Sergio & co

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"Bist du aufgeregt?" Ich sehe mit erhobenen Augenbrauen zu Jake. "Warum sollte sie aufgeregt sein?" Fragt Jennifer für mich und ich kann ihr nur recht geben. "so oder so ich bekomme meinen Job wieder. Sergio liebt mich." Jake nimmt sein Arm von meinen Schultern als wir den Laden betreten. Wir sind heute vor den anderen Mitarbeitern gekommen weil ich es unbedingt wollte.
"Sergio!" Rufe ich durch den ganzen Laden. In der Küche höre ich etwas klirren. "Das glaub' ich ja nicht! Rheena Thompson, man ist das lange her." Wir umarmen uns und ich sehe mich danach etwas um. "Ihr habt also wirklich renoviert?"  Sergio nickt. "Das war sowas von nötig. Na, wann hast du vor wieder anzufangen?" Er lacht mich an doch ich streiche mir nur eine Strähne aus dem Gesicht. "Deswegen bin ich hier. Ich wollte frage ob ich meinen alten Job wieder bekomme."
Jake und Jennifer haben anscheinend aufgeraucht weil die beiden jetzt auch den Laden betreten. "Hey." Begrüßt ihn Jennifer und Jake nickt nur. "Du bekommst alles was du willst, Baby. Bleib einfach bei der Teambesprechung in einer halben Stunde da und ich trag dich mit ein." Er legt seine Hand knapp über meinen Hintern aber das macht mir nichts aus. "Und jetzt erzähl mal, war alles gut in Kanada?" Seine Hand wandert noch weiter runter und auf einmal spüre ich wie ich an meinem Hosenbund zurück gezogen werde. "Du bist zwar mein Chef aber ich scheu mich nicht-" Ich unterbreche Jake schnell weil ich merke wie angespannt er ist. "Jake." Ich sehe ihn verwirrt an. "Was?" Fragt er verärgert zurück. "Oh, mach dir mal nicht ins Hemd. Deine kleine Freundin sollte sich eher um dich sorgen." Zwinkert er Jake zu und sofort verlässt jegliche Farbe sein Gesicht. Jennifer hinter uns fängt an Jake auszulachen und auch ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. "Wusstet du das nicht? Das weiß doch jeder?" Fragt Sergio ebenfalls amüsiert. "Ich ähm, ich mach mir was zu trinken. Will noch jemand?" Er sieht uns alle kurz an und geht dann los.
Wir unterhalten uns ein wenig über Kanada und ich erzähle ihm das was auch alle anderen von mir hören.
Als dann irgendwann die anderen Mitarbeiter erscheinen setzen wir uns alle an einen Tisch und uns wird der Plan vorgestellt. Zu meiner Überraschung arbeite ich jeden zweiten Mittwoch mit Jennifer zusammen und am Sonntag ist auch Jake dabei. Mehr Tage hätte ich gar nicht annehmen können.

Da heute Mittwoch ist schreibe ich meinem Bruder und verabschiede mich von Jake der gerade am gehen ist. Als ich mir die Schürze umbinde die mir Jennifer reicht bekomme ich mit wie mich eine weitere Angestellte unsicher mustert. "Wer ist das?" Frage ich Jennifer leise und fange an Gläser zu spülen. "Ich weiß nicht wie sie heißt aber Sergio sagt sie macht oft Probleme. Hab noch nie mit ihr zusammen gearbeitet." Fragend schaue ich wieder zu dem Mädchen. "Sie sieht nicht gerade erfahren aus." Ich hebe amüsiert eine Augenbraue. "Oh, sie ist auch nur eine Aushilfe." Nickend reiche ich ihr die Gläser. "Hast du dich mit Mark eigentlich schon zusammengesetzt?" Ich schüttel den Kopf. "Wann hatte ich denn bis jetzt die Zeit dazu?" Seufzend stellt sie die getrockneten Gläser zurück ins Regal. "Es wäre auf jeden Fall mal Zeit. Wir müssen das alles auch noch lernen und aufnehmen." Genervt verdrehe ich die Augen. "Ich schau' was ich tun kann."

Als die ersten Kunden den Laden betreten, begrüßen wir sie. Abwartend sehe ich zu unserer Kollegin doch als sie nur irritiert meinen Blick erwidert greife ich nach zwei Speisekarten und gehe an ihr vorbei.

Das kann ja was werden...


