The broken phone - Natalie PoV

6.3K 443 34
                                    


Natalie POV

Genervt laufe ich durch die Passage um meine Ohrringe bei dem Juwelier umzutauschen. Am Anfang mochte ich sie aber als ich heute wieder zuhause war, haben sie mir doch nicht mehr so gut gefallen. Jetzt hat es auch noch angefangen zu regnen.

Der Tag ist zum scheitern verurteilt, beschließe ich als mir dann auch noch mein Handy auf den Boden fällt und viele kleine Risse im Display zu erkennen sind.

Als ich den Laden mit einem anderen paar Ohrringe verlasse seufze ich etwas zufriedener. Nachdenklich inspiziere ich noch einmal mein Handy.
Warum passiert immer mir sowas? 
Wie es das Schicksal nun mal so will, laufe ich frontal in jemanden rein. "Au, pass' doch mal besser auf." knurre ich und bücke mich um mein Handy aufzuheben. "Du bist in mich rein gerannt." höre ich eine bekannte Stimme und schaue auf. "Daniel." murmel ich überrascht. "Hey." grinst er. "Ist das gerade eben passiert?" fragt er mich erschrocken doch ich schüttel den Kopf. "Mir ist es vorhin schon runtergefallen. Die Welt hasst mich heute." seufze ich und stecke es in meine Handtasche. "Was machst du hier?" frage ich ihn beiläufig. "Ich hab mich eben mit einem Freund getroffen, ein bisschen Musik gemacht." Ich nicke beeindruckt. "Stimmt, habe ich bereits mitbekommen. Das ist total cool, du hast mega das potenzial." Er schmunzelt und fährt sich durch die Haare. "Und was hast du vor?" stellt er mir eine Gegenfrage. "Ich hab meine Ohrringe umtauschen lassen." Ich zeige auf die kleine Tüte in meine Hand. Daniel nickt kurz und holt sein Handy aus der Hosentasche. Auch ich schaue auf meine Armbanduhr. "Es wird langsam dunkel, ich sollte-" möchte ich die unangenehme stille beenden, doch Daniel lässt mich nicht ausreden. "Ich kenne so einen Typen der kriegt dein Handy bestimmt wieder heile, soll ich dich zu ihm bringen? Es ist gleich um die Ecke." Überrascht sehe ich ihn an. "Das wäre nett, danke." Lächelnd dreht Daniel sich um und geht los. Schnell setze ich mich in Bewegung um ihn einzuholen.

"Hey Kyle, das Mädchen hier hat ihr Handy fallen lassen. Kriegst du es wieder heile?" Ich hole es schnell aus meiner Tasche. "Der Bildschirm ist gerissen aber an sich funktioniert es noch." versuche ich zu helfen und reiche es dem jungen Mann auf der anderen Seite des Tresens. Genervt nimmt er es entgegen und schaut sich das einmal an. "Das dauert ungefähr eine Stunde, wenn du keine Zeit hast, kannst du es morgen von neun bis Zwölf Uhr abholen." Rattert er seinen Text runter und legt mir ein Blatt vor die Nase. "Unterschreibe da unten, wegen dem ganzen Papierkram. Ist eigentlich nichts wichtiges, nur dass wir nicht deine privaten Dateien einsehen werden bla bla bla." Er wirft mir einen gelangweilten Blick zu. Ich unterschreibe schnell und lächel dann höflich. "Dankeschön, soll ich jetzt schon bezahlen?" Er zuckt mit den Schultern. "Wie du willst." Daniel schüttelt den Kopf. "Kyle, ich denke du bist mir noch was schuldig oder?" Der Junge verdreht seine Augen und wirft mir erneut einen Blick zu. "Glück gehabt." Mit den Worten dreht er sich um und geht. "Das hättest du nicht tun brauchen." erkläre ich Daniel als wir den Laden wieder verlassen. "Ist nicht schlimm." winkt Daniel ab. "Wollen wir uns solange in irgendein Cafe setzen?" fragt er mich stattdessen. "Hast du nichts mehr vor?" frage ich ihn mal wieder überrascht. "Nein, und ich drück mich vor der Chemie Arbeit also kommt mir das gerade ziemlich gut dazwischen."  Schmunzelnd schüttel ich den Kopf. "In dieses dort?" frage ich ihn. Er zuckt nur mit den Schultern was ich als ein Ja sehe. Wir setzen uns rein ins Warme und warten auf die Kellnerin.


