Die laute Musik in meinen Ohren, lenkte mich von meinen Gedanken ab und ich fühlte mich einfach frei. Mit einem großen Schritt überquerte ich die große Wasserpfütze und joggte weiter. Von weitem sah ich das ein alter Mann umfiel, schnell eilte ich dorthin und seine Frau fing panisch an zu reden. „Beruhigen Sie sich bitte, es wird alles gut. Rufen Sie doch einen Krankenwagen an.", sagte ich und ich fing mit der Herzmassage an.

„Wir benötigen sofort einen Krankenwagen im Laufpark 2, am B-Tor.", sofort sah ich hoch und erkannte Amir im Trainingsanzug. Kopfschüttelnd machte ich weiter mit der Massage bis der Krankenwagen kam. Die Frau bedankte sich ziemlich oft bei uns und stieg in den Wagen zu ihren Mann ein. „Verfolgst du mich Díaz?"

„Aber sicher doch. Laufen wir ein wenig?", ich schaute auf meine Armbanduhr und lief voran. Amir atmet tief aus und fing an zu sprechen. „Ich war bei Melissa."

Spöttisch lachte ich auf und tat meine Hände in meine Jackentasche. „Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nicht will."

„Du hast was gemacht?", rief ich fassungslos. „Macht es dir Spaß Amir? Mit ihr zu spielen!"

„Ich habe mich bei ihr entschuldigt. Ich dachte, wenn ich so tue als würde ich Melissa lieben, dass alles einfach wird. Doch nachdem wir im Theater waren und danach paarmal essen waren, dass kam mit alles sooo falsch vor."

„Es war falsch.", stimmte ich ihm ein und er nickte. „Mila.", Amir blieb stehen und sah leicht lächelnd in meine Augen. „Ich dachte, wenn ich dich kalt und emotionslos behandele, dass ich dich vergesse und nicht mehr an dich denke."

Er machte paar Schritte nach vorne, aber drehte sich wieder zu mir um. „Aber nein! Es geht nicht. Ich frage mich, was du tust oder wo du bist, mit wem du bist und was weiß ich was." Aufgelöst kam er mir ganz nah. „Ich kenne dich eigentlich kein bisschen, aber ich möchte dich kennen lernen. Ich will wissen, wer hinter Mila Buluter steckt. Wissen was ihre Stärken, Ängste oder Vorlieben sind oder deine Persönlichkeit."

Ich öffnete mein Mund, aber er legte seinen Zeigefinger auf meine Lippe. „Ich habe Melissa gesagt, dass......"

Amir's Sicht:
Flashback:

„Gibt es eine andere Frau in deinem Leben?", fragte mich Melissa und sah mich mit ihren verheulten Augen an.

„Ja. Sie ist zwar nicht wirklich in meinem Leben, aber es gibt eine andere Frau.", gab ich ehrlich zu. „Melissa ich will dich nicht weiterhin traurig machen oder verletzten."

„Wer ist diese Frau?", ich kratzte mich an meiner Stirn und stöhnte auf. „Aber weißt du Amir, dass ist nur reine Interesse und Lust. Vergiss nicht, ich werde hier sein und auf dich warten, denn das mit ihr ist vergänglich. Geh und habe deinen Spaß mit ihr, letztendlich wirst du zurück zu mir kommen."

Mila's Sicht :

„Bin ich diese Frau?", murmelte ich leise.

„Nein, die Tochter meiner Nachbarin Mila.", schmunzelte er und lief weiter, was ich ihm gleich nachtat.

„Du bist so anstrengend, dass weißt du oder?", sagte ich ihm offen und ehrlich.

„Wie meinst du das?", hackte er nach und trank aus seiner Wasserflasche. „Mal bist du nett, dann sauer, dann normal, du hast einfach die ganze Zeit Stimmungsschwankungen und bei dir ist es schlimmer als bei einer Schwangeren!"

„Momentan konnte ich meine Gedanken nicht einordnen. Zudem hast du mich ständig provoziert, aber jetzt sind die Stimmungsschwankungen weg."

Lachend nickte ich. „Es ist so komisch, mal hasse ich dich und dann hasse ich dich nicht."

„Es ist deine Schuld, du provozierst mich.", er schlug mir spielerisch auf den Arm und ich sah ihn empört an. „Du mich oder wie ist das Herr Díaz?"

„Ich provoziere dich garnicht.", grinsend schüttelte ich den Kopf. „Ich sollte nachhause, es ist wirklich sehr spät geworden. Gute Nacht Amir."

„Soll ich dich begleiten?", dankend lächelte ich ihn an. „Ich muss nur die Straße hochlaufen."

„Gute Nacht Mila.", lächelte Amir mich an.

Ich drehte mich um und wollte los laufen, doch ich drehte mich noch einmal um. „Was ist jetzt ? Also was passiert jetzt?"

Er zuckte mit den Schultern. „Wie wäre es, wenn wir einfach leben. Wenn wir einfach alles auf uns zu kommen lassen."

Beauty behind her BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt