Kapitel 46

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Eeeeehm, Leute?! Innerhalb von 3 Tagen 800 Reads? Ist das euer Ernst? :O Mir sind grade schier die Augen aus dem Kopf gefallen!!! :O :O :O Ihr scheint unbedingt die Lesenacht zu wollen ;) OK, dann bekommt ihr sie auch!!! <3

HIER die Ankündigung: !!!DIESEN FREITAG (4.03.) WIRD ES EINE LESENACHT GEBEN!!! Sie beginnt um 21 Uhr  und ich werde jede Stunde ein neues Update machen. Wie lang sie dauert, hängt davon ab, wie viele von euch süßen dabei sind... ;) Also schreibts euch in den Kalendaaaaa und jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel :D

Jan

Als ich aufwache, ist es ungewöhnlich hell im meinem Zimmer. Ich blinzle verwirrt und stelle erst auf den zweiten Blick fest, dass ich ja gar nicht in meinem Zimmer in Köln bin, sondern in unserem Gästezimmer in Stadthagen. Mein zweiter Gedanke gilt Andre. Er liegt nicht mehr neben mir. Das Fenster ist gekippt und es strömt kühle Luft herein, aber trotzdem ist mir nicht kalt, denn ich bin fest in die Bettdecke gemummelt. Seltsam... Normalerweise finde ich morgens entweder mein Kopfkissen oder meine Bettdecke auf dem Boden oder zumindest am anderen Bettende. Ob er  das war? Die Vorstellung, dass er mich zugedeckt hat, kommt mir zugleich süß und fürsorglich, jedoch aufgrund seines Verhalten von gestern auch etwas absurd vor.

Ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass es erst kurz nach neun ist. Viel zu früh für einen Samstagmorgen. Ich drehe mich noch mal auf die andere Seite und versuche ein wenig vor mich hin zu dösen, gebe dieses Vorhaben doch bald wieder auf. Irgendwann schlendere ich ins Bad, dusche, putze meine Zähne, mache mir die Haare und schlüpfe in meine schwarze Hose und in einen Pullover. Dann gehe ich wieder nach unten ins Gästezimmer, weil ich dort mein iPhone habe liegen lassen. Jetzt erst fällt mir auf, dass Andres Tasche fertig gepackt neben dem Bett steht. Ich suche im Wohnzimmer und in der Küche nach ihm. Ohne Erfolg. Auf mein Rufen erhalte ich ebenfalls keine Reaktion. Ich stelle fest, dass sowohl sein Handy, als auch seine Schuhe fehlen. Also ist er unterwegs. Ich erkundige mich auf Whatsapp, wo er hingegangen ist. Die Hacken werden fast augenblicklich blau, doch er antwortet mir nicht. Hatte ich etwa was anderes erwartet? Sollte mir eigentlich egal sein. Ist es aber nicht. Was für eine Laus ist dem nur über die Leber gelaufen?!

Ich frühstücke gemütlich mit meinen Eltern und meiner Schwester. Es ist lange her, dass wir alle gemeinsam den Tag begonnen haben. Wir unterhalten uns über dies und das und genießen die friedliche Stimmung. Als unser Gespräch zu Andres Verbleib abschweift, erkläre ich knapp, dass er schon gefrühstückt hat und dringend was besorgen müsse. Das ist vielleicht nicht ganz wahr, aber immer noch besser, als zu sagen, dass er mich quasi ignoriert.

Nachdem ich meiner Mutter noch beim Abwaschen geholfen habe und es keine Neuigkeiten im Bezug auf Andre gibt, behaupte ich, dass ich ein bisschen frische Luft brauche und eine Runde durch Stadthagen laufen möchte. Ich schlüpfe in meine Schuhe, schnappe mir meine Jacke und laufe los. Schon bald schlage ich aber den Weg Richtung Wald ein. Ich habe da so eine Vermutung. Nach ungefähr zwanzig Minuten sehe ich die kleine Lichtung vor mir, auf der wir uns früher fast jeden Mittag getroffen haben, um unsere ersten Videos zu drehen. Ich muss schmunzeln. Wie ich es mir gedacht hatte, sitzt Andre auf einem der Baumstämme. In der Hand hat er die Kamera und filmt damit seine Umgebung.

