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Julian Pov.

Murrend zog ich meine Decke über meinen Kopf, da vereinzelte Sonnenstrahlen meinen wertvollen Schlaf störten. Und nicht genug damit, mein nervtötender Wecker begann wenig später lauthals zu piepsen.

Nicht wirklich jetzt!

Schlecht gelaunt schlug ich meine Bettdecke zurück und schaltete den Wecker aus. Gestern war ich das erste Mal als Entertainer tätig, hatte die ersten 3 Stunden meiner Arbeitszeit nichts zu tun, musste im Endeffekt dennoch eine Überstunde auf mich nehmen, da die Kunden mich natürlich kurz vor Ende meiner Schicht bemerkt hatten. Den Weg zum Bett hatte ich demnach erst um halb 2 gefunden. Zwar war ich sofort in das Land der Träume abgerutscht, doch waren seitdem nur 5 Stunden vergangen. Mir kam es leider nur wie eine Stunde vor.

Ich stand trotzdem auf, schnappte mir frische Klamotten aus meiner Kommode und ging wenig begeistert ins Bad, um mich zu duschen. Das Wasser stellte ich auf eisig kalt, in der Hoffnung es würde mir auf die Beine helfen. Tat es tatsächlich, denn keine 10 Minuten später kam ich in Unterwäsche aus dem Bad gestürmt und stülpte mir hastig die Klamotten über, die ich in meinem Zimmer hatte liegen lassen. Doch war mir das Shirt und die Jeans zu kühl, weshalb ich noch einen Pulli über mein Shirt zog, ehe ich runter in die Küche lief, in der Isa mich mit verstörtem Blick begutachtete.

"Hast du sie noch alle? Wir haben Hochsommer, Bruderherz", erklärte sie. Aus dem Augenwinkel musterte ich sie kühl, doch knirschte zugleich mit den Zähnen.

"Oh, ohh. Versteh schon! Ich lass dich in Ruhe, muss sowieso früher los, mich holen Clay und Nicki ab, weil wir an 'nem Projekt weiterarbeiten müssen", sagte sie hastig, ehe sie an mir vorbeilief, ihr Brot und das Wasser in ihre Tasche stopfte, sich die Schuhe überstülpte und aus dem Haus verschwand. Ich seufzte und kratzte mir dabei am Hinterkopf.

Sie musste sich nicht verstellen, ich wusste doch genau, dass sie Dad aus dem Weg gehen wollte. Na ja und vermutlich mir, der im Moment anscheinend eine sehr schlechtgelaunte Ausstrahlung verströmte.

Murrisch schnappte ich mir eine Tasse, schaltete die Kaffeemaschine an und stellte meinen Becher unter diese.

"Du trinkst Kaffee? Was ist denn los?", ertönte es vom Türrahmen der Küche. Als Antwort erhielt mein Vater lediglich ein Schulterzucken, was er wohl als Aufforderung sah, mich nicht weiter danach zu fragen. Richtig wahrgenommen, Dad!

Apropos Dad..mich grauts schon seit der Dusche davor..

"Dad..", begann ich und wartete bis ich seine Aufmerksamkeit erhielt. In der Zeit hatte ich mir nun die volle Kaffeetasse genommen und war mit dieser zum Esstisch gelaufen, ohne Milch oder Zucker hinzuzufügen. Schwarzer Kaffee..ugh!

"Ja, Kleiner?", fragte er interessiert und lehnte sich mir gegenüber an die Wand. Sein Blick fiel auf meine Tasse und kritisch begutachtete er den Inhalt dieser.

"Kaffee ist ja schon eine Sache, aber schwarz? Julian, hast du die Nacht durchgemacht? Du weißt genau, dass das auf die Dauer nicht gut für dich und deine Noten ist! Hat es mit der Auseinandersetzung gestern zu tun? Mein Junge, du weißt, dass ich dich und Luisa lieb habe und es tut mir wirklich leid, dass ich so selten zu Hause bin. Nur unsere finanzielle Lage sieht im Moment nicht so gut aus..", rechtfertigte sich mein Vater betrübt.

"..ich hab die Rechnungen gesehen..", murmelte ich leise. Dad zog verwirrt eine Augenbraue hoch.

"Hast du was gesagt?"

Entnervt schnalzte ich mit der Zunge.

"Ich sagte: Ich weiß, ich hab die Rechnungen gesehen!", fuhr ich ihn nun doch etwas aggressiver an, als ich es eigentlich wollte. Entsetzt zog er die Luft ein und stellte sich ruckartig gerade hin.

Romeo und.. - Julian?!Where stories live. Discover now