"Wie gefällt es dir hier in Dover?" Er legt den Kopf schräg und sieht mich dabei an. Ich atme tief durch. "Ich vermisse Cleveland aber Dover ist schon okay." grinsend nimmt er einen Schluck von seinem Tee. "Das glaube ich dir sofort." Zurückgelehnt in seinem Stuhl schaut er kurz ins Leere. "Wieso, gefällt dir Dover nicht?" frage ich interessiert und trinke meine heiße Schokolade weiter. "Natürlich gefällt mir Dover, ich bin hier geboren." Er zuckt mit den Schultern. "Ich muss glaube ich einfach nur mal raus hier. Vielleicht hast du es schon mitbekommen, meinem Vater gehört diese riesige Anwaltskanzlei und er will dass ich sie irgendwann übernehme." Jetzt lege ich den Kopf schräg. "Du hast aber andere Pläne." beende ich seinen Satz und er nickt. "Ich weiß es ist weit hergeholt dass ich ein bekannter DJ werde aber es wäre schon alleine ein Traum in einen der angesagten Clubs in New York zu spielen." Verständnisvoll sehe ich ihn an. "Mein Vater ist ganz groß in der Versicherungsbranche, er möchte zwar nicht dass ich in seine Fußstapfen trete aber er will das ich in die selbe Richtung gehe." Daniel schnaubt. "Was möchtest du denn werden?" fragt er mich dann und verschränkt die Arme in einander. "Das klingt jetzt total bescheuert, aber ich wollte schon immer Lehrerin werden. Um genau zu sein sogar in einer Grundschule." Er runzelt kurz die Stirn und stützt seine Unterarme auf dem Tisch ab. "Das passt zu dir." Ich seufze. "Ich weiß, ich bin die totale Spießern, sag es ruhig." Er lächelt mich an und mustert mich einen Moment. "Ich würde es nicht Spießig nennen." beginnt er und ich sehe ihn abwartend an. "Sondern?" Er kneift seine Augen leicht zusammen als er mich genauer beobachtet. "Du bist einfach bodenständig. Ich bin mir sicher man kann mit dir Spaß haben aber ich glaube du bist einfach eine Realistin." verwundert über seine Antwort öffne ich leicht meinen Mund. "Du bist wie man so schön sagt 'Das süße Mädchen von nebenan.' " Er zuckt mit den Schultern. "Ich find's gut." Ich streiche mir nervös einige Haarsträhnen hinters Ohr. "Dankeschön?" antworte ich ihm unsicher und doch irgendwie erfreut. "Du bist mit Ella befreundet oder?" beendet er das Thema und ich nicke. "Auf irgendeiner Weise schon. Sie ist ganz nett wenn man sie besser kennen lernt." Daniel hebt abwährend die Hände "Kein Bedarf."
"Warum könnt ihr sie alle nicht leiden?" frage ich skeptisch. Mir ist schon seit längerem diese kritische Spannung aufgefallen. Erst recht durch das ständige lästern über Rheena und ihre Freundinnen. "Sie ist eine Hexe." Erklärt er mir überzeugt.
"Man nimmt was man kriegen kann." Ich hebe die Schultern. Daniel presst kurz die Lippen zusammen. "Du darfst es nicht zu persönlich nehmen. Sie sind etwas schwieriger was das angeht. Vor allem meine Schwester." Er verdreht seine Augen. "Ist schon okay, ich hab es noch nicht aufgegeben."  Daniel lächelt nur und hebt die Hand. "Dein Handy ist bestimmt fertig." Als die Kellnerin kommt übernimmt er die Rechnung was ich dieses mal schweigend hinnehme.

"Danke nochmal." Ich lächel ihm dankbar zu. "Ich danke dir, du hast mich eineinhalb Stunden vorm Lernen bewahrt." lachend richte ich meine Jacke. "Na dann, gern geschehen." Ich winke ihm zu und marschiere zu dem Auto meiner Mutter, mit dem ich her gefahren bin.

Vielleicht war der Tag ja doch nicht so schlecht...

****
Danke für 1 Milionen Reads 😱

Wie findet ihr das Kapitel aus Natalies Sicht?

Ist mal was anderes 🤔

Tell Me All Your SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt