Kapitel 12

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Jan


Ich wache auf. Meine Lippen prickeln, mein Herz pocht wild. Was ist passiert? Ich höre ein Poltern im Flur und dann, wie eine Tür zuschlägt. Was war das? Sind etwa wieder Einbrecher im Haus? Ich bekomme Angst. Ich greife nach meinem Handy. Vorsichtig öffne ich die Tür und greife mir mein Longboard, das neben meiner Zimmertür auf dem Boden liegt. Keine gute Waffe, aber immerhin besser als nichts. Wenn ich irgendjemanden sehe, dann ziehe ich ihm das Ding mit voller Wucht über den Kopf. Ich taste nach dem Lichtschalter. Meine Finger umklammern zitternd das Borad. Dann schalte ich das Licht an. Im ersten Moment muss ich die Augen zusammen kneifen, so sehr blendet es. Ich schaue umher. Nichts. Niemand. Langsam beruhigt sich mich klopfendes Herz wieder. Ich sehe auch noch im Wohnzimmer nach. Keiner. Hab ich mich etwa verhört?

„Was ist denn los, Jan?", höre ich Cengiz' verschlafene Stimme. Ich drehe mich um.

„Was willst du mit dem Longboard mitten in der Nacht?" Ich muss grinsen, wenn ich daran denke, wie ich hier in Boxer und T-Shirt, die Haare zerzaust mit einem Longboard im Flur stehe. Und das um 3 Uhr nachts. Verständlich, dass Cengiz mich für verrückt halten muss. „Ich dachte, ich hätte was gehört. Aber da hab ich mich wohl getäuscht. Sorry, dass ich dich geweckt habe."

„Dann warst du das Poltern im Flur? Oh man, Jan..." Cengiz will sich abwenden, doch ich halte ihn auf. „Du hast es auch gehört?"

„Was denn noch? Ich will pennen...", murrt Cengiz.

„Schon okay, ich schau mal nach Andre, vielleicht war er das ja."

„Aber leise!", schnaubt der Cengole, dann schließt er die Tür hinter sich.

Als ich vor Andres Tür stehe klopft mein Herz so laut, dass ich Angst habe, er könnte allein davon wach werden. Aber ich muss nachschauen, ob bei ihm alles ok ist. Zaghaft drücke ich die Klinke herunter und schiebe meinen Kopf durch die Tür. Es ist stockdunkel, nur das Licht vom Flur fällt in den Raum. Ich blinzle und stellte mit Erschrecken fest, dass sein Bett leer ist.


 

Sorry für die Verspätung, hier ist Teil 2 der Lesenacht. In ner halben Stunde wisst ihr, wo Andre ist :)


Memories never die | JandreWhere stories live. Discover now