Friends

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Es ist Sonntag. Normalerweise wollen wir erst morgen früh fahren aber Carol hat mich heute angerufen und mir mitgeteilt, dass Peter wieder zu einem Einsatz muss. Sie klang aufgelöst.
Ich habe es Jake erzählt und dann beschlossen wir heute wieder zu fahren. Ich wollte vorbeischauen, ihr die Neuigkeiten beibringen und außerdem hat uns Carol zum Essen eingeladen.
„Ist alles gepackt?" fragt Grandma als wir uns anziehen. Ich lächle sie an. „Alles gepackt." Sie zieht mich in eine lange Umarmung. „Ich liebe dich, mein Schatz." Schmunzelnd gebe ich ihr einen Kuss auf die Wange. „Wo ist Grandpa?" Frage ich sie als wir uns wieder voneinander lösen. „Unterwegs, du kennst ihn. Abschiede sind nicht seins." Seufzend verdrehe ich die Augen. „Na gut, dann sind wir so weit." Ich hebe meine Reisetasche. „Ich melde mich wenn wir angekommen sind." Murmel ich als wir uns umarmen. Ich warte bis die Kinder sich auch verabschieden und bringe die ersten Taschen zum Auto.
Als ich zurück komme umarmen sich Jake und meine Großmutter. „Danke, dass ich das Wochenende dabei sein durfte." Sie lacht. „Jeder Zeit wieder, mein Junge. Ich bin froh, dass Rheena und du so glücklich miteinander seid." Jake sieht zu mir und augenblicklich schlägt mein Herz schneller. „Ich auch." antwortet er lächelnd.
„Fahrt vorsichtig, und ruft mich sofort an wenn ihr da seid!" ruft sie und hinterher. Ich winke ihr ein letztes Mal zu bevor ich mich in den Wagen setzte und atme dann tief durch.
„Wann glaubst du kommen wir heute an?" frage ich Jake als ich mich anschnalle und nach meinen Geschwistern auf der Rückbank sehe. „Wenn wir nicht in Stau geraten vielleicht sogar noch um acht." nickend schließe ich mein Handy an und spiele Musik ab.

Um so später es wird desto dunkler wird es auch. Nach einer Ewigkeit kommen wir endlich vor Nicoles Haus an. „Romeo, Thami, wir sind da." Ich rüttel leicht an Romeos Bein. „Wo?" nuschelt Romeo müde und blinzelt ein paar mal vor sich hin. „Wir sind da, weck' Thamia auf und bringt eure Sachen rein." Auch ich steige aus, öffne den Kofferraum und nehme meinen Rucksack um zu der Haustür zu gehen.
Als ich Klingel stellt sich Thamia zu mir und lehnt ihren Kopf müde gegen meine Hüfte. „Wir gehen gleich schlafen, Schatz." Nicole öffnet Grinsend die Tür. „Da seid ihr ja endlich!" Sie nimmt uns alle nacheinander in den Arm. „Was ist mir Jake, will er gar nicht mitessen?" Fragt sie und schaut hinter uns wo Jake an seinen Wagen lehnt, total auf sein Handy fixiert. „Ich frag ihn mal." Gebe ich skeptisch von mir und drehe mich wieder um auf ihn zuzugehen.
„Kommst du gar nicht mit rein?" Jake hebt den Kopf und sieht mich kurz an. „Nein." Er steckt sein Handy zurück in die Hosentasche. „Ich fahre gleich zu Natalie. Sie hat mir geschrieben dass sie Zeit hat." Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. „Wieso triffst du dich denn jetzt mit ihr? Ich dachte es wäre vorbei?" Jake schmunzelt und zieht mich an sich sodass ich gegen ihn lehne. „Ich möchte es ihr erklären. Selbst wenn es alles komisch zwischen uns war, ist sie mir wichtig. Ich kenne sie schon so lange." Jake streicht mir wie so oft eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich mag das nicht. Woher soll ich wissen, dass sie dich nicht um den Finger wickelt?" Er Grinst und gibt mir einen Kuss. „Weil die einzige die das schafft du bist. Mach dir keine Sorgen. In ein paar Stunden gehöre ich ganz allein dir. Kein verstecken, keine Geheimnistuerei mehr." Er gibt mir einen weiteren Kuss. „Was erzählst du ihr überhaupt?" Fällt es mir plötzlich an. „Jake, wir haben so viele schrecklichen Dinge getan, hinter ihrem Rücken. Sie wird uns hassen. Die ganze Welt wird uns hassen wenn was rauskommt." Spreche ich meine Sorgen laut aus. „Rheena, hab keine Angst." Ich schüttel den Kopf. „Was ist wenn das alles eine blöde Idee ist? Vielleicht sollten wir das einfach lassen?" Jakes Hände wandern zu meinen Oberarmen um mich leicht zu schütteln. „Rheena, komm runter. Es ist alles in Ordnung. Ich werde ihr natürlich nicht alles erzählen. Ich lass' mir was einfallen. Niemand wird dich hassen." Ich umarme ihn seufzend.„Ich möchte nicht dass du schon gehst." Er lacht leise. „Wir waren ein ganzes Wochenende zusammen." Ich zucke mit den Schultern. „Das war nicht genug." Er drückt mich fest an sich. „Wenn du nicht schon schläfst, melde ich mich bei dir später, okay?" Nickend löse ich mich wieder von ihm. „Du weißt gar nicht wie glücklich ich bin." Murmelt er und wirft mir einen sanften Blick zu. „Wir sehen uns morgen." Er hebt die Hand zum Abschied und ich schlage ein bevor ich mich auch umdrehe und ins Haus verschwinde.

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