67. Kapitel

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Als ich nach Hause komme, gehe ich ohne Gemma zu begrüßen in mein Zimmer. Direkt lasse ich mich auf mein Bett fallen und schmeiße meinen Rucksack lieblos in die Ecke.

Die Decke anstarrend merke ich nicht, wie jemand in mein Zimmer kommt, bis diese Person sich neben mich setzt und sich dadurch die Matraze senkt. In der Hoffnung es könnte Louis sein schaue ich zur Seite, aber ich sehe nur Gemma, die mich besorgt mustert.

Ich wende meinem Blick wieder der Decke zu ohne etwas gesagt zu haben, also durchbricht meine Schwester die Stille.

"Was ist los, Harry?" fragt sie vorsichtig, aber ich antworte nicht.

Sie legt sich neben mich und sieht mich fragend, aber dennoch vorsichtig an. Ich drehe mich zu ihr und seufze. "Louis" sage ich leise und werde sofort wieder traurig.

"Was ist mit ihm...und wo ist er überhaupt?" fragt sie verwundert.

"Ich weiß es nicht Gem" sage ich leise und merke, wie sich Tränen in meine Augen bahnen.

Gemma bemerkt das natürlich und nimmt mich in den Arm.
Sofort schlinge ich meine Arme um ihre Taille und kuschel mich an sie.

"Gestern war noch alles gut" fange ich an zu erzählen und jetzt laufen mir meine Tränen entgültig in Strömen über die Wangen.

"Also vor ein paar Wochen war ich ja auf ner Party und ich wollte nicht mit Taylor tanzen, weil ich schon jemanden liebe, aber ER in einer anderen Stadt wohnt. Ja, dass hab ich Louis gesagt und er war auch nicht sauer oder so. Danach ist er zu Zayn, weil der ihm was erzählen musste, also eben, dass ich schwul bin und ja. Louis ist gestern nicht mehr nach Hause gekommen und heute in der Schule hat er mich ignoriert. Ich hab ihm geschrieben, dass wir uns in der Pause treffen sollten, aber er ist nicht gekommen und ich weiß einfach nicht, was los ist und was ich falsch gemacht habe."

Ich schluchze auf und kralle mich an Gemmas T-shirt fest. Sie hingegen streicht mir beruhigend über den Rücken.

"Vielleicht hat Zayn das nur verdreht oder so. Harry, Louis liebt dich und das weißt du doch. Er kommt bestimmt gleich auch her und dann klärt ihr das. Ich denke, das ist einfach ein großes Missverständnis. Harry, ihr seid das Traumpaar schlecht hin, Louis würde das alles nicht einfach so ändern"

Aber Louis kommt nicht nach Hause. Gemma und ich haben noch lange geredet und auf Louis gewartet.

Ich habe mir ausgemalt, wie Louid durch meine Zimmer Tür kommt und sich zu mir legt, mich küsst und mir die Sache erklärt, aber die Türklinke bewegt sich nicht. Stundenlang nicht.

Irgendwann ist Gemma dann runtergegangen, um etwas zu essen, ich aber liege immernoch auf meinem Bett. Ich habe einfach keinen Hunger und habe das Gefühl mich nicht bewegen zu können.

Der nächste Tag wird auch nicht besser. In der Schule ist mir alles egal, Louis straft mich mit ignoranz auf höchster Stufe und der Unterricht langweilt mich zu tode.

Meine Freunde versuche immer wieder mich etwas auf zu heutern, aber das klappt nicht. Sprechen tue ich so wenig wie möglich und wenn sind es nur kurze Antworten.

Ich trotte nach der Schule nach Hause, doch was mich dort erwartet ist, wie ein Messer strich für mich. Als ich in mein Zimmer komme und an meinen Schrank gehe, um mir eine Jogginghose anzuziehen, sind Louis' Sachen alle weg. Geschockt blicke ich auf die leeren Regalte, welche ich irgendwann mal ausgeräumt hatte und ihm zu verfügung gestellt habe.

Meine Beide geben nach und ich rolle mich auf dem Boden zu einer kleinen, schluchzenden Kugel zusammen.

Ich weiß nicht wie viel Zeit verstrichen ist, bis meine Mum rein kommt und mich in ihren Arm zieht.

Gemma hat ihr gestern erklärt, was los ist. Meine Mum zieht mich vorsichtig wieder auf die Beine löst die Umarmung aber nicht.

Ich weine gegen ihre Schulter, während sie versucht mich zu beruhigen.

Anschließend gehen wir runter ins Wohnzimmer, wo Gemma auf dem Sofa sitzt und eine große Packung voll Schokolangeneis und drei Löffel in der Hand hält. Es ist das erste mal seit Louis weg ist, dass sich wieder ein kleines ehrliches Lächeln auf meine lippen schleicht.

Ich setze mich zwischen Gemma und Mum und nehme mir sofort einen Löffel und anschließend Eis.

"Also....Gemma und ich haben uns etwas überlegt. " fängt meine Mum an und ich sehe skeptisch zwischen den beiden hin und her.

"Da du Freitag Studientag hast, schreibt dir Mum eine Entschuldigung für Morgen und wir beide Fahren für ein langes Wochenende zu Dad, dass du deine Freunde wieder sehen kannst und wir hoffen, dass dich das auf andere Gedanken bringt." erklärt Gemma und lächelt mich an.

Etwas geschockt schaue ich sie an, anschließend meine Mum und dann wieder Gemma. "Ist das euer ernst?" fragt ich etwas perplex und Mum nickt.

"Danke" sage ich sofort und falle ihr um den Hals. "A-aber was sagt Dad dazu?" frage ich vorsichtig.

"Du weißt doch, dass wir bei ihm immer Willkommen sind, also pack deine Sachen, wir fahren noch heute abend" sagt Gemma. Sofrot springe ich auf und renne in mein Zimmer.



I Hate You || Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt