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Mila

Ich packte meine Sachen zusammen und freute mich auf die Rückreise. Endlich war es soweit, die letzten Monate waren zwar wirklich einer der wichtigsten Monate meines Lebens, aber jetzt konnte ich endlich wieder zurück.

Auch wenn ich wusste, dass es dort nicht wie vorher sein wird. Ich hasse mich dafür, für das was ich ihm und uns angetan habe. Mir war es von Anfang an klar, dass es ein großer Fehler sein wird und auch gab es keine Entschuldigung für mein abruptes Handeln. Alles was ich sagen würde, es wären einfach für ihn leere Worte, keine Worte würden es wieder gutmachen.

Ich habe ihn nicht vergessen. Es funktioniert einfach nicht. Amir fehlte mir soooo unendlich sehr. Durch die Nachrichten erfuhr ich, dass er Melissa geheiratet hatte und immer wieder sah ich die beiden im Netz. Sie waren laut den Medien, das schönste Paar und auch auf den ganzen Fotos sehen die beiden wunderschön aus, wie ein echtes Paar. Ich stand Ihnen sowieso nur im Weg. So wie es jetzt ist, ist alles richtig und gut.

[...]

„Es ist so schön dich wieder bei uns zu haben.", lächelte meine Mutter und drückte mich noch einmal. „Sicher, dass du heute Abend mitkommen möchtest und dich nicht lieber ausruhen möchtest?"

Ich war seit einigen Stunden wieder in Deutschland bei meiner Familie. Alle waren hier und wir saßen zusammen am Frühstückstisch. „Die Welt soll doch erfahren, dass meine Tochter ihren Doktortitel hat.", sagte mein Vater stolz und lächelte.

„Den sie nach 3 Jahren endlich zu Ende gemacht hat.", lachte Alaz.

„Wenigstens habe ich mir die Mühe gemacht und es fortgeführt. Damals hatte ich einfach keine Lust mehr, aber dann kam diese Möglichkeit und ich konnte es fortführen."

„Ja natürlich.", grinst Alaz.

„Und ja ich komme mit euch. Bis dahin bin ich schon längst fit.", antwortete ich grinsend und fing an zu überlegen, was ich anziehen könnte. „Aber ich habe eine Begleitung. Ich möchte, dass ihr ihn kennen lernt." Meine Mutter fing über beide Ohren an zu grinsen, die Arme Frau, die denkt echt, dass ich für immer hier bei Ihnen bleiben würde. „Gerne Schatz."

„Ihn?", hackte mein Bruder Deniz nach und sah seine Frau an, doch auch sie zuckte mit ihren Schultern.

„Ich weiß auch nicht, was Mila immer tut!", rechtfertigte sie sich und ich nickte zustimmend. „Ja ihn, ach ihr werdet ihn später kennen lernen. Er ist auch Anwalt und ich habe ihn London kennen gelernt."

Nachdem wir noch lange am Esstisch saßen, ging ich hoch in mein Zimmer, was sich in diesem einem Jahr kaum verändert hatte. Ich ging durch mein kleines Ankleidezimmer und sofort stach mir, das schwarze Kleid, was ich letztes Jahr anhatte in die Augen. Ich nahm es vorsichtig in die Hand und lächelte. Was ein Abend. Unbewusst legte ich meine Finger an meine Lippen und seufzte laut auf. Ob er heute Abend da sein wird?

„Ist dieser jemand, jemand ernstes?", hörte ich Aylin fragen und drehte mein Kopf zur Tür, wo meine zwei besten Freundinnen standen. Ich hatte sie garnicht kommen gehört, kommt davon, wenn man ununterbrochen an Amir denkt Mila! „Ich denke nämlich nicht, wenn du immer noch an Amir denkst...", sagte Cansu und ließ sich auf die Couch fallen.

„Wie geht es ihm?", fragte ich. „Seht ihr ihn manchmal?"

Aylin sah mich ungläubig an. „War es echt so schwer, diese Frage erst nach vierzehn Monaten zu stellen?"

„Aylin.", murmelte Cansu und Aylin schüttelte nur ihren Kopf. „Was Aylin? Mila, du willst eine neue Beziehung anfangen, obwohl du immer noch mit deinen Gedanken bei Amir Díaz bist?"

„Es war nur eine einfach Frage! Ich denke nicht an ihn...", antwortete ich und rieb mir meine Stirn. Das war eine große Lüge Mila...Du denkst ständig an Amir!

„Ach deshalb siehst du dieses Kleid so verträumt an!", unterbrach sie mich rasch. „Öffne deine Augen Mila! Es ist zu spät! Anfang war ich so dagegen, aber dann habe ich mit eigenen Augen gesehen, was Amir Díaz für dich gefühlt hat! Wärst du hier geblieben, dann wäre so vieles anders!"

Ich hielt die Luft an und biss mir auf die Zähne, um nicht los zu weinen. „Von mir aus kannst du sauer auf mich sein, dass interessiert mich jedoch eher weniger, aber ich lasse nicht zu, dass meine beste Freundin mit einem anderen Mann unglücklich wird!", und mit diesen Worten verließ sie mein Zimmer und knallte die Tür fest zu.

„Nehm es ihr nicht übel.", sprach Cansu nach einigen Minuten. Ich schüttelte den Kopf. „Mach ich nicht, aber..."

„Amir hat uns alles erzählt, was zwischen euch vorgefallen ist, bevor du gegangen bist. Aylin und ich haben gesehen, was er alles für dich gemacht hätte, deshalb hat sie jetzt auch reagiert. Du hast ihn echt verletzt. Er wäre mit dir durchgebrannt oder die Hochzeit abgesagt, doch du warst weg. Du hast in seinem Leben diese Lücke hinterlassen und anscheinend versucht er diese jetzt mit Melissa zu füllen.", unterbrach Cansu mich.

Sie stand auf und gab mir ein Kuss auf die Wange. „Zieh das Organe Kleid an, dass wird Dir bestimmt sehr stehen. Bis später."

[...]

Zusammen mit meinen Eltern betraten wir das Saal und wir trafen sofort auf viele Geschäftsleute. „Deine Mutter und ich gehen zu alten Bekannten, deine Brüder sind dort, gesell dich doch zu Ihnen Prinzessin. Bis deine Begleitung kommt."

Ich nickte und wollte loslaufen, doch meine Augen blieben bei jemandem hängen. Augenblick wurden meine Hände schwitzig und alles wurde zu eng in diesem Saal. Wie sehr ich seine Augen vermisst hatte. Ich biss auf meine Wangen Innenseite und versuchte mich normal zu verhalten. Mein Herz schlug wie wild und mir wurde verdammt heiß. Wie ein Film gingen die Geschehnisse vom letzten Jahr durch meinen Kopf. Der Tanz mit seinem Geschäftspartner, unser Streit, die Terrasse, der Kuss, seine Worte. Einfach alles wiederholte sich in meinem Kopf und ich konnte meine Augen nicht von ihm nehmen, genauso wenig wie er es tun konnte. „Es tut mir so leid, dass ich dich warten gelassen habe, aber der Verkehr ist Schuld.", flüsterte plötzlich jemand in mein Ohr und legte seine Hand, um meine Hüfte.

„A-alles g-gut", stotterte ich und schon wurde ich von ihm mitgezogen. Zudem sah ich immer noch wie gebannt auf Amir und ich konnte einfach nicht wegschauen....

~
😈
So einfach hätte ich die Begegnung der beiden nicht machen können🤷🏽‍♀️

Beauty behind her BossWhere stories live. Discover now