Teil 2 - Kapitel 39 - Verhör

164 5 0
                                    

Wer mit den Menschen auskommen will,  darf nicht zu genau hinsehen.
- Otto Flake

Derek

"Babygirl, was hast du für uns?"
"Also, ich habe mir die Namen auf der Liste angesehen. Jeder, der auf der Party gewesen ist, studiert an der George Mason University. Es gibt nur eine Ausnahme. Ihr Name ist Miranda Lopez. Sie hat ihr Studium vor ein paar Monaten abgebrochen und ist dann zurück zu ihrer Mutter gezogen."
"Weißt du, warum sie die Universität verlassen hat?", fragt Alex.
"Nein, aber sie war sehr gut mit Natalie Williams befreundet. Sie haben ständig zusammen Bilder auf sozialen Medien gepostet. Vor ein paar Wochen haben die Beiträge aufgehört."
"Vielleicht war sie eifersüchtig, weil Natalie sich mit Emma angefreundet hat", überlege ich.

Jennifer

"Was können Sie uns über Miranda Lopez sagen?", fragt Spence die blonde Studentin, die vor uns auf dem Bett sitzt.
Wir arbeiten gerade die Liste durch und Juliette Baker steht ganz oben. Sie wohnt auf dem Campus und wir sind in ihrem Zimmer.
Sie zuckt mit den Schultern. "Sie war nicht gerade beliebt und lebte sehr zurückgezogen. Ich kannte sie kaum."
"Natalie schien sie zu mögen", werfe ich ein.
"Ich glaube, sie hatte Mitleid mit ihr und hat deswegen so viel Zeit mit ihr verbracht."
"Waren Sie zusammen auf der Party Party?"
Juliette schüttelt den Kopf. "Nein, aber sie haben sich unterhalten. Miranda schien sehr besorgt zu sein."

Harriet

David und ich machen uns auf den Rückweg ins FBI-Gebäude. Als wir ankommen, wartet Miranda bereits im Verhöhrungsraum. Der Täter hat Natalie und Emma mit dem Tod bestraft. Wenn es ihm nur darum ging, die beiden zu töten, warum hat er sich dann so viel Mühe mit dem Blut gegeben? Hotch und ich setzen uns zu Miranda an den Tisch. Sie spielt mit den Fingern an ihrer Jacke herum und hebt erst den Blick, als Hotch sich zu Wort meldet.
"Ich bin Special Agent Hotchner, das ist Special Agent Stone. Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen."
Miranda nickt und wischt sich die schweißnassen Hände an der Hose ab. Sie ist nervös, also hat sie etwas zu verbergen. Es wundert mich, dass Hotch mich mit meinem Mädchennamen vorgestellt hat.
"Wann haben Sie Natalie Williams das letzte Mal gesehen?", fragt er.
"Nach der Party sind wir zu Emma gefahren."
"Und dann haben Sie Natalie und Emma getötet."
"Was? Sie glauben doch nicht, dass ich das gewesen bin!"
"Überzeugen Sie mich vom Gegenteil."
"Ich konnte Emma nicht leiden, aber ich hätte ihr niemals etwas angetan."
Hotch legt den Kopf schief. "Sie konnten nicht ertragen, dass Natalie so gut mit Emma befreundet war und wollten dieser Freundschaft ein Ende bereiten."
"Nein, so war das nicht! Ich wollte Natalie warnen. Emma war total besessen von ihr."
"Besessen?"
Miranda nickt. "Sie hat ihr einfach alles nachgemacht. Sie hat sogar heimlich Fotos von ihr geschossen!"
"Und das wollten sie Natalie auf der Party sagen?", frage ich.
"Ja, aber sie hat mir nicht geglaubt. Deswegen sind wir auch zu Emma gefahren. Ich wusste, dass sie die Bilder auf ihrem Laptop gespeichert hat."
"Wie sind Sie in die Wohnung gekommen?"
"Natalie hatte einen Schlüssel. Ich habe ihr die Bilder gezeigt. Dann kam Emma nach Hause und hat mich rausgeworfen."
"Und dann sind Sie nach Hause gefahren?", fragt Hotch.
Miranda rollt mit den Augen. "Ja, meine Mutter hat mich abgeholt."

Criminal Minds - Spencer und HarrietWo Geschichten leben. Entdecke jetzt