20 | „Bleiben Sie doch."

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„Also ich finde liebe Mila, dass er der perfekte Ehemann für dich ist.", grinste Cansu und Aylin schüttelte nur den Kopf. „Cansu, hörst du ihr überhaupt zu ? Der Mann ist verlobt, der wird in kürze heiraten."

Ich sah verwirrt auf den Bildschirm meines Laptops, seit gefüllten Stunden machten wir eine FaceTime Konferenz. Natürlich war unser Hauptthema Amir Díaz. Wer denn auch sonst ?

„Also mach deinen Job und halte dich fern von diesem heißen Mann.", ermahnte mich meine beste Freundin zum tausendsten Mal.

„Aylin dieser Mann hat sie geküsst. Der kann doch auch nicht die Finger von unserer bezaubernden Mila nehmen.", grinste Cansu und ich sah die beiden sprachlos an.

„Na und ? Ein Kuss ist nicht immer alles im Leben.", zornig sah Aylin Cansu an.

„Warum schreit ihr nicht noch mehr ? Damit meine Brüder euch hören. Bitte seid noch lauter.", flehte ich sie gespielt an.

„Alaz und Deniz sind auf der Arbeit.", lachte Cansu. „Schwiegermami und Papa sind ebenfalls unterwegs."

Endlich verstummten Sie beide und ich lehnte mich lachend zurück. „Also kommt ihr jetzt eigentlich her über die Ferien ?"

„Alaz und ich sind definitiv dabei. Aylino eigentlich auch, aber Deniz will lieber hier bleiben.", ich nickte. „Bestimmt wegen meinen Eltern oder ?"

„Schwiegermama hat eigentlich Lust wegzufahren, aber was Papa denkt weiß ich nicht.", lächelte Aylin.

Ich zog den Lippenstift nochmal über meine Lippen und sah zufrieden in den Spiegel. „Also ihr müsst mir frühzeitig Bescheid sagen, damit ich mein Flugticket ändern kann."

„Gut siehst du aus.", lächelte Aylin. „Du siehst zu gut aus. Kannst du nicht bitte hässlich sein, damit er die Augen von dir nimmt."

„Ich liebe dich auch Aylin.", grinsend zog ich mir meine Jacke an und sah Cansu schmollen. „Warum liebt mich niemand?"

„Alaz liebt dich, dass reicht doch.", neckte Aylin sie.

„Dich liebe ich auch Cansu. Jetzt muss ich auflegen, die Arbeit macht sich nicht von alleine. Ihr wisst schon mein Boss wartet. Passt auf euch auf ! Grüßt meine Brüder und bis bald.", lächelnd verabschiedete ich mich von diesen zwei verrückten Mädchen und lief aus meinem Zimmer.

Ungeduldig drückte ich auf die Taste und seufzte. Ich hasse es zu warten. Warum dauerte, dass auch so lange ? War er vielleicht kaputt, sollte ich die Treppen benutzen ? Im selben Moment blieb der Aufzug stehen und ich sah in grüne Augenpaare.

Melissa's grüne Augen.

„Guten morgen Mila.", verlegen sah sie mich an und ich tritt hinein. „Guten morgen Melissa." Es herrschte eine unangenehme Stille, doch sie unterbrach diese, indem sie sich wegen gestern Abend entschuldigte.

„Kein Problem. Was passiert ist, ist passiert.", lächelte ich sie aufmunternd an.

„Denkst du, dass Amir sehr sauer auf mich ist ?", fragte Melissa unsicher und ich  zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Schließlich kenne ich Herrn Díaz nicht und weiß nicht wie er auf sowas reagiert, aber er ist ein verständnisvoller Chef. Also glaube ich auch, dass er ein verständnisvoller Ehemann wird."

Melissa's Lächeln wurde plötzlich breiter. „Ja er wird der beste Ehemann. Du würdest ihn lieben, wenn du ihn besser kennen würdest. Also freundschaftlich lieben."

