Tell Me All Your Secrets

"Don't you trust me?"

"Einfach so?" Fragt Jennifer mich skeptisch als wir am Morgen zu unseren Spinden gehen. "Ja, einfach so." Antworte ich Augen verdrehend. "Und dich stört es nicht?" Fragt nun Zoé und sieht mich erwartungsvoll an. Ich öffne meinen Spind und hole mein Biologiebuch raus. "Nicht im geringsten." Antworte ich auch ihr.
"Aber er macht einfach vor der Schule mit dieser brünetten rum?"
"Sie ist schwarzhaarig." Wird Zoé von Jennifer verbessert.  "Also?" Ich knalle genervt meine Spindtür zu, was die beiden leicht zusammenzucken lässt. "Könnt ihr nicht einmal mit dem Thema aufhören? Jake kann tun und lassen was er will. Wir sind nur Freunde und das wird auch so bleiben. Ich will nichts von ihm." Stelle ich wütend klar und schaue die beiden nacheinander an. Die beiden tauschen kurz Blicke.
"Aber-" Ich stöhne genervt auf und fahre mir durch die Haare. "Es ist mir scheiß egal wann und wo er mit einem Weib rummacht. Er soll machen was er will. Könnt ihr mich damit endlich in Ruhe lassen? Ihr habt vollkommen vergessen das ich ihm eine Abfuhr erteilt habe und nicht umgekehrt. Mir geht es gut." Versichere ich den beiden ein letztes mal. Meine besten Freundinnen sehen mich unbeeindruckt an. "Ich verstehe immer noch nicht warum du das getan hast. Er ist heiß." Meint Jennifer verschwörisch und schaut zum Eingang. Ich drehe mich unbegeistert um und bemerke Jake's Blick der einmal meinen Körper entlang gleitet und dann bei meinen Augen hängen bleibt. Er winkt mir mit einem schiefen Grinsen zu und geht dann mit seinen Jungs weiter. Wütend schüttel ich den Kopf und drehe mich wieder zurück. "Außerdem tut er dir gut." Ich verdrehe die Augen. "Wir kennen uns gerade mal zwei Wochen." Zoé seufzt theatralisch und verschränkt ihre Arme ineinander. "Ja und er hat mehr erreicht als mancher anderer. Du behandelst ihn fast wie einen von uns, und dass soll was heißen."
Schnaubend mache ich mich auf den Weg zum Bioraum. "Niemand wird euch je ersetzten können." Zoé verdreht die Augen. "Das hat auch niemand gesagt. Nur magst du ihn. Ziemlich gerne sogar." Wir gehen an Jake und seinen Freunde vorbei. "Wir kommen gut miteinander klar, mehr nicht."
"Wir sehen uns später Mädels." Verabschiedet sich Jennifer und biegt in einen anderen Flur ein. Zoé und ich kommen vor unserem Kurs an. "Überleg' es dir nochmal. Ihr seid bestimmt süß zusammen." Seufzend schüttel ich den Kopf über meine Beste Freundin. Sie öffnet gerade die Tür, da ertönt ein kräftiges "Hey, Thompson" hinter uns. Ich muss mich nicht umdrehen um zu wissen wer er ist. Kichernd betritt Zoé alleine die Klasse und lässt mich draußen stehen.
Ich drehe mich gelangweilt zu Jake um. Als wäre er die letzten Meter gerannt atmet er schwer und zieht die Augenbrauen zusammen als er mich mustert. "Alles okay?" Ich nicke als Antwort und lege den Kopf leicht schräg. "Und bei dir?" Er winkt ab. "Ich wollte dich noch vor dem Unterricht abfangen." Er atmet einmal tief durch bevor seine Atmung wieder normal wird. "Was gibt's?" Frage ich nun etwas interessierter. "Ich wollte dich fragen ob du am Wochenende Zeit hast?" Ich hebe skeptisch eine Augenbraue. "Zum abhängen. Du kommst zu mir oder ich -" ich unterbreche ich mit einem Handzeichen. "Ich hab keine Zeit."

Dieses Wochenende kümmere ich mich ausschließlich um Thamia und den Geschichts Test an Montag.

"Kein einzigen Tag?" Ich schüttel den Kopf. "Ich hab meiner Schwester versprochen was mit ihr zu machen." Er überlegt kurz. "Dann mach ich mit?" Seufzend sehe ich an ihm vorbei. "Ich halte es für keine so gute Idee. Sie gewöhnt sich zu schnell an Menschen." Jetzt ist er derjenige der eine Augenbraue hebt. Jake legt seine Hand um meine Taille und lehnt mich gegen die Wand hinter mir. "Vertraust du mir etwa nicht?" eingebildet schaue ich zu ihm hoch.

Ich finde es lustig wie sicher er sich ist dass ich in seiner Nähe dahin schmelze, aber ich bin gut darin jegliche Gefühle auszublenden, deshalb wird es auch ganz klar nicht dazu kommen.

"Sei höflich zu allen, aber freundschaftlich mit wenigen; und diese wenigen sollen sich bewähren, ehe du ihnen Vertrauen schenkst."
Mit diesen weisen Worten betrete ich die Klasse und setze mich auf meinen Platz. Mir ist bewusst das Jake überrumpelt mit diesem Satz sein wird, allerdings stehe ich wirklich zu diesen Worten.

Wie erwartet folgt Jake mir nachdem ich sitze in den Raum und setzt sich neben mich. Während ich mit einem kleinen Grinsen meine Sachen auspacke, beobachte ich im Augenwinkel wie Jake verwirrt auf den Tisch vor uns starrt.
Verzögert dreht er sich zu mir um. "Hast du mir wirklich gerade etwas von George Washington zitiert und mich dann einfach stehen lassen?" Ich zucke mit den Schultern.
"Das ist mir ja noch nie passiert." Schmunzelt er überrascht und schüttelt seinen Kopf. "Sonst hängst du ja auch mit nicht wirklich belesenen Weibern ab. Ich bin überrascht das du überhaupt weißt von wem das kommt."
Er mustert mich sprachlos und scheint mein Gesicht genau zu analysieren. "War dass eine Anspielung auf meine Bettgeschichten?" Nickend stimme ich ihm zu. "Darüber reden wir noch, Thompson." Flüstert er mir ins Ohr weil unsere Lehrerin nun den Raum betritt.
Ich sehe grinsend nach vorne. "Ich freu mich schon drauf." Ziehe ich Jake weiter auf und höre dann gelangweilt unserer Lehrerin zu.

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Das ist ein wirklich kurzes Kapitel aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem? 😇