26 | Zwischen Wut und Eifersucht

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Einige Wochen später :

„Die letzten Verträge von diesem Monat?", fragte mein Chef und ich reichte ihm ein roten Ordner. „Sind die Skizzen von den Co-Architektin fertig?"

„Nein. Ich bekomme die Mappe erst gegen Nachmittag.", antwortete ich und sah auf meine königsblauen Schuhe. Vielleicht sollte ich sie mir auch in Schwarz zu legen, schließlich waren sie echt bequem und dazu super schön.

„Hier vorne spielt die Musik Frau Buluter.", sofort schaute ich wieder hoch in die bekannten Augen meines Chefs. Mal war ich Mila und dann wieder Frau Buluter, wie es ihm im Moment passte, doch es war besser, wenn alles rein geschäftlich ist. „Und die Notizen von dem Meeting mit Herrn Aksu?", ich hätte es ihm bereits zehntausend Mal gesagt, dass ich ihm es per Mail geschickt habe.

„Wenn Sie Ihre E-Mails checken würden, dann würden Sie auch diese Notizen finden.", gab ich genervt von mir.

Er legte seinen Stift weg und nahm mit zwei Fingern die Brille ab, die er nur zum arbeiten benutze. Díaz ging sich durch die Haare und sah mich danach schief an. „Nur weil du seit paar Monaten hier arbeitest, heißt es nicht, dass du für immer hier bleiben kannst.", genau das meine ich, wie es dem jungen Mann passt.

„Ich habe es Ihnen so oft schon gesagt und das denke ich auch nicht."

Díaz verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich abwertend an. „Ich habe mit so vielen Dingen zu tun in meinem Alltag, dann vergesse ich auch einiges. Ich glaube nicht, dass es so schwer ist, etwas zu wiederholen."

„Wenn Sie mich brauchen Herr Díaz, bin ich neben an.", ich setzte meinen Fuß an, um sein Büro zu verlassen, aber seine tiefe Stimme hielt mich davon ab.

„Ich habe nicht gesagt, dass du gehen darfst Buluter.", ich hörte wie er auf stand und mit langsamen Schritten auf mich zu kam. „Du darfst erst dann gehen, wenn ich es dir auch sage."

Bissig drehte ich mich wieder um und ging ebenfalls auf ihn zu. „Wissen Sie was? Ich mache Feierabend, kommen Sie doch selbst klar."

Das helle Braun in seinen Augen würde ganz dunkel und sein markantes Gesicht, insbesondere sein Kiefer spannte sich an. „Du bist ziemlich frech. Außerdem solltest du dein vorlautes Mundwerk ein wenig einstellen."

Lass dich nicht provozieren Mila.
Nicht von ihm.

„Schönen Tag noch Herr Díaz.", ehe ich sein Zimmer verlassen konnte, durchzog meinen Arm ein schmerzvoller Schmerz.

„Amir !", zischte ich entsetz. „Nimm deine Finger von mir!"

„Muss ich dir etwa erklären, wie du mit mir zu reden hast?", flüsterte er bedrohlich in mein Ohr.

„Tue es, ob es hilft, weiß ich nicht.", wütend versuchte ich seine Hand von meinem Arm zu nehmen.

„Weißt du Mila.", ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Letztendlich werden deine Gefühle, deinen Kopf kontrollieren und du selbst wirst die Oberhand für deinen Kopf verlieren.", fassungslos sah ich in sein Gesicht.

„Ich habe viele Männer kennen gelernt, sei es in der Schule, in der Uni oder in der Kanzlei, doch so einen wie dich, habe ich noch nie kennen gelernt !"

„Amir Díaz bleibt immer jemand besonderes", er ließ mein Arm los und öffnete mir die Tür. „Schönen Feierabend Frau Buluter.", provokant lächelte er mich an.

Ich werde ihn töten! Beim vorbeigehen, hielt er mich wieder fest. „So schnell wirst du mich nicht los Darling."

[...]