Ich lachte und schon befand ich mich in ihren Armen. „Danke Mila ! Ich gehe jetzt zu ihm und entschuldige mich."

Bevor ich irgendwas sagen konnte, hatte mich Melissa schon hier alleine stehen gelassen. Mein Handy vibrierte und ich sah, dass es Herr Díaz war.

Guten morgen.
Leider muss ich die Pläne für heute streichen, da ich etwas angeschlagen bin.
Werde mich den ganzen Tag ausruhen.
Sie können sich ebenfalls frei nehmen...
Ps: Sagen Sie es keinem. Sie wissen schon... Amir Díaz.

Seufzend sah ich die Nachricht an. „Ich habe ihn nicht gefunden und in seinem Zimmer ist er auch nicht.", ich sah wieder hoch in Melissas Augen, die wieder vor mir stand. „Weißt du wo er ist ?"

Ich schüttelte den Kopf. „Nein Herr Díaz wollte sich heute einen freien Tag nehmen.", ach Mila ach du lügst seine Verlobte hier an!

„Amir nimmt sich doch nie frei.", verwirrt sah sie mich an und schnappte sich ihr Handy, um ihn wahrscheinlich anzurufen. Doch ich war mir sicher, dass Díaz nicht dran gehen würde. Schließlich wollte er auch nicht von mir, dass ich es ihr sage.

Lange ließ sie das Telefon klingeln, aber wie vermutet ging er nicht daran. „Ich werde heute Abend nach ihm schauen, da ich jetzt ein Meeting habe. Falls du was von ihm hörst, sagst du mir Bescheid ?"

Ich nickte nur und sah Melissa aus dem Hotel rauslaufen. Wenn ich doch schon frei hatte, dann musste ich das ausnutzen und shoppen gehen.

Stundenlang verbrachte ich meine Zeit in den verschiedensten Läden, holte mir wie immer dutzende Anziehsachen und Geschenke für meine Familie, bei meiner kleinen Nichte übertrieb ich es wie immer, doch ich konnte einfach nicht anders.

Gegen Abend fuhr ich mit meinen ganzen Tüten zurück ins Hotel. „Miss, kann ich Ihnen helfen ?", fragte mich ein Angestellter im Hotel.

„Nein Dankeschön, aber du könntest den Aufzug Knopf betätigen und warte...Ich müsste in die Hotelküche..", ein brillanter Plan leuchtete in meinem Kopf auf und der junge Mann sah mich fragend an, doch nickte dann nur. „Lassen Sie uns erstmal ihre Tüten hochbringen, dann kläre ich die Küche für Sie."

[...]

Mit meiner Suppe in der Hand klopfte ich an die Tür von meinem Chef. Die er mir nach wenigen Sekunden öffnete. „Frau Buluter ?", fragend schaut er mich an, aber ging zur Seite, damit ich ins Zimmer konnte. „Gute Besserung.", vorsichtig legte ich die Suppe auf den Tisch und sah wieder in seine leuchtenden Augen.

„Meine Mama macht die Suppe immer wenn wir krank sind.", lächelte ich und bemusterte ihn. Sein Körper umhüllte ein schwarzer Jogginganzug, darunter trug er bloß ein weißes lockeres T-Shirt. Verdammt, der Mann sieht selbst so göttlich aus.

„Das war nicht nötig.", lächelte er und sieht auf die Suppe.

„Trotzdem gern Geschen.", genervt von seiner Aussage rollte ich die Augen. War ein Danke so schwer Díaz ?

„Ich meine, dass war nicht nötig, dass Sie mir eine Suppe machen, denn das gehört nicht zu ihrem Job. Jedoch ist es wirklich eine nette Geste. Dankeschön."

Geht doch. „Wie gesagt gerne. Guten Appetit. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und natürlich eine gute Genesung."

„Bleiben Sie doch."

~
Kommen die beiden sich endlich näher? Oder ist es wieder ein tiefgründiges Gespräch über das Leben ?

ily c🧚🏽‍♀️

Beauty behind her BossWhere stories live. Discover now