Kapitel 35

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„Luzifer? Sam, Dean?", rief ich und merkte wie meine Kräfte langsam schwanden. Meine Hand lag immer noch auf meinen Bauch. Meine Kräfte waren ja immer noch weg. Ich konnte mich nicht mal selbst heilen. Und jetzt war ich hier gefangen. Gefangen in der Hölle.

Meine Beine gaben nach und ich fiel auf die Knie. Dann hörte ich das Lachen der Dämonen. Sie hatten mich eingeholt. Stöhnend zog ich mich nach oben.

„Du wirst uns nicht entkommen, kleiner Engel", riefen die Dämonen und ich stolperte weiter. Ich lief um eine Ecke und presste mich an die kalte Wand. Ich atmete tief durch. Ich spähte um die Ecke und entdeckte die Dämonen am Ende des Ganges.

Verdammt, sie waren näher als gedacht. Noch einmal sammelte ich meine letzten Kräfte zusammen und rannte los. Ich hörte die Schritte hinter mir deutlich. Sie holten auf. Erneut bog ich um eine Ecke ab und rempelte gegen einen Mann.

„Da bist du ja", grinste er und packte mich am Arm.

„Lass mich los!", schrie ich und wand mich unter seinem Griff.

„Du hast wohl vergessen, wer ich bin?", donnerte er und hielt meinen Arm weiterhin fest. Ich blickte den Mann an. Kurze schwarze Haare und einen Bart. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte ein schmieriges Grinsen aufgesetzt.

„Crowley", flüsterte ich und er hob eine Augenbraue.

„Hundert Punkte für die glückliche Gewinnerin",lachte er und zerrte mich hinter sich her.

„Was hast du mit Balthazar und den Winchester gemacht?", wollte ich wissen und krallte mich in seinen Arm.

„Deinem Engel und den Brüdern geht es gut. Noch",grinste er und zog mich in einen Raum. Er schleuderte mich nach vorn und ich fiel zu Boden.

„Kat", hörte ich eine Stimme und sah auf.

„Gabriel", flüsterte ich und robbte auf den Erzengel zu. Er war an einen Stuhl gefesselt und hing schwach in den Stricken. Sein Gesicht war zugeschwollen und Blut lief ihm von der Stirn.

„Was haben sie nur mit dir gemacht", murmelte ich und zog mich an ihm hoch. Sanft strich ich ihm übers Gesicht und er sah mich mit seinen goldbraunen Augen an.

„Es tut mir leid", sagte er leise.

„Nichts ist deine Schuld."

„Und wie es seine Schuld ist", lachte Crowley und zog mich von Gabriel weg. Wimmernd stürzte ich zu Boden und ich griff mir wieder an den Bauch. Ich spürte das Blut zwischen meinen Fingern.

„Zwei Erzengel. So stark und jetzt doch so schwach",sagte Crowley und lief um mich herum.

„Was hast du vor?", wollte ich wissen und Crowley hockte sich vor mich. Er hob meinen Kopf an. Ich starrte in seine kleinen grau blauen Augen.

„Was ich vor habe? Ich will die Engel vernichten. Luzifer hatte seine Aufgabe nicht gut gemacht. Ich werde sie beenden.Und da ich nun schon zwei Erzengel ausgeschaltet habe, wird der Rest ein Kinderspiel."

„Du bist doch krank", rief ich und er schlug mir ins Gesicht . Mein Kopf dröhnte und ich spuckte das Blut auf den Boden.

„Lass sie in Ruhe", hauchte Gabriel, der am Ende seiner Kräfte war.

„Die Brüder. Wo sind sie?", fragte ich und der König der Hölle lachte.

„Meine Dämonen kümmern sich um sie."

„Elender Bastard", schimpfte ich und spuckte ihm ins Gesicht. Er wischte sich übers Gesicht und packte mich am Arm. Er zog mich nach oben.

„Ich werde dir gleich mal zeigen, was es heißt sich mit dem König der Hölle anzulegen", donnerte er und stieß mich auf einen Stuhl neben Gabriel. Er band meine Hände hinter den Rücken und stellte sich dann vor mich.

„Das sieht schlimm aus", meinte er und deutete auf meinen blutenden Bauch. Dann beugte er sich über mich und stieß seine Hand in die Wunde. Ich schrie auf. Der Schmerz war unerträglich und vor meinen Augen wurde es schwarz.

„Kat?" Die Stimme drang von weit weg an mein Ohr.

„Bitte, sag doch etwas." Wieder hörte ich sie. Mein Kopf dröhnte. Langsam schlug ich die Augen auf.

„Ein Glück! Kat,hey", erklang Gabriels Stimme. Ich hob den Kopf und blinzelte gegen die schwarzen Punkte an.

„Gabriel",krächzte ich und sah mich um. Wir waren immer noch in dem Raum. Aber ich saß nicht mehr auf dem Stuhl. Meine Hände hingen in schweren Eisenketten, die an der Decke befestigt wurden. Meine Füße berührten kaum den Boden. Gabriel saß ein paar Meter vor mir. Er war noch immer an den Stuhl gefesselt.

„Hey, Kleines", lächelte er schwach und seine ausgetrockneten Lippen sprangen auf.

„Es geht dir gut. Zum Glück", hauchte ich und betrachtete meinen Engel. Sein Hemd war mit Blut beschmiert und zerrissen. Tiefe Schnitte zeichneten sich auf seiner Brust ab wo sich schon Schorf gebildet hatte. Seine sonst so perfekt liegenden Haare, waren zerzaust und einige Strähnen hingen ihm ins Gesicht.

„Naja, mir ging es schon mal besser. Aber wie bist du hier her gekommen?", fragte er und ich ließ den Kopf hängen. Wenn ich es ihm sagen würde, würde er mich bestimmt hassen.

Highway to hellWhere stories live. Discover now