Mit geschlossenen Augen lag ich auf meinem Bett und grübelte über mein Leben. Ich hätte niemals dort anfangen dürfen. Bei meinem Vater wäre ich so glücklich und wäre mein eigener Boss, aber nein, jetzt habe ich einen Arschloch Namens Amir Díaz als Boss, der mir das Leben schwer machte.

Als sich meine Zimmertür öffnete, schloss ich meine Augen und sah Aylin im Türrahmen stehen. In der Hand hielt sie ein Glas Eistee und Schokoladenkuchem. „Extra für meinen Engel."

Lächelnd nahm ich ihr die Sachen aus der Hand und stellte es auf meinen Nachtisch. Sie setzte sich ganz oben an mein Bett und ohne zu zögern, legte ich seufzend meinen Kopf auf ihren Schoß.

„Darf ich deine Haare kämmen?"

Grinsend nickte ich. „Natürlich."

„Soll ich sie dir flechten?", fragte sie und wieder nickte ich. „Alsoo fang an, was ist los?"

„Was soll los sein?", seufzte ich. „Immer das selbe halt, dieser Mann strapaziert meine Nerven."

„Mila.", durch den Spiegel sah sie mich ernst an. „Lüg mich nicht an. Raus mit der Wahrheit."

„Und wie war es in Österreich?", stellte ich einen Gegenfrage und versuchte von Amir abzulenken. Plötzlich zog sie an einer Haarsträhne, weshalb ich aufschrie. „Das hat weh getan!"

„Und? Wir haben schon über Österreich geredet und ich habe dir alles ausführlich erzählt. Jetzt bist du dran Milalein."

„Er meinte heute zu mir, dass bald meine Gefühle, meinen Kopf kontrollieren werden und eigentlich hat er damit angedeutet, dass ich den Kampf gegen ihn verlieren werde, egal wie sehr ich mich von ihm fern halte."

Nachdem Aylin meine Haare zu Ende geflochten hatte, nahm sie meine Hände in ihre und lächelte mich warm an. „Erstens, dass mit dem Kampf gegen ihn, dass liegt bei dir. Zweitens, egal wie sehr du kämpfst und es vielleicht nicht einsehen möchtest, dass sind Gefühle, die kann man schlecht verstecken. Drittens, du weißt das es nicht einfach wird dann oder ?"

Ich nickte und sie fuhr fort. „Egal was ist, ich stehe dir zur Seite, du bist nicht alleine. Ich würde dich niemals verurteilen und jetzt steh auf und geh joggen oder schwimmen."

Lachend warf ich meine Arme um sie und drückte sie ganz fest. „Womit habe ich dich nur verdient?" Grinsend zuckte sie mit ihren Schultern und erwiderte meine Umarmung.

„Warum bist du eigentlich hier?", fragte ich.

Plötzlich setzte Sie sich kerzengerade hin und sah mich mit ihren großen braunen Augen an. „In der Firma, wir haben eine neue Anwältin eingestellt und eigentlich macht sie ihren Job auch gut, aber...", sie hielt inne und ihre Augen funkelten böse. „SIE MACHT MEINEN MANN AN! VERSTEHST DU MILA? MEINEN MANN?"

Ich biss mir auf die Zähne, um nicht laut loszulachen. Sie war einfach zu süß. Mein Bruder und Aylin führen eine ziemlich romantische Beziehung.

„Lach nicht ! Ich sehe, dass du es versuchst zurückzuhalten.", murmelte sie beleidigt.

„Er liebt nur dich, er will nur dich und ja.", nahm ich mein Bruder indirekt in Schutz. „Aylinim, der Typ hat die bestimmt nicht angesehen. Du kennst Deniz doch..."

„Ja, aber sie fasst ihn an. Meinen Mann!"

„Ich werde sie unter die Lupe nehmen, dann können wir uns ja entscheiden, was wir mit ihr tun.", schmunzelte ich.

„Sollten wir! Wehe du erzählst deinem Bruder, dass ich hier vor Eifersucht platze!"

„Ach aylin ach, seni seviyorum."

kalpmasali 🌙

Beauty behind her BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt