Vitamins

18.5K 986 9
                                    

Ich parke kurz vor seinem Haus und gehe dann Richtung Tür. Jeder Mensch der mich in diesem Moment sehen würde, würde sich vor schreck wahrscheinlich in die Hose machen. Wenn einer gerade mit Blicken töten könnte dann war ich das.
Ich klingel an der Tür und warte ungeduldig das sie mir von Jake geöffnet wird. 
Als die Tür aufgemacht wird bin möchte ich schon ansetzen als ich augenblicklich inne halte. Vor mir steht Jake's Mutter.
Ihren Namen habe ich schon wieder vergessen
Ich zwinge mich zu einem Lächeln. "Hey, ich weiß nicht ob sie sich an mich erinnern ich bin-" Sie unterbricht mich lächenld. "Rheena, hallo. Natürlich erinnere ich mich noch an dich. Wie kann man so ein tolles Mädchen wie dich vergessen."
Wäre ich nicht gerade rasend vor Wut, würde ich mich sogar ein kleines bisschen über dieses Kompliment freuen. "Kann ich zu Jake? Es ist wichtig." versuche ich halbwegs höflich zu fragen, kann allerdings nicht auffhören ungeduldig mit meinem Fuß zu wippen. Noch weniger die Hände nicht zu Fäusten zu ballen.
"Oh du, er hat gerade Besuch. Ein Mädchen. Ich weiß gar nicht was auf einmal los ist. Erst bringt er ein ganzes Jahr nur seine Jungs vorbei und auf einmal gleich zwei Mädels. Aber keine Sorge..." Sie zwinkert mir zu. "Du bist mir lieber." mein Lächeln wird breiter, aber von Ehrlichkeit immer noch keine Spur. "Du kannst gerne nach oben gehen. Die beiden wollten einen Film schauen." Ich verkneife mir ein von wegen und trete dann ein. Schnell habe ich meine Schuhe ausgezogen und laufe zur Treppe.
"Danke Mrs Parker, und Entschuldigung wenn es gleich etwas lauter werden sollte." verwirrt starrt sie mir hinterher, doch ich bin schon längst wieder auf hundertachtzig und auf dem Weg, Jake die Hölle heiß zu machen.

