Kapitel 14

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Beim Mittagessen saß Isabella bei ihrem Zwillingsbruder. Den Ravenclaws schien es nicht zu gefallen. Ihnen reichte eines von Blacks Kindern. "Hast du das in Arithmantik verstanden?", fragte Isabella ihren Zwilling und schlug ratlos ihr Buch auf. "Ja, schon. So schwer war es jetzt auch nicht.", antwortete Remus und schaute seiner Schwester über die Schulter. Fragend schaute Isabella ihn an. "Ich erkläre es dir.", lachte er. Dankbar sah sie ihn an. Gemeinsam beugten sie sich über das aufgeschlagene Buch. Während Remus erklärte, hörte Isabella aufmerksam zu. "Du kannst heute Abend zu mir in den Gemeinschaftsraum kommen. Dann machen wir die Hausaufgaben zusammen.", bot Remus seiner Zwillingsschwester an. "Wieso müsst ihr dafür in unseren Gemeinschaftsraum? Geht woanders hin!", knurrte ein Ravenclaw, welcher ebenfalls in der Dritten war.  Er hatte sich bisher ganz gut mit Remus verstanden. Offensichtlich sah das Ganze nun aber anders aus. "Es ist auch mein Gemeinschaftsraum, Robert. Ich kann also meine Schwester einladen, wann immer ich will. Wenn dir das nicht passt, musst du dich bei Professor Flitwick beschweren. Aber dann könnte ich verlauten lassen, dass du ständig Besuch hast und bis tief in die Nacht Partys feierst.", sagte Remus forsch. Robert sah Remus hasserfüllt an. Dieser lächelte unschuldig. "Wir können auch zu mir in den Gemeinschaftsraum.", meinte Isabella leise. "Schon okay. Robert ist lediglich leichtgläubig. Aber er geht ja auch zu Wahrsagen.", gab Remus schlicht zurück und tat sich was zu essen auf.

Robert sah aus, als wolle er protestieren, doch da Harry zu ihnen herüber kam, schwieg Robert. Isabella tat, als wäre sie sehr beschäftigt. Sie saß über ihr Arithmantik-Buch gebeugt und tat, als würde sie darin lesen. "Isabella, können wir reden?", fragte Harry und sah seine Cousine hat. Remus schaute zu Harry, doch Isabella antwortete nicht. "Isabella?", fragte Harry nach. Das Mädchen brummte leise, als Zeichen, dass sie ihn hörte. Sie schaute jedoch weiter in ihr Buch. "Ich würde gerne mit dir reden.", sagte Harry leise. "Dann sprich.", meinte die Gryffindor knapp. "Nicht hier.", seufzte Harry. "Na komm, geh schon mit Harry mit.", versuchte Remus seiner Zwillingsschwester einen Stups zu geben. Diese schaute auf und blickte zu ihrem Zwilling. "Geh mit ihm raus und hör ihm zu. Danach kannst du ja wieder hierher kommen.", meinte der Ravenclaw und lächelte. Robert sah von dem Vorschlag, dass Isabella zurück kommen könne, überhaupt nicht begeistert aus. "Okay", brummte Isabella, schlug ihr Buch zu und stand auf. Harry sah dankbar zu Remus. Dieser nickte kurz.

Vor der Großen Halle standen Hermine und Ron. "Remus darf nicht dabei sein, aber Hermine und Ron schon?", fragte Isabella und sah herausfordernd zu Harry. "Wir wollen alle drei mit dir reden.", antwortete Harry. Isabella verdrehte die Augen. "Isabella, bitte. Hör uns zu.", bat Hermine die Freundin. "Dann redet.", sagte die Schwarzhaarige knapp. "Wir sehen dich nicht anders, als vorher.", fing Harry an. "Wir konnten gestern Abend, auf dem Weg zur Großen Halle, nicht mit dir darüber reden.", fügte er hinzu. "Und warum nicht? Weil ich eine Mördertochter bin?", schnaubte Isabella und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. "Weil Professor McGonagall dabei war.", antwortete Hermine. Verwirrt schaute Isabella zu ihr. "Ich wurde gewarnt. Denn offensichtlich ist Sirius Black hinter mir her. Aber da ich es eigentlich nicht wissen darf, konnte ich es dir vor McGonagall nicht sagen.", versuchte Harry zu erklären. "Und wieso sollte er hinter dir her sein?", wollte Isabella wissen. "Ich weiß es nicht. Aber er hat wohl vor seiner Flucht in Askaban im Schlaf geredet. Er meinte immer wieder 'Er ist in Hogwarts.' und er ist Voldemorts rechte Hand. Die vom Ministerium glauben, dass Black hinter mir her sei, um mich umzubringen. In der Hoffnung, dass Voldemort durch meinen Tod wieder zur Macht käme.", erzählte Harry, was er gehört hatte. Isabella, Hermine und Ron zuckten bei dem Namen Voldemort zusammen. "Aber wir konnten es dir vor McGonagall nicht sagen, weil Harry es eigentlich nicht wissen darf.", entschuldigte Hermine sich bei Isabella. Diese seufzte leise. "Und ich dachte, ihr wollt mit mir nichts mehr zu tun haben... Ich dachte, ihr würdet mich als Mördertochter sehen...", gestand die Schwarzhaarige mit rosa Wangen. "Du bist meine Cousine. Und außerdem eine wirklich gute Freundin. Ich vertraue niemandem so sehr, wie dir, Hermine und Ron.", sagte Harry sofort. Isabellas Wangen färbten sich in ein dunkleres Rosa. Harry ergriff die Hand seiner Cousine, welche ihre Arme längst nicht mehr vor der Brust verschränkt hatte. Sie schaute zu ihm. Als sie sein Lächeln sah, musste sie auch lächeln. "Du kannst doch nichts für deinen Vater.", sagte Hermine und lächelte die Freundin an. Auch Ron lächelte. "Niemals würde ich dich anders sehen, nur wegen einem Verrückten.", meinte Harry. Isabellas Augen wurden feucht und dankbar fiel sie Harry um den Hals. Dieser legte überrascht die Arme um seine Cousine. "Ich danke euch Dreien.", sagte Isabella leise und ließ Harry nicht los. Dieser lächelte und hielt seine Cousine im Arm.

