Kapitel 41

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Uuuuiii, bin mal wieder SEHR spät dran. Sorry an alle, die den ganzen Abend gewartet haben. Jetzt kommt das Kapitel nicht mehr am Abend, sondern am frühen Morgen. Aber für mich gilt das irgendwie immer noch als Abend. Am besten sagen wir einfach NACHT. Hoffe, ein paar von euch sind auch so #nachtaktiv wie ich... Genug gelabert, viel Spaß... :D

(immer noch Jan)

Das muss Gedankenübertragung sein. Bestimmt hat er gespürt, dass es mir schlecht geht und ich ihn brauche, deshalb ruft er mich an.

Ich melde mich mit einem Lächeln. „Hi, Andre. Bist du schon im Flieger? Soll ich dich dann am Flughafen abholen?" Ich spüre die Vorfreude, die in mir hochsteigt und allein der Gedanke daran, dass ich bereits heute Abend wieder in seinen Armen liegen werde, lässt mich meinen Kummer schlagartig vergessen. Schon unglaublich, was er mit mir anstellt.

Zu meiner Verwunderung vernehme ich am anderen Ende dumpfes Gelächter und Musik.

„Ehm, es gibt da so ne Art Planänderung...", sagt er und ich höre sofort, dass er verlegen und auch ein wenig schuldbewusst klingt.

„Was meinst du damit?" Eigentlich möchte ich es gar nicht wissen.

„Ich bleibe doch noch eine Nacht länger hier." Die Worte treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich ist die Leere in mir drin wieder da und diesmal ist sie noch schlimmer als zuvor.

„Es sind ja nur zwei Tage. Ich werde so schnell wieder zurück sein, dass du wirst gar nicht merken wirst, dass ich weg war..." Ich höre seine Stimme in meinem Kopf. Wie er mich umarmt hat. Mein Körper so eng an seinem. Das schönste Gefühl der Welt. „Ich werde dich vermissen." Das hat er gestern Abend noch zu mir gesagt. Und nun so was.

Die immer lauter werdende Musik und Andre, der ebenfalls deutlich lauter spricht, reißen mich aus meinen dunklen Gedanken zurück in die noch schlimmere Realität.

„Jan, bist du noch da?", fragt er unsicher.

„Ja...", sage ich vollkommen emotionslos. Und nach kurzem Zögern: „Ist ok."

Das Geschrei und die dröhnenden Bässe im Hintergrund bringen mich dazu, die eine Frage zu stellen, obwohl ich die Antwort längst kenne und es nur nicht wahrhaben will.

„Wo bist du, Andre?"

„Ich bin feiern mit Ado und nen paar Freunden von ihm." Ich wusste es. Der Kloß in meinem Hals wird immer dicker.

„Reiß dich gefälligst zusammen, Jan!", schreie ich mich in Gedanken an und zu Andre sage ich, so ruhig wie nur möglich: „Ach so, dann wünsche ich euch viel Spaß."

„Dsche, ich bin morgen früh schon wieder da, in Ordnung?" Nein, nichts ist in Ordnung. Er soll jetzt bei mir sein und mich in den Arm nehmen, anstatt in irgendeinem Club mit irgendeiner dahergelaufenen Tusse rumzumachen. Ok, da übertreibe ich. Andre weiß schließlich, was er tut. Er wird sich sicher nicht einfach so auf ein Mädchen einlassen, oder? Er hat mir ja versprochen, dass wir uns bald wieder sehen. Und ich nicht merke, dass er weg war. Es wird sich nichts zwischen uns verändern. Ich muss ihm nur vertrauen.

„Ich muss jetzt auflegen, Dsche. Wir sind gleich beim Türsteher!" Es schmerzt so sehr seine Stimme zu hören, obwohl er nicht bei mir ist. Die Leere in mir drin hat nun doch einem Gefühl von Hilflosigkeit und Kälte Platz gemacht.

„Ich hab... hab dich l... lieb, Androschka!", sage ich stockend, aber der Lärm, der bis durch das Handy zu mir durchschallt ist so groß, dass ich mir fast sicher bin, dass er das nicht gehört hat. Keine Sekunde später unterbricht er die Verbindung. Und nun laufen mir doch die Tränen übers Gesicht.

Memories never die | JandreWhere stories live. Discover now