„Hier haben wir dann auch die Aufnahmen für World of Apecraft gemacht. Die Kenner unter euch wissen Bescheid... Es war echt ein ziemlich großer Aufwand, alle Requisiten und Kostüme hierher zu bringen. "

„Stimmt. Es hat so lange gedauert, bis wir mit allem fertig waren. Viele Nachmittage sind wir jeden Tag hergekommen und haben für euch gefilmt. Es war wirklich deutlich aufwändiger, als wir gedacht hatten... Doch letztendlich hat es sich trotzdem gelohnt, liebe Freunde."

Er fährt herum und sieht mich verdutzt an.

„Jan... Wa-... Was machst du denn hier?"

„Ich suche eine gewisse Person, die heute Morgen einfach so verschwunden ist und sich seitdem kein einziges Mal mehr bei mir gemeldet hat", entgegne ich mit einem verschmitzten Lächeln, „Kannst du mir vielleicht sagen, wo diese Person ist und was sie macht?" Er lässt die Kamera sinken.

„Ich... ich musste nachdenken. Einfach den Kopf frei bekommen." Wieder weicht er meinem Blick aus und starrt an mir vorbei.

„Worüber musstest du denn nachdenken?" Ich mache einen Schritt auf ihn zu und er tritt gleichzeitig ein wenig zurück.

„Ach... nur dies und das..." Ich beobachte ihn, wie er seine Schuhspitze so tief in den weichen Waldboden gräbt, dass dort bereits ein kleines Loch entstanden ist.

„Ich weiß genau, wann du lügst, Andre Schiebler. Und jetzt gerade tust du es!"

Kurz treffen seine grünen Augen meine und diesmal gelingt es ihm nicht, seine Empfindungen zu verbergen.

„In Ordnung. Lass und reden."

Dieser Satz aus seinem Mund macht mir Angst. Obwohl ich ihn genau dazu bringen wollte. Aber was, wenn er mir hier und jetzt sagen will, dass er nicht so fühlt wie ich? Wenn er sagt, dass wir alles beenden sollen? Dass ihm das zwischen uns nichts bedeutet?!

„Willst du denn keine Abmoderation mehr für das Video drehen?", frage ich hastig.

Er sieht mich erstaunt an. „Du hast recht, das sollten wir wohl lieber davor  machen..." Oh nein, also liege ich mit meiner Befürchtung richtig und er wird höchstwahrscheinlich gleich einen Schlussstrich unter der ganzen Sache ziehen. Verdammte Scheiße, was soll ich denn dann machen?!Soll ich ihm die Wahrheit sagen? Was ich empfinde? Auch, wenn er das nicht tut?

Andre fummelt an der Kamera herum. „Mist, die läuft ja noch."

„Schon ok, das schneide ich einfach raus."

Er nickt und holt tief Luft, dann richtet er die Cam wieder auf mich.

„Also, liebe friends. Das wars von unserem kurzen Abstecher in die Heimat. Der Cengole hat vielleicht auch was für euch gefilmt, das seht ihr dann jetzt."

Ich mache eine kurze Pause, bevor ich fortfahre. „Wir sehen uns dann demnächst wieder, natürlich back in Cologne. Macht's gut, friends und tschauuuu..."

Andre stoppt die Aufnahme und legt die Kamera auf einen der Baumstämme.

„Dann fang mal an!", sage ich ungeduldig, nachdem er eine Weile schweigend hin- und hergelaufen ist wie ein unruhiger Tiger im Käfig.

„Lass es mich dir von Anfang an erzählen, ok?"

 

Am Freitag geht's weiter... :)


 

Memories never die | JandreWhere stories live. Discover now