Kapitel 33

713 69 10
                                    

Jan

Sein verdutzter Blick war einfach goldwert. Natürlich schaue ich mir das Foto immer und immer wieder an. Ich kann einen mega Lachflash nicht mehr zurück halten. Ich in Andres Armen und er mit einer Banane im Mund, während er mich im Arm hält und mich gleichzeitig verwirrt, nein eher schon ungläubig von der Seite ansieht. Selbstverständlich werde ich das Foto nicht online stellen. Obwohl das wirklich sehr lustig wäre. Aber schließlich will ich ihn nur ein bisschen ärgern, genau wie er mich gestern Abend. Noch besser trifft es das Wort „necken". Und damit bin ich noch lange nicht fertig... Ich habe gerade mal angefangen.

Später am Tag hocke ich am PC und schneide ein Video für TV. Bei Starbucks waren wir nicht, aber das ist mir eigentlich egal. Sarah trällert in der Küche vor sich hin, während sie einen Bananenkuchen backt, dessen leckerer Duft meinen Magen zum Knurren bringt. Cengiz geht es nicht anders. Ich höre ihn fragen, wann der Kuchen fertig ist und ob er etwas abbekommt. Ich schmunzele in mich hinein und suche weiter nach cooler Musik für das Video. Als ich endlich fertig bin, gehe ich auf Snapchat, um schon mal Bescheid zu sagen, dass ich es jetzt hochladen werde.

Gemütlich lehne ich mich in meinem Drehstuhl zurück und verschränke die Hände im Nacken. Andres Stimme von nebenan lässt mich aufhorchen. Er nimmt wohl gerade auch was für Snapchat auf, denn ich schnappe die Worte „friends da draußen" und „Dex, du kleiner Schlawiner" auf. Also stehe ich von meinem Stuhl auf und gehe ins Wohnzimmer. Andre liegt auf dem Sofa und kuschelt mit den Katzen. Alle drei sehen unglaublich niedlich aus. Ich schieße eine Patrone aus der NERF-Gun auf ihn, die auf dem Boden herumliegt.

„Treffer!", rufe ich triumphierend, als ich ihn voll an der Schulter erwische.

„Na warte, du Opfer..." Prompt wirft er eins der Sofakissen nach mir, doch ich ducke mich im letzten Moment.

„Pah, was war das denn?" Ich grinse ihn an. Er schnaubt. „Das werde ich dir heimzahlen!"

„Jetzt hab ich aber Angst..."

„Solltest du auch!" Er erhebt sich vom Sofa und kommt drohend auf mich zu. Kurz bevor er bei mir ist, drehe ich mich um und laufe lachend durch die Wohnung davon.

„Du kriegst mich doch eh nicht!"

„Und ob..."

Ich rase in mein Badezimmer und sperre die Tür hinter mir ab. Keine Sekunde, bevor Andre ankommt. Er hämmert gegen die Tür und ich verrecke drinnen fast vor lachen.

„Dsche, mach auf! Das ist voll unfair!"

„Ich denke gar nicht dran!", gebe ich zurück.

„Mann, du hast gewonnen, ok?", gibt er zurück, „Und jetzt mach auf!"

„Würdest du das noch mal für mich wiederholen? Also den ersten Satz, meine ich." Ein bisschen will ich meinen Sieg schon auskosten.

„Der herzallerliebste Jan Christoph Meyer hat seinen Opfero Androschka ausgetrickst... zufrieden?"

Er hat grade nicht wirklich herzallerliebst  gesagt? Und seit wann ist er mein Androschka?

„Was denn noch?", quengelt er draußen, als ich nicht sofort antworte.

Ich drehe den Riegel um und öffne die Tür. Sofort stellt Andre den Fuß dazwischen und grinst mich böse an.

„Na also, geht doch." Bevor ich weiß, wie mir geschieht hebt er mich hoch und wirft mich wie einen Mehlsack über seine Schulter. „Jetzt hab ich dich!", brüllt er durch die ganze Wohnung und rennt mit mir als Beute auf seinem Rücken durch den Flur und an Sarah und Cengiz vorbei. „Habt ihr was genommen oder so?", ruft dieser uns nach.

Wir bekommen beide einen so heftigen Lachflash, dass ich Angst habe, dass Andre stolpern könnte und mit mir hinten drauf voll hinfliegt. Ich kralle mich erschrocken an ihm fest, als Murkey durch seine Beine flitzt und er ziemlich ins Wanken gerät. Glücklicherweise schafft er es irgendwie doch, sein Gleichgewicht wieder zu finden. Er stellt sich in die Mitte des Raums und beginnt sich zu drehen. Er weiß genau, wie sehr ich das hasse.

„Lass das, mir wird schlecht." Daraufhin wird er noch schneller.

„Willst du, dass ich dir das T-Shirt voll kotze?", schreie ich. Abrupt hält er an und lässt mich aufs Sofa plumpsen. Er lehnt sich mit seinem Oberkörper über mich, mit seinen Beinen steht er zwischen meinen Oberschenkeln. Ich strecke meine Hand nach ihm aus und spiele mit seinen Haaren, die ihm ins Gesicht fallen, da er sich zu mir runterbeugt. Daraufhin stupst er mit seiner Nase meine an und ich muss kichern.

„Mein kleiner Dsche", flüstert er mir ins Ohr.

„Ich gehöre nicht dir!", protestiere ich. Andre will gerade widersprechen, als Cengiz ins Wohnzimmer kommt und die kleine Plänkelei zwischen uns unterbricht.


 

Leider ist der Cut mal wieder mitten im Kapitel, aber sonst wäre es viel zu lang geworden. Übermorgen kommt aber schon der zweite Teil vom Kapitel, wenn nichts dazwischen kommt. :)

Und noch was Wichtiges: Meine letzten Kapitel haben echt viele Kommentare und Likes. Ich hab 1k Read in 1 Woche und DREI Kapiteln geschafft. DAS ist UNGLAUBLICH!!!! Ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen soll, bin komplett sprachlos vor Freude! (Ja, das schreibe ich jedes Mal, aber es ist einfach so)... Ihr seid echt die krassesten!!! :* :* :*


Memories never die | JandreKde žijí příběhy. Začni objevovat