Teil 2 - Kapitel 32 - Ganz einfach

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Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.
- Konfuzius

Harriet

Mir entfährt ein überraschter Laut, als Spencer seine Lippen auf meine drückt. Eine Hand liegt auf meinem Hinterkopf, der freie Arm umschlingt meine Taille, und er zieht mich an sich. Ein warmes Gefühl entfacht in meinem Körper und nimmt Besitz von mir. Ich bin so überrascht, dass ich den Kuss nicht erwidere. Spencer löst seinen Mund von meinem, ohne seine Hände von meinem Körper zu nehmen. Wenn man den Kuss vor meiner Haustür nicht zählt, war das unser erster Kuss, seit ich mich an mein altes Leben erinnern kann. Zumindest an einen Teil davon. Spencer wartet ab. Er scheint zu verstehen, was in meinem Kopf vor sich gehen muss.
"Wenn dir das zu schnell geht ..."
Ich unterbreche ihn, indem ich den Kopf schüttele. "Ich habe nicht damit gerechnet."
Er lächelt schwach und zieht mich in seine Arme.
"Du musst das nicht tun", sage ich.
Ich glaube mich daran erinnern zu können, dass Spencer kein Fan von Umarmungen ist.
Er stößt einen seltsamen Laut aus. "Harriet, dich in den Armen zu halten macht mich gerade sehr glücklich."
Ich löse mich sanft von ihm, wobei mir nicht entgeht, dass Spencers Hände auf meiner Hüfte ruhen, lege meinen Mund auf seinen.
"Auch das macht mich sehr glücklich", sagt er und erwidert den Kuss unerwartet leidenschaftlich.
Ich bin ein Wirrwarr aus Gefühlen und es fällt mir schwer, mich zusammenzureißen.

Spencer

Ich nehme jede Berührung deutlich war.
Sie legt ihre Arme vorsichtig um meinen Hals und sieht mich an.
"So einfach geht das", murmele ich.
"Einfach würde ich das nicht nennen", entgegnet Harriet, doch ihre Stimme klingt freundlich dabei.
Ich fahre mit den Fingern unter ihre Perücke und ziehe das falsche Haar ab. Sie wehrt sich nicht und ich kann ihren Atem auf meinem Gesicht spüren, und mir fällt mal wieder auf, wie wunderschön sie ist. Ihr Haar reicht ihr bis zum Kinn. Es ist nun so lang, dass eine Perücke nicht nötig ist. Natürlich hätte sie nie eine Perücke gebraucht, um für mich schön zu sein.
Harriet vergräbt ihr Gesicht an meiner Brust. "Dein Herz schlägt so schnell."
Es ist noch immer nicht leicht für mich; das Wissen, dass sie sich kaum an mich erinnert und nicht so starke Gefühle für mich haben kann, wie ich für sie. Allerdings ist es noch schmerzhafter, sie nicht bei mir zu haben. Ich habe es versucht. Ich fahre ihr mit einer Hand durchs Haar und halte inne, als ich die Narbe ertaste, die von der Operation stammt. Ihr Blick wandert langsam an mir hoch.
"Was denkst du?", fragt sie.
Ich werde rot und wende den Blick wieder ab.
Sie kichert. "So schlimm?"
"Ich denke daran, dass ich dir das weiße T-Shirt ausziehen möchte."
Vielleicht hätte ich das für mich behalten sollen. Bin ich eigentlich bescheuert? Normalerweise bin ich nicht so offensiv. Zu meiner großen Überraschung hebt Harriet die Hände über den Kopf. Ich mache langsam einen Schritt auf sie zu und fahre mit den Händen unter ihr Shirt. Auf ihrer Haut breitet sich eine Gänsehaut aus, als meine Fingerspitzen sie berührt. Harriets weiche Lippen treffen auf meine. Mir wird ganz warm, als sie sich an mich schmiegt und ich den Kuss erwidere. Es ist überwältigend. Noch vor wenigen Tagen war ich davon überzeugt, sie verloren zu haben. Harriet knöpft mir das Hemd auf, streift es mir über die Schultern und entblößt meine nackte Brust.

Criminal Minds - Spencer und HarrietWo Geschichten leben. Entdecke jetzt