You look like your grandmother

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"Wir sind da." Jake rüttelt sanft an meiner Schulter. Ich blinzel ein paar mal gegen die Helligkeit und sehe mich dann um. Tatsächlich stehen wir in der Hofeinfahrt meiner Großeltern. Das Haus ist größer als unseres in Dover und deutlich schöner. Es erinnert mich an unser altes Haus ein paar Straßen weiter. In diesem Viertel sind alle Häuser ähnlich hübsch aufgebaut. Ich drehe mich zu den Kindern nach hinten und entdecke die beiden noch friedlich schlummern. "Lass uns erstmal die Sachen rein bringen." schlage ich leise vor und schnalle mich ab. Jake folgt mir nach draußen. "Kommt es mir nur so vor oder ist es hier noch kälter." Ich öffne den Kofferraum und will den ersten Rucksack in die Hand nehmen als Jake mich aufhält. "Lass mich das machen, sag du erstmal deinen Großeltern bescheid, dass wir da sind." Ich nicke immer noch müde und gehe zur Haustür. Früher habe ich mich hier immer wie in einem kleinem Schloss gefühlt. Seufzend schaue ich auf die Klingel. Darunter steht in großen Buchstaben THOMPSON. Ich betätige die Klingel und warte ungeduldig.
"Rheena!" Mein Großmutter legt ihre Arme um mich und drückt mich fest an sich. Lächelnd erwidere ich die Umarmung und atme ihren vertrauten Geruch ein. "Ich bin mal gespannt auf deinen Freund! Ist er hübsch?" Grinsend lege ich einen Arm um ihre Taille. "Wäre ich sonst mit ihm zusammen, Grandma?" Es ist komisch so etwas zu sagen. "Wo ist er denn? Und wo sind die kleinen?" Ich muss schmunzeln. "Jake entladet den Wagen und Romeo und Thami schlafen, ich wollte dir nur eben in ruhe Hallo sagen." Sie drückt mir ein Kuss auf die Wange. "Ich bin so froh, dass ihr hier seid mein Schatz." Lächelnd löse ich mich wieder von ihr als Jake mit unserem halben Gepäck die kleinen Stufen hochkommt. Er sieht mich einen Moment an und sieht dann zu meiner Großmutter. Etwas erstaunt legt er das Gepäck ab. "Hey, ich bin Jake." Er streckt ihr seine Hand aus. Meine Oma nimmt sie erfreut an. "Margret." Immer noch erstaunt lässt Jake ihre Hand wieder los. "Ich hab' die beiden geweckt sie kommen." Erklärt er mir. "Wir bringen die Sachen eben hoch, Grandma." Ich nehme Jake meinen Rucksack ab und führe ihn dann die Treppe hoch ins Gästezimmer in dem wir das Wochenende schlafen werden. "Ich hab mir immer vorgestellt, dass du deiner Mutter ähnlich siehst aber verdammt-" Jake schüttelt den Kopf. "Du siehst aus wie das Ebenbild deiner Großmutter." Ich schmunzel und öffne die Zimmertür. "Kann sein, dass wir uns ein bisschen ähneln." Ich lege meinen Rucksack neben dem Bett ab und schaue mich um. Granny verändert jedes mal Kleinigkeiten in diesem Raum, bevor ich komme. Seien es auch nur die Kissenbezüge, es gibt immer etwas neues. Die Frau hat definitiv Geschmack. "Ein bisschen?" Jake legt seine Sachen ebenfalls ab. "Dein Großvater muss ein Gott gewesen sein um jemanden wie deine Oma rum zu kriegen. Wie alt ist sie, vierzig?" flüstert er seinen letzten Satz. Ich fange an zu lachen und lege meine Arme um Jakes Hals um ihn kurz zu küssen. "Sie ist dieses Jahr ein und Sechzig geworden." Jake weitet die Augen. "Wow, wenn du genau so aussiehst mit ein und sechzig dann mache ich dir hier und jetzt einen Heiratsantrag." Wieder muss ich lachen und sehe ihn kopfschüttelnd an. "Was, denkst du ich kann bei deinem Opa nicht mithalten? Ich hab' dich doch schon längst um den Finger gewickelt." Scherzt er worauf ich mein rasendes Herz ignoriere und ich ihm einfach ein grinsen zu werfe was er sanft erwidert.

Wenn er nur wüsste wie sehr er mich um den Finger gewickelt hat...

"Okay, lass uns wieder nach unten gehen, ich möchte deiner Großmutter keinen falschen Eindruck vermitteln." Amüsiert löse ich mich von ihm und öffne die Tür wieder, doch anstatt direkt los zu gehen, stürmt erstmal ein schwarzes Wollknäuel an uns vorbei und springt auf das Bett. "Daisy." rufe ich erfreut und setze mich neben sie. "Das ist meine Katze. Wir mussten sie als wir damals nach Dover gezogen sind, mit hier her bringen." Ich hebe sie hoch und drücke sie an mich. "Du bist so alt geworden, mein kleines Baby." nuschel ich in ihr Fell. "Du bist ein Katzentyp?" fragt Jake interessiert und krault Daisy hinter den Ohren. "Schon immer gewesen." strampelnd versucht meine Katze wieder frei zu kommen und nur halbherzig lasse ich sie los. "Komm wir gehen." Schmollend sehe ich ihn an. "Sie hat sich doch gerade erst hier hingesetzt." Jake verdreht grinsend die Augen. "Gut, dann sage ich deiner Grandma, dass du lieber mit deiner Katze Zeit verbringen möchtest." Seufzend erhebe ich mich. „Ist ja gut." Murmel ich und folge Jake aus dem Raum. „Zeigst du mir später das Haus?"

Tell Me All Your SecretsWhere stories live. Discover now