Romeo und.. - Julian?!

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Julian Pov.

Erschöpft lehnte ich gegen die Mauer, an der Rick, ich und ein paar andere Kumpels immer standen. Ich musste bestimmt Augenringe haben, die größer und dunkler als ein schwarzes Loch waren. Die Matheklausur hatte ich vor zwei Tagen auch nur schwer überstanden, da in mir ständig der Gedanke herumschwebte einzuschlafen und nicht wie man 4(y-5)-2y+8=5(-3y+1) am besten nach y auflösen konnte. Eine Aufgabe hatte ich nicht ganz geschafft zu beenden, weshalb ich hoffte, dass ich trotz meiner Müdigkeit bei den Restlichen so ziemlich die volle Punktzahl erreichen konnte. Tatsächlich war ich dann in Kunst eingeschlafen, als wir eigentlich etwas im Hof abzeichnen sollten. Ein Mädchen aus meiner Klasse hatte mich wohl kurz vor Sport beim Weg zur Halle gefunden und aufgeweckt, damit ich nicht zu spät zum Unterricht kommen würde. Ich hatte mich daraufhin kurzerhand bedankt und sie gebeten niemanden zu erzählen, dass ich eingeschlafen war. Jess war ich der Frage schlichtweg ausgewichen und hatte ihr im Nachhinein einfach gesagt, dass ich mit Louis erst zu Taco Bell and dann zum Glenhaven Park gegenüber der Schule gegangen wäre, weil es dort weitaus bessere Sachen zum Zeichnen gäbe. Den Riesentaco, den ich laut meiner Behauptung verdrückt hatte, saß mir zudem so auf den Rippen, dass ich bei Sport nicht richtig mitmachen konnte und den anderen eher hinterherhumpelte. Louis hatte mich bei meiner Lüge zwar unterstützt – natürlich musste ich ihm erklären warum ich überhaupt log –, dennoch musste ich meiner besten Freundin noch am selben Tag noch vor der Arbeit und vor dem Training eine schöne Skizze des Spielplatzes im Park zeichnen, damit ich sie ihr am Folgetag zeigen könnte und sie mir glauben schenken würde. Das Mädchen war so misstrauisch! Sobald sie irgendetwas nur ein kleinwenig seltsam fand, wollte sie es ganz genau wissen und brauchte für alles Beweise. Sowas ist echt ätzend, wenn man sowieso schon k.o. ist!

Den Rauch meiner Zigarette, den ich nun etwas in meiner Lunge behalten hatte, blies ich aus, sodass vor mir eine kleine Wolke entstand, die sich aber genauso schnell wie sie aufgetaucht war wieder auflöste. Durch das Nikotin, konnte ich mich etwas entspannen und vergaß sogar für einige Minuten wie erschöpft ich eigentlich war und was noch vor mir lag. Denn ich arbeitete erst seit etwas mehr als zwei Wochen und doch machte sich schon der Schlafmangel und Stress bei mir bemerkbar. Mittlerweile konnte ich es Ben schon gar nicht mehr übel nehmen, dass er unter der Woche nicht arbeiten wollte, da ich von Tag zu Tag selbst immer mehr bemerkte wie mich gerade das Tanzen strapazierte und mir nicht selten Muskelkater bescherte. Ich hoffte einfach Mike würde bald wieder auf zwei Beinen stehen – wortwörtlich – und zurück zur Arbeit kommen, sodass ich nur mehr die Arbeit hinter der Theke erledigen musste, die zwar weitaus stressiger, aber dafür umso entlastender für meinen Körper war.

"Ian, du siehst beschissen aus", behauptete Miles, der wie sonst auch bei uns stand. Ich nickte stumm und öffnete schließlich meine Augen. Meine Zigarette, die ich bis zum Filter aufgeraucht hatte, ließ ich achtlos auf den Boden fallen und trat einmal drauf, damit sie nicht mehr brannte.

"Danke, du bist so bezaubernd wie eh und je", entgegnete ich ihm ironisch. Ich weiß ganz genau wie kaputt ich aussehe, aber danke für den Hinweis, du Idiot!

"Dude, geh's langsam an", forderte Rick, der mich aus besorgten Augen anschaute. Er wusste als Einziger aus der ganzen Runde, was bei mir abging und was ich tat, um dem entgegenzuwirken. Richtig, der Zwangsvollstreckung. Sie war bereits in etwas mehr als 2 Monaten..

Ich zückte eine neue Zigarette, legte sie zwischen meine Lippen und wartete auch nicht lange damit sie anzuzünden. Nach meinem ersten Zug blickte ich zu Rick, der offensichtlich auf eine Antwort wartete.

"Ich pass schon auf, keine Sorge", versuchte ich den Jungen zu beruhigen, ehe ich erneut einen Zug nahm und mich von der Gruppe abwendete, "Wir sollten jetzt zum Matheraum gehen."