Ohne zu klopfen, platze ich in sein Zimmer und erwische die beiden wie Jake Oberkörperfrei unter einer Blondine liegt, die kreischend zu mir schaut. Ich ignoriere das dumpfe Gefühl was sich unangenehm in meiner Brustgegen ausbreitet, -ich könnte es eh nirgendwo einordnen, und zeige nachdem ich mitten im Zimmer stehen geblieben bin zur Tür.
"Raus." Zische ich ihr zu. Jake starrt mich perplex an. "Jake, warum ist sie hier?" fragt die Blondine auf ihm und mustert mich argwöhnisch.  "Ich sagte raus. Nimm deine Klamotten und verschwinde sofort, oder ich helfe dir dabei!" Werde ich nun lauter. Beide erheben sich langsam. Während sie ihre Sachen zusammensammelt schaue ich ihr zu. "Geht's auch schneller?" Ich verschränke die Arme ineinander. "Wow, Rheena was ist hier los? Was soll das?" fragt Jake mich ziemlich verärgert. "Oh, halt du schön den Mund. Zu dir komme ich noch!" Sofort ist er still. Als ich zur Blondine gucke steht sie fast vollständig bekleidet im Türrahmen. "Äh Jake..?" fragt sie nun. Ich verdrehe die Augen, gehe auf sie zu und schiebe sie nicht gerade freundlich aus seinem Zimmer. "Tschüss." fauche ich ihr als letztes zu und schmeiße dann die Tür hinter ihr zu.
"Was sollte die Nummer?" fragt Jake mich erneut. Diesesmal wohl noch wütender. Ich drehe mich zu ihm um. "Was die Nummer soll?" Langsam komme ich ihm näher und hole dabei die Tüte mit den Pillen aus meiner Jackentasche. Ich werfe sie ihm vor die Füße. "Was die Nummer soll fragst du? Ich sag dir was die Nummer soll. Was ist das verdammt?!" Ob ich es will oder nicht, meine Stimme hat fast den lautesten Pegel erreicht. Er zuckt zusammen und schaut drauf. "Fuck..." murmelt er. Ich nicke. "Ja ganz richtig. Ich hab dich gewarnt Parker, sollte ich rausbekommen das du Drogen an meinen Bruder vertickst, mach' ich dich fertig!" Er fässt sich aufgebracht in den Nacken. "Hör zu, Rheena. Es ist alles ganz-" Ich halte ihm von reden ab in dem ich ihm eine Ohrfeige verpasse. "Wag es nicht das zu sagen. Es ist sehr wohl das wonach es aussieht! Scheiße Jake, mein Bruder ist vierzehn Jahre alt! Vierzehn!" Ich komme ihm immer näher und drücke ihn schon fast gegen die Wand hinter sich während er sich deine Wange hält. Jake lässt alles über sich ergehen. "Wie kannst du nur so etwas tun und mir dann noch so dreckig ins Gesicht lügen, die ganze Zeit?" Ich haue ihm gegen die Brust was ihn erneut, - diesmal schmerzvoll zusammenzucken lässt. "Ich verabscheue Menschen wie dich! Du bist nichts weiter als ein geldgieriger Lappen. Oh mein Gott, und ich dachte du bist wirklich in Ordnung." Sein Blick wird immer zorniger doch er hält seinen Mund.
Auch nachdem ich ihm wieder gegen die Brust schlage reagiert er nicht. "Halt dich von meiner Famielie fern und vorallem halte dich von mir fern. Ich will dich nie wieder in meiner Nähe sehen, haben wir uns verstanden? Ab jetzt machst du einen ganz großen Bogen um uns alle herum sonst-" er unterbricht mich. "Sonst was, huh?" provoziert er es weiter. "Sonst wirst du es nicht überleben, du Idiot. Ich schwöre dir bei Gott, wenn du irgendjemanden auch nur falsch ansiehst und ich es mitkriege wird es dein Ende sein. Hast du mich verstanden?" zische ich und würde ihm an liebsten vor die Füße spucken. Er schnaubt verärgert und weicht meinem Blick aus. "Rheena, du bist verrückt ich-" Ich schlage ihn nochmal. "Fuck, hör auf mich die ganze Zeit zu schlagen, verdammt!" brüllt er nun mich an. "Du hast es verdient!" schreie ich zurück und will erneut ansetzen als er mein Handgelenk packt und mich links von sich gegen seinen Schreibtisch drängt. "Jetzt hörst du mir mal zu!" knirscht er mit den Zähnen. Meine Augen verengen sich automatisch. "Ich gebe deinem Bruder oder sonstigen Kindern keine Drogen!" Verwirrt runzel ich die Stirn. Jake lehnt sich beim sprechen immer weiter zu mir rüber. "Er wollte unbedingt vor seinen Freunden angeben also habe ich so getan als würde ich ihm echte Drogen verkaufen. Ich bin doch nicht blöd, verdammt. Das sind gewöhnliche Tabletten aus einem Drogeriemarkt. Soll ich dir das zeigen? Das sind nur irgendwelche Vitamine." Ich schüttel fassungslos meinen Kopf. "Das - das ist trotzdem eine scheiß Aktion! Wenn Menschen denken sie seien unter Drogen könnte alles passieren. Weißt du eigentlich wie gefährlich es ist zu denken man hat einen Trip? Sie könnten sich vor'n Zug schmeißen, von einem Gebäude springen, wer weiß was sie noch so alles tun. Fuck Jake, ist dir bewusst wie viele Menschen wegen solchen Einbildungen ihr Leben verloren haben? Was ist schief bei dir gelaufen?" Ich versuche mich von ihm los zu reißen doch er hält stark dagegen. "Es ist niemandem was passiert. Beruhig dich mal wieder, du tust so als hätte ich deinen Bruder wahrhaftig verletzt, dabei ist ihm nichts passiert. Eigentlich solltest du mir sogar dankbar sein." knurrt er, diesmal aber etwas versöhnlicher.
Ich spüre etwas hochkommen.

Tell Me All Your SecretsWhere stories live. Discover now