Kapitel 33

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„Gabriel..was..?", murmelte ich und er zog das Messer wieder heraus. Meine Hände fuhren automatisch zu der Wunde und ich drückte fest darauf. Ich spürte das Blut durch meine Finger laufen. Meine Knie gaben nach und ich sank zu Boden.

„Aber...", stammelte ich und sah zu dem Erzengel auf. Er grinste immer noch. Dann verschwamm seine Gestalt. Das war nicht Gabriel. Ein Menschenähnliche Gestalt stand vor mir. Sie hatte graue Haut und das Gesicht sah aus, als wäre sie unter eine Dampfwalze gekommen. Sie hatte keine Haare auf dem Kopf und ihre Hände bestanden aus langen scharfen Krallen.

„Die Liebe zu deinem Engel macht dich blind. Jetzt wirst du sterben", krächzte sie und sah mich gehässig an. Ich ließ den Kopf hängen. Das war das Ende. Irgendwann musste es ja vorbei sein. Mein Shirt war durchtränkt mit meinem eigenem Blut und ich merkte wie sich die Ohnmacht ankündigte. Die Kreatur holte aus. Ich schloss die Augen. Doch nichts geschah. Kein weiterer Schmerz. Langsam sah ich auf. Sie stand immer noch vor mir. Dann entdeckte ich eine silberne Klinge, die sich durch ihr Herz gebohrt hatte.

„Kat! Alles okay?", hörte ich Sam rufen und ich drehte mich in die Richtung aus der die Stimme kam. Ich streckte eine Hand nach ihm aus und fiel auf die Seite. Ich schloss die Augen und hörte Schritte die näher kamen. Mein Körper fühlte sich an, als würde ich in einem Eisfach liegen. Mein Kopf wurde angehoben und ich spürte einen leichten Klaps an der Wange. Langsam öffnete ich die Augen und sah in Sams besorgtes Gesicht.

„Oh, nein",murmelte er, drückte eine Hand auf meine Wunde und ich sog scharf die Luft ein.

„Was ist passiert?", wollte Balthazar wissen, der neben mir kniete und seine Klinge aus der Kreatur zog.

„Gabriel. Ich dachte er wäre es. Wir... wir müssen weiter", flüsterte ich und versuchte aufzustehen, aber mein Körper wollte mir nicht ganz gehorchen.

„Ich helfe dir", bot Luzifer an und schob sich zu mir durch. Balthazar stand auf und Sam platzierte meinen Kopf vorsichtig in Luzifers Arme. Dann legte er einen Arm an meinen Rücken und den anderen unter meine Knie. Luzifer hob mich hoch und ich legte ihm einen Arm um den Hals.

Er grinste und er lief los.

„Was war das?",fragte ich den König der Hölle und er sah mich von oben an.

„Eine Sirene. Sie dringt in deinen Kopf vor, sucht sich deinen innersten Wunsch heraus und ruft dich somit in ihren Bann. Und dann kann sie dich in Ruhe umbringen", erklärte er und ich blickte niedergeschlagen zur Seite. Ich hatte ich mich täuschen lassen wie ein Anfänger. Ich hätte den falschen Gabriel erkennen müssen.

„Mach dir jetzt keinen Kopf. Schaffst du es noch?", fragte Luzifer und wieder hatte ich das Gefühl, er meinte es wirklich so liebevoll wie er es sagte. Ich nickte nur. Ich musste durchhalten. Aufgeben war jetzt keine Option mehr. Wir waren jetzt schon so weit.

„Wie weit ist es noch?", fragte Dean neben uns.

„Wir sind gleich da. Nur noch ein paar Meter", sagte Luzifer und drückte mich an sich. Ich spürte seinen Herzschlag und konzentrierte mich darauf. Kurz darauf standen wir vor einem großen Baum. Er stand auf einem kleinem Hügel. Darunter war ein Stein. Fast so groß wie ein Mensch.

„Wir sind da", murmelte Luzifer.

„Was? Hier? Kein großes Tor oder irgendwelche dämonischen Wachen?", fragte Balthazar und sah sich um.

„Nein, hier ist der Eingang. Ein Tor oder dergleichen würde zu viel Aufmerksamkeit erregen. Es soll ja nicht gleich jeder wissen, wo der Eingang ist, nicht wahr?"

Highway to hellNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