Kapitel 55

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Sie blinzelte gegen das Licht an. "Isabella", sagte Elijah leise. In seiner Stimme schwang Erleichterung mit. Das Mädchen drehte ihren Kopf langsam zu ihrem Bruder. "Du lebst.", sagte er ebenso leise. Der Junge griff nach der Hand seiner Schwester. "Warum sollte ich nicht leben?", murrte sie und hielt sich den Kopf. "Du hast eine Wunde am Hinterkopf... Da habe ich... Naja... Ich hatte Sorge, dass du... Dass du nicht mehr aufwachst...", stammelte Elijah. Isabella schaute sich um. Im Bett nebenan lag Harry mit geschlossenen Augen. Gegenüber von Harry lag Ron mit seinem gebrochenen Bein. Im Bett daneben lag Hermine. Von draußen waren Stimmen zu hören. Die Stimme von Fudge erkannte das Mädchen sofort. Ihr Blick verfinsterte sich. "Fürchterliche Geschichte. Ein Wunder, dass alle noch leben... Sowas hab ich noch nie gehört. Heiliger Strohsack, ein Glück, dass Sie da waren, Snape...", sagte der Minister. Isabellas Blick verfinsterte sich weiter. Snape war also auch da. "Danke, Minister.", war Snapes kühle Stimme zu hören. "Merlin-Orden, zweiter Klasse, würde ich sagen. Wenn ich es deichseln kann, sogar Erster Klasse.", sagte Fudge weiter. Erneut bedankte Snape sich. "Der Schnitt, den Sie im Gesicht haben, sieht ja übel aus. Das war sicher Black?", kam es vom Zaubereiminister. "Keineswegs, Minister. Es war Harry Potter...", antwortete der Zaubertränkelehrer. "Nein!", stieß Fudge süß. "Black hatte Potter und seine beiden Freunde, Granger und Weasley, verhext. Das war mir auf der Stelle klar. Ein Verwirrungszauber, so wie die sich aufführen. Glaubten offenbar, er sei doch unschuldig. Zwei seiner Kinder haben ihm dabei geholfen. Der Ältere, Elijah Potter, wird geholfen haben, seine Mitschüler zu verhexen. Immerhin ist er schon Sechzehn. Und wie seine Tochter, Isabella Potter, mich angegangen ist. Ich hatte vom ersten Tag an ein ungutes Gefühl bei dem Mädchen. Harry Potter und seine beiden Freunde können nichts dafür. Allerdings, hätten sie sich nicht eingemischt, wäre das alles nie passiert.", erzählte Snape dem Minister. In Isabella flammte die Wut auf. Ein Blick zu Elijah verriet ihr, dass auch er wütend wurde. "Und der Schulleiter hat natürlich immer größtes Nachsehen mit Harry Potter.", fügte Snape hinzu. "Nun ja, Snape... Wir haben haben da alle einen schwachen Punkt, wenn es um Harry Potter geht...", stammelte Fudge. "Tut es ihm gut, wenn er immer mit allem davonkommt? Ich persönlich bemühe mich, ihn wie jeden anderen Schüler auch zu behandeln. Und jeder andere Schüler würde zumindest für eine Zeit ausgeschlossen werden, wenn er seine Freunde derart in Gefahr brächte. Bedenken Sie, Minister, gegen alle Schulregeln. Und nach allem, was wir zu seinem Schutz getan haben.", ganz Snape zurück. "Er wurde außerhalb der Schule angetroffen. Spätabends. In Gesellschaft eines Werwolfs und eines Mörders. Mit zwei Kindern des Mörders, die ganz offenbar auf der Seite des Vaters stehen.", sagte Snape weiter. "Und ich habe Grund zur Annahme, dass Harry Potter unrechtsmäßig in Hogsmeade war.", endete er mit seiner Erzählung. "Gut und schön... Wir werden sehen, Snape... Der Junge hat zweifellos eine Dummheit begangen...", sagte Fudge leise. "Allerdings glaube ich nicht, dass Isabella und Elijah Potter auf der Seite von Sirius Black stehen... Vergessen Sie nicht, dass das Mädchen sich ihrem bewaffneten Vater im Gemeinschaftsraum gestellt hat, um ihn an uns auszuliefern...", erinnerte Fudge den Zaubertränkelehrer. Dieser schwieg.

