6 - Von Unsterblichkeit und Remus' Foltermethoden

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„Scheiße, bin ich müde", grummelt Sirius, als wir uns am nächsten Morgen aus dem Bett quälen. Ich habe mir eine Matratze ins Zimmer gelegt und bei den Jungs geschlafen, damit wir gemeinsam aufwachen und zusammen frühstücken gehen können. Auch James schläft mal wieder nicht in den Schulsprecherräumen, worüber Evans große Begeisterung gezeigt hat.
„Aufstehen, Padfoot, gleich kannst du Kaffee trinken", ruft Remus und zerrt einen noch schlafenden Peter aus dem Bett, der mit einem schmerzhaft klingenden Aufprall auf dem Boden aufschlägt.
„Sei nicht so aggressiv, Moony", stöhnt er und reibt sich den Kopf, während Remus James mit einem Strahl Wasser aus seinem Zauberstab aus dem Bett scheucht.
„Wie kann man morgens so gut drauf sein, wenn man gerade mal vier Stunden geschlafen hat?", murmelt James, während er ins Badezimmer trottet.
Bedrohlich kommt Remus auf mich zu und ich setze mich auf, bevor er mir auch noch irgendwas antut.
„Ich bin wach, ich steh gleich auf", beteuere ich und er sieht mich misstrauisch an. Zum Beweis springe ich auf und schnappe mir meine Klamotten von gestern.
„Ich mach mich mal fertig. Um halb acht im Gemeinschaftsraum?", frage ich. Als Antwort kommt nur ein Entsetzens Stöhnen von Sirius.
„Das ist ja schon in einer halben Stunde!" Lachend verabschiede ich mich, während ich aus dem Augenwinkel sehe wie Remus mit erhobenen Zauberstab auf Sirius zugeht.
„Gnade, Gnade", höre ich ihn noch winseln bevor die Tür hinter mir zu geht.

Frisch geduscht und angezogen stehe ich im Gemeinschaftsraum und warte auf die Jungs.
„Du solltest wirklich Mal in Betracht ziehen, dass deine Aggression als Werwolf auch auf dein menschliches Wesen anfärben konnte, Moony", sagt Sirius und reibt sich den wahrscheinlich schmerzenden Hinterkopf, während sie die Treppe hinunter gehen. Der Angesprochene ignoriert ihn geflissentlich.
„Können wir? ", fragt er und wir marschieren zusammen in die Große Halle. Unauffällig sehe ich mich um. Keiner scheint etwas zu bemerken. Wie sollten sie auch? Ich habe alle Spuren verwischt. Da es noch relativ früh ist, sitzen erst wenige Schüler an den Tischen.
Sobald wir uns setzen, stürzt Sirius sich auf den Kaffee.
„Kaffee ist ungesund",bemerkt Peter und Sirius wirft ihm einen mörderischen Blick zu.
„Beleidige niemals Kaffee in meiner Gegenwart, brummt Sirius nur und stürzt die Tasse auf Ex runter. Eine Weile essen wir nur schweigend, dann lässt James seinen Blick durch die Große Halle schweifen. Mittlerweile ist es voller geworden und das Trampeln, das wir von den Treppen hören, kündigt noch weitere Schüler an.
„Ich glaube, wir können anfangen, murmelt James und steht auf. Wir erheben uns ebenfalls und begeben uns langsam Richtung Ausgang, wo uns eine Gruppe kichernder Mädchen entgegen kommt, die Sirius schmachtende Blicke zu wirft. Doch Sirius ignoriert sie und wendet sich lieber James zu.
„Wo fangen wir nochmal an?"
„In der Halle, dann in den Korridoren und danach in den Fluren vor den Gemeinschaftsräumen." Sirius nickt und wir laufen die Treppe hoch zum Nordturm.
Oben angekommen, stellen wir uns keuchend ans Geländer.
„Bereit?", fragt James, nachdem unser Atem sich ein wenig beruhigt hat. Wir sehen uns an und grinsen.
„Bereit", antworte ich für alle und wir heben unsere Zauberstäbe.
„Drei... Zwei... Eins... Los!", ruft James und mit einem Schlenker unseres Zauberstabes , lösen wir unsere Zauber aus. Einen Moment lang passiert nichts. Dann hören wir ein lautes Krachen und Schreie der Schüler.
„Accio Besen", flüstert Remus und fünf Besen fliegen auf uns zu.
„Wir warten bis alle draußen sind", ruft James über den Tumult unten. Plötzlich wird die Eingangstür aufgerissen und ein Junge aus Ravenclaw stürzt panisch aus dem Schloss, über und über mit Tinte übergossen.
„Ups", kommentiert Sirius ihn und kichert,„ der geht wohl auf meine Kappe." Dem Jungen folgen ein Haufen Schüler aus den verschiedensten Häusern, die versuchen, sich vor einem riesigen, laufenden Stuhl zu retten.
„Warst du das, Moony?", fragt Peter lachend und Remus nickt.
„Genial", prustet James. Auf einmal hören wir Schreie, viel lautet als alle anderen. Vereinzelte Schimpfwörter sind auch raus zuhören.
„Ich glaube, die Slytheryns haben beschlossen ihren Gemeinschaftsraum zu verlassen", murmele ich grinsend,„schlechte Idee." Eie Menge Schüler strömt aus dem Schloss, allen voran eine Gruppe Slytheryns, die panisch schreien. Hinter ihnen fliegen Bücher. Bücher mit Zähne, die bedrohlich auf und zuklappen, als wollten sie die Schlangen fressen. Einige halten sich schützend die Hände über dem Kopf, als die Schlossmauer anfängt, mit Kaugummis zu schießen. Als fast die ganze Schülerschaft draußen steht, schwingt sich James auf seinen Besen.
„Los geht's", ruft er und wir schießen in den Himmel. Einige Schüler zeigen mit dem Finger auf uns und wir hören, wie McGonnagal uns wütend von unten an schreit. Doch wir ignorieren sie und heben wieder unsere Zauberstäbe. Funken stoßen aus ihren Spitzen ind kurze Zeit später sind wir eingehüllt in Licht und Farben. Wir fliegen höher und sehen jetzt die Worte, die die Funken gebildet haben.
Welcome home, steht jetzt glitzernd am Himmel. Lachend schießen wir fünf aus dem Wirbel aus Farben und die die Schüler, jedenfalls die Ravenclaws, Hufflepuffs und Gryffindors, jubeln uns zu. Wir betrachten das prächtige Chaos, das wir angerichtet haben, die schimpfenden Lehrer und die wütenden Slytherins, die sich mit gemeingefährlichen Büchern rumschlagen.
„Wir haben es geschafft", ruft James,„ wir werden unvergesslich." Ich lache glücklich. Ja, wir werden in die Geschichte eingehen. In der Luft stehend nimmt Sirius meine Hand, ich nehme James und Remus die von Peter und Sirius. Wie Sieger, reißen wie unsere Hände nach oben. Baden in dem klang der Jubelrufe der Schüler unter uns.
Wir sind jung, wir sind frei, wir sind unsterblich.

Dreimal Klischee zum Mitnehmen, bitteWhere stories live. Discover now