Kapitel 21

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„Er ist ein Dämon. Eines eurer Siegel wird schon reichen."

Ich verdrehte die Augen und öffnete die Tür. Dann lief ich wieder zurück an meinen Platz. Mein Blick blieb wieder an den Mann mit dem schwarzen Mantel hängen. Er hatte sich einen Whisky bestellt und nippte an seinem Glas.

„Wo sind die beiden?", flüsterte Dean und lehnte sich zu mir herüber.

„In einem Motel. Ich sagte, sie sollen im Hintergrund bleiben. Es ist besser wenn er erst mal keinen Verdacht schöpft."

Dann kam die Kellnerin wieder an unseren Tisch und stellte unsere Bestellung vor uns ab.

„Seid ihr neu hier in der Stadt?", fragte sie.

„Wir sind nur auf der Durchreise. Jeremy und ich, wissen Sie, wir haben uns gerade erst verlobt. Wir wollten hier in der Nähe ein wenig Urlaub machen",erzählte ich ihr und sie lächelte.

„Das ist ja schön. Na dann, noch viel Spaß hier in unseren kleinen Stadt. Lasst es euch schmecken." Sie ging wieder zu den Tresen. Dean hatte sich schon über den Burger hergemacht und biss genüsslich hinein. Auch ich nahm mein Sandwich in die Hand und ich hörte meinen Magen knurren.Oh man, wie lange war es her, wieder etwas gegessen zu haben? Als Engel brauchte ich es ja nicht. In kürzester Zeit hatte ich aufgegessen, ließ aber Crowley nicht aus den Augen. Dieser unterhielt sich gerade mit der Kellnerin. Es wirkte vertraut fast so, als würden sie sich kennen. Ich runzelte die Stirn. War sie vielleicht ein Dämon? Wir könnten es heraus finden, aber dann war unsere Tarnung gleich zunichte.

Ich widmete mich wieder meinem Sandwich und nahm einen Schluck von der Limonade. Dann sah ich wie Crowley aufstand und das Diner verließ.

„Er geht. Wir sollten ihm folgen", sagte ich und Dean nickte. Er legte ein paar Geldscheine auf den Tisch und wir liefen nach draußen.Crowley lief gerade über die Straße. Ich erkannte Cas und Sam auf der anderen Straßenseite. Sie sahen zu uns herüber und ich deutete mit einem Kopfnicken zu unserer Zielperson. Sam verstand und zog Cas hinter sich her.

Ich nahm Deans Arm und wir liefen langsam auf der anderen Straßenseite weiter. Wir verfolgten ihn bis zu einem großen Haus. Es war umzäunt und wir blieben ein Stück davor stehen.

„Hier versteckt er sich also", murmelte Dean und wir betrachteten wie Crowley das Anwesen betrat. Wir warteten noch eine Weile und machten uns dann wieder auf den Rückweg. Wir wollten die Nacht in dem Motel verbringen, von dem Cas erzählt hatte. Wir checkten ein und nahmen uns ein Zimmer.

Fast eine Woche waren wir in Mancos. Wir beschatteten Crowley immer abwechselnd. Unsere Verkleidung war perfekt. Er hatte immer noch keinen Verdacht geschöpft. Außerdem fanden wir heraus, dass an jeder Ecke Dämonen hockten. Sie zeigten sich nicht, aber wir wussten das sie da waren.

Gabriel hatte sich nicht ein einziges Mal gemeldet. Das machte mich traurig. Aber Luzifer redete mir immer wieder ein, dass es nur besser war. Vielleicht hatte er ja Recht. Aber der Knoten in meinem Bauch wurde dadurch auch nicht lockerer. Irgendwann gab ich es auf, auf einen Anruf zu hoffen. Vielleicht war er ja eh schon wieder bei einer Neuen, und ließ uns alle im Stich.

„Das wäre doch nichts neues", meinte Luzifer und stand an der Wand gelehnt.

„Und wenn ihm etwas passiert ist?", murmelte ich vor mich hin.

„Sowie ich meinen Bruder kenne, wird er sich irgendwo verstecken, Däumchen drehen und warten bis alles vorbei ist", grinste Luzifer und ich nickte.

„Du hast Recht. Wir sollten jetzt endlich mal überlegen, wie wir Crowley am besten aus der Reserve locken. Vielleicht sollten wir ihm eine Falle stellen?" Ich sah zu Luzifer. Dieser spielte an den Ärmeln seines Hemdes und sah dann auf.

„Wozu fragst du mich?"

„Weil du jetzt genau so dazu gehörst. Du hilfst mir. Ich helfe dir. Wie sagtest du so schön? Einfache Win- Win- Situation."

Er seufzte. Dann stieß er sich von der Wand ab und lief durchs Zimmer.

„Wie wäre es denn, wenn ihr euch einfach mal zu erkennen gebt und ihn dann in die Falle lockt?"

Ich verdrehte die Augen.

„Was besseres fällt dir nicht ein? Na gut, ich rede mal mit den Jungs", sagte ich und ging auf die Tür zu.

Auf einmal hörte ich einen lauten Knall. Der Putz rieselte von den Wänden des Motelzimmers und das Licht flackerte.

„Was war das?",murmelte ich und ging ein paar Schritte zurück. Ich zog mein Messer und hielt es vor mich.

„Wir haben Besuch."

Highway to hellWhere stories live. Discover now