Isabella schaute zu Elijah. Dieser schaute zurück. Er war blass. Der Blick des Mädchen glitt zu Harry und Hermine. "Mich wundert mehr das Verhalten der Dementoren... Sie haben wirklich nicht gesehen, weshalb sie zurückgewichen sind, Snape?", wollte Fudge wissen. "Nein, Minister. Als ich zu mir kam, nahmen sie gerade wieder ihre Posten an den Toren ein.", antwortete Snape. Elijah schnaubte verächtlich. Er wusste, dass Snape log. Er war viel früher wieder bei Bewusstsein gewesen. Immerhin hatte er sie hinter sich geschoben, nachdem Onkel Remus sich in einen Werwolf verwandelt hatte. "Unglaublich.... Aber Harry, das Mädchen und Black...", stammelte Fudge. "Sie waren alle bewusstlos, als ich zu ihnen gelangte. Natürlich habe ich Black sofort gefesselt und geknebelt. Und dann habe ich sie auf Tragen zum Schloss gebracht.", sagte Snape. Eine Pause trat ein. Madame Pomfrey, die bemerkte, dass ihre Patienten wach wurden, kam zu Harry. Sie hatte einen riesen Schokoriegel in der Hand, legte ihn auf Harrys Nachttisch und klopfte mit einem Hämmerchen Stücke ab. "Was ist mit Ron?", fragen Harry und Hermine Zeitgleich. "Er wird es überleben.", antwortete Madame Pomfrey unwirsch. "Und ihr bleibt hier, bis ich überzeugt bin, dass... Potter, was fällt dir ein?", sagte sie und sah Harry erschrocken an. Dieser hatte sich hingesetzt, sich seine Brille vom Nachttisch geschnappt und sie auf die Nase gesetzt. "Ich muss mit dem Schulleiter sprechen.", sagte Harry und griff nach seinem Zauberstab. "Es ist alles gut, Potter. Sie haben Black. Er ist oben eingeschlossen. Jeden Moment werden ihn die Dementoren küssen...", versuchte Madame Pomfrey den Jungen zu beruhigen. "WAS?!", schrien Harry, Isabella und Elijah Zeitgleich. Harry sprang aus dem Bett. Hermine folgte ihm. Auch Isabella rappelte sich nun auf. "Sie dürfen Dad nicht den Dementoren ausliefern!", sagte Elijah laut.

Fudge und Snape betraten den Krankenflügel. Sie hatten den Schrei gehört. Snape sah triumphierend zu Fudge. Was Elijah gesagt hatte, hatten sie gehört. Doch Fudge achtete nicht darauf. Er lief zu Harry. "Harry, Harry, was soll das denn?", sagte er aufgebracht. "Du solltest im Bett bleiben.", meinte er und wollte Harry zurück ins Bett befördern. "Hat er schon seine Schokolade bekommen?", wollte der Minister von Madame Pomfrey wissen. "Herr Minister, bitte. Sie haben den falschen Mann. Es war Peter Pettigrew. Er hat seinen Tod nur vorgetäuscht. Heute Nacht haben wir ihn gesehen. Sie dürfen nicht zulassen, dass die Dementoren Sirius das antun...", sagte Harry mutig. Er ließ sich nicht ins Bett zurück befördern. "Du bist völlig durcheinander, Harry. Du hast heute Nacht fürchterliches durchlitten. Leg dich wieder hin, wir haben alles im Griff...", wollte Fudge ihn besänftigen. "Haben Sie nicht!", schrie Harry den Minister an. "Bitte, es ist wahr. Ich habe ihn auch gesehen. Er war Rons Ratte, er ist ein Animagus. Also Pettigrew, meine ich...", sagte Hermine und stellte sich neben Harry. "Sehen Sie, Minister? Völlig übergeschnappt, alle beide. Black und seine Kinder haben ganze Arbeit geleistet...", mischte Snape sich ein. "Wir sind nicht übergeschappt!", donnerte Harry wütend. Madame Pomfrey versuchte die Erwachsen hinaus zu werfen. Als Harry etwas sagen wollte, stopfte Madame Pomfrey ihm ein großes Stück Schokolade in den Mund. Dann schob sie ihn zurück ins Bett. Harry verschluckte sich.