"Rheena beeil dich da stehen noch mehr Teller." Ruft mir Jennifer beim vorbei gehen zu als ich mit einer Ladung leerer Teller in die Küche marschiere. Ich lege sie neben der Spüle ab und nehme sofort mehrere Teller auf einmal bevor ich wieder los gehe. "Welcher Tisch?" frage ich die Köchin. Sie schaut Kurz auf ihren Zettel. "Tisch 27." Nickend verlasse ich die Küche und sehe wie Jennifer mir entgegen kommt. "Ich wäre schneller wenn unsere liebe Kollegin es hinkriegen würde richtig Wein einzuschenken." Strafend sehe ich zur Aushilfe und gehe dann davon.

"Entschuldigung" Ich drehe mich um. "Noch eine Cola bitte." Ich nicke. "Kommt sofort." murmel ich und gehe wieder zur Theke. "Eine Cola." rufe ich der Aushilfe zu die sich sofort an die arbeit macht. "Wenn ich nicht gleich eine Rauchen kann dann raste ich aus." Knurre ich Jennifer an die nur zustimmend seufzt. Ich hole die letzten Teller aus der Küche und bringe sie dann an einen weiteren Tisch.

"Warum ist heute so viel los? Es ist Mittwoch." Stelle ich fest. "Sergio hat die Speisekarte erneuert" Ich sehe mich um und bin erleichtert zu sehen wie die Leute zufrieden ihr Essen und trinken genießen. "Wie lang arbeitet sie schon?" frage ich leise. "Drei, vier Monate vielleicht?" Ich lache höhnisch auf. "Wie bitte? Ist ja schrecklich." Jennifer stimmt mir zu. "Er konnte sie nicht rauswerfen, wir hatten zu wenig Personal. Ich sehe die Aushilfe an. "Hatten?" Jennifer grinst. "Jetzt bist du ja da und du arbeitest für zwei." Ich verdrehe amüsiert die Augen und schaue auf die Uhr. "Wir gehen heute noch was trinken oder?" frage ich sie. "Ich hab Jake gesagt er soll dich abholen. Ich hab noch was zu erledigen." Skeptisch mustere ich meine beste Freundin, frage aber nicht weiter nach.

"Jake ist da." Jennifer zeigt auf ihn. Ich nicke beruhigt und poliere die Gläser weiter. Jake begrüßt die Aushilfe mit einem Nicken und zieht dann einen Hocker etwas hinter den Tresen um sich rauf zu setzen. "Hey." Grinst er als ich mich erschöpft an seine Brust lehne. "Ich glaube ich schmeiß' den Job wieder." Jammere ich. Jake schmunzelt und legt mir eine Hand auf den Rücken. "Und dann?" Ich zucke mit den Schultern. "- Heirate ich reich." Ziehe ich in Erwägung. "Oh dann musst du mir aber noch ein bisschen Zeit geben. Ein Lotto wird bestimmt drinnen sein in den nächsten ein, zwei Jahren." Lachend schaue ich zu ihm hoch und lasse mir einen Kuss auf die Wange geben. "Wäre das nur so einfach." Ich klopfe ihm gegen die Brust und löse mich dann wieder von ihm um die letzen Gläser zu polieren. Etwas unbehaglich halte ich inne als Jennifer mich verstört ansieht. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und signalisiere ihr das sie die Klappe halten soll.
"Wehe." Warne ich sie als sie ihr Handy in die Hand nimmt. "Oh, doch und du kannst nichts dagegen tun." grinst sie böse und tippt die letzen Wörter ein bevor sie ihr Handy wieder einsteckt. "Ich hasse dich so sehr." Jennifer legt den Kopf schräg. "Rede dir das nur ein." Genervt drehe ich mich weg. Ich will gar nicht wissen wie Zoé mich morgen mit ihren Fragen ausquetschen wird. Das wird der reinste Horror.

Vielleicht sollte ich einfach nicht gehen?

Ich sehe kurz zu Jake der sich in dem schon fast leeren Laden umsieht.  "Du da." die Aushilfe sieht mich an. "Bring den beiden die Rechnung und kassier ab." Schüchtern trägt sie alles zusammen und marschiert dann mit dem Geldbeutel zum besagtem Tisch. "Du hast sie ja ganz schön unter Kontrolle." grinst Jake. "Rheena hat sie heute terrorisiert. Noch ein Satz und sie fängt bestimmt an zu heulen." Ich seufze genervt auf und stelle Gläser ins Regal. "Ich kann inkompetente Menschen einfach nicht leiden. " ...

***
Ein sehr kurzes Kapitel! Aber zwischen Kapitel müssen auch mal sein. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. 😉

Hat Jake mal wieder übertrieben? 🤔

Und was haltet ihr eigentlich von Jennifer?

Schönen Samstag und bis Mittwoch! 💗

Tell Me All Your SecretsWhere stories live. Discover now