Die Tür ging auf. Isabella schaute rasch zum Eingang. Albus Dumbledore kam mit großen Schritten herein. Harry schluckte hastig seine Schokolade hinunter. "Professor Dumbledore, Sirius Black...", sagte er und stand wieder auf. "Um Himmelswillen!", sagte Madame Pomfrey erzürnt. "Das hier ist ein Krankenflügel, keine Pausenhalle!", schimpfte sie. "Verzeihung, Poppy, aber ich muss kurz mit Miss Granger und den Potters sprechen.", sagte Dumbledore ruhig. "Ich habe eben mit Sirius Black geredet...", begann er, doch er wurde unterbrochen. "Ich nehme an, er hat Ihnen das selbe Märchen erzählt, welches er Potter in den Kopf gepflanzt hat?", fauchte Snape. "Etwas von einer Ratte und das Pettigrew noch lebt.", knurrte der Zaubertränkelehrer. "Tatsächlich ist das Blacks Darstellung.", sagte Dumbledore und sah Snape durch seine Halbmondförmige Brille scharf an. "Und meine Aussage zählt überhaupt nicht?", schnarrte er. "Peter Pettigrew war weder in der Heulenden Hütte, noch auf den Ländereien.", zischte er. "Sie Lügen!", sagte Isabella laut. "Sie haben Pettigrew gesehen! Sowohl als Ratte, als auch als Mensch!", knurrte sie. Sie stand nun ebenfalls auf. Dabei wankte sie ein wenig. Sie alle schauten zu Snape. "Ich habe diese wiederliche Ratte in der Hand gehalten, als Sie in die Heulende Hütte kamen! Und draußen, vor der Peitschenden Weide, da haben Sie Pettigrew als Mensch gesehen! Er war gefesselt. Und Sie haben sogar gesehen, wie er sich in eine Ratte verwandelt hat und in den Wald floh. Ich bin hinterher gerannt. Auch das haben Sie gesehen!", warf das Mädchen ihrem Lehrer an den Kopf. "Was fällt Ihnen ein, Miss Potter!", herrschte Snape Isabella so laut an, dass Fudge zusammenzuckte. "Was mir einfällt? Das Sie hier am lügen sind!", fauchte sie unerschrocken zurück. "Es ist ganz offensichtlich, dass du und deine Geschwister auf Blacks Seite steht! Ihr standet von Anfang an auf seiner Seite! Habt ihn vermutlich ins Schloss gelassen!", zischte der Zaubertränkelehrer. "Wenn Sie Ihren Messerscharfen Verstand nur für Lügen und Intrigen nutzen können, dann gehen Sie wieder mit Ihrem Chemiebaukasten spielen!", fauchte Isabella. Sie stellte sich mutig vor Snape. Dieser knurrte tief. Isabella sah, wie sein linkes Auge zuckte. "Ich würde jetzt gerne mit meinen Schülern alleine sprechen. Wenn Sie also bitte gehen würden.", sagte Dumbledore und schaute zu Madame Pomfrey, Professor Snape und Cornelius Fudge. Madame Pomfrey schnaubte beleidigt, machte auf dem Absatz kehrt, rauschte in ihr Büro und knallte hinter sich die Tür zu. "Ich gehe schon mal rauf zum Turm. Wir sehen uns dann oben, Dumbledore.", sagte Fudge und verließ den Krankenflügel. Snape blieb stehen. "Sie glauben Black und ein paar Kindern doch nicht mehr, als mir, Schulleiter?", fragte Snape leise. "Ich möchte alle Seiten anhören, Severus. Und es geht hier immerhin um den Vater von Isabella und Elijah.", gab Dumbledore schlicht zurück. "Eben!", sagte Snape bestimmt. "Die stehen sowieso auf Blacks Seite. Die würden alles behaupten, um ihren Vater vor einer Strafe zu bewahren.", schnarrte der Zaubertränkelehrer. "Wir haben unseren Vater nicht ins Schloss gelassen!", sagte Elijah bestimmt. "Und Sie haben doch nicht vergessen, dass Sirius Black bereits mit Sechzehn Jahren bewiesen hat, dass er zum Mord fähig ist? Sie haben nicht vergessen, dass er einst mich umbringen wollte?", fragte Snape leise den Schulleiter. "Mein Gedächtnis hat nicht gelitten, Serverus.", sagte Dumbledore knapp. "Severus, ich möchte jetzt mit Miss Granger und den Potters alleine sprechen.", sagte Dumbledore entschieden. Snape sah missmutig drein. Er warf Isabella und den anderen einen verächtlichen Blick zu und verließ dann endlich den Krankenflügel.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now