Nach dem Mittagessen liefen sie zusammen raus zu Hagrids Hütte. Sie würden nun zum ersten Mal Pflege Magischer Geschöpfe haben. Und sie waren gespannt, was Hagrid für sie vorbereitet hatte. "Und, habt ihr alles geklärt?", fragte Remus leise seine Zwillingsschwester. Diese nickte leicht und sah nun um einiges glücklicher aus. Remus lächelte. Er war froh, dass es geklärt war und Isabella ihre Freunde nicht verloren hatte.

Hagrid wartete bereits auf sie. Bedauerlicherweise hatten auch Draco Malfoy und seine Freunde dieses Fach gewählt. Der Wildhüter begrüßte sie gut gelaunt und führte sie zu einer Koppel mit geflügelten Tierwesen. Isabella wusste, dass dies Hippogreife waren. Elijah hatte ihr Fotos von seinem Urlaub auf der Farm bei Keith' Onkel gezeigt. Dort waren auch Hippogreife bei gewesen. Elijah hatte erklärt, dass Hippogreife nicht ganz ungefährlich waren. Auf keinen Fall sollte man diese Tiere provozieren. "Wer kann mir sagen, was für Wesen das sind?", fragte Hagrid die Klasse. Niemand schien eine Antwort darauf zu haben, nicht mal Hermine. Isabella hob sachte ihre Hand. "Isabella?", nahm Hagrid sie dran. "Das sind Hippogreife, Professor. Stolze und anmutige Tiere. Allerdings sollte man sie niemals provozieren.", antworte Isabella. "Sehr schön, Isabella. Sehr schön. Fünf Punkte für Gryffindor.", lobte Hagrid das Mädchen, welcher bei dem Wort Professor einen Hauch rosa wurde. "Habt ihr andern nicht ins Buch geschaut?", fragte der Wildhüter die Klasse. "Wie denn bitte?", fragte Malfoy verächtlich. "Wie sollen wir diese Bücher bitte auf bekommen, ohne dass es uns beißt?", fügte er hinzu und sah Hagrid missbilligend an. "Na, du musst ihm den Rücken streicheln.", erklärte der Wildhüter und sah dann verwundert in die ratlosen Gesichter der Klasse. "Ich dachte das wäre klar.", meinte er verlegen. Malfoy und seine Freunde schnaubten verächtlich. "Und eure Klassenkameradin scheint es doch auch gewusst zu haben. Sie konnte uns doch sagen, was für Wesen das sind.", sagte Hagrid und deutete dabei auf Isabella. Diese fühlte sich nun ein wenig unwohl in ihrer Haut. "Ja, sie ist ja auch die Tochter von Sirius Black! Sie ist eine Mördertochter und findet sowas vermutlich amüsant.", höhnte Malfoy. In Isabella flammte die Wut auf. "Halt die Klappe, Malfoy!", fuhr Harry den Slytherin an. "Das du noch zu ihr stehst, wundert mich. Wo sie doch ihren Vater gewiss mit Informationen über dich füttert, damit er dich bekommt.", schnarrte der Slytherin-Junge und sah gehässig zu Harry und Isabella. "Isabella ist meine beste Freundin. Ich vertraue ihr.", gab Harry forsch zurück. Malfoy, Crabbe und Goyle lachten kalt auf. Isabella sah derweil dankbar zu Harry. Dieser lächelte seiner Cousine zu.

Nachdem Harry unter Hagrids Anleitung den Hippogreif Namens Seidenschnabel geflogen hatte, traute sich nun auch der Rest der Klasse zu den Tierwesen. Malfoy, Crabbe und Goyle hatten sich Seidenschnabel vorgenommen. Während Malfoy dem Tier den Schnabel streichelte, beleidigte er es als hässliches Scheusal. Seidenschnabel holte mit seiner Kralle aus und schlug Malfoy zu Boden. Hagrid zwängte das Tier weg, hob Malfoy hoch und brachte ihn, nachdem Hermine die Koppeltür geöffnet hatte, hoch ins Schloss zu Madame Pomfrey in den Krankenflügel. Die Slytherins schimpften über Hagrid. Und beim Abendessen tauchten weder Hagrid noch Malfoy auf. Die Freunde sorgten sich, dass Hagrid womöglich von der Schule geworfen werden könnte. Als sie nach dem Essen im Gemeinschaftsraum saßen und über den Hausaufgaben für Verwandlung hingen, brachen sie immer wieder ab und schauten aus dem Fenster. Als Harry Licht in Hagrids Hütte entdeckten, liefen sie hinaus. Hermine hatte erst gezögert, wegen Harry und der Sache mit Sirius Black. Doch Harry meinte, er dürfe sehr wohl über das Schulgelände laufen. Isabella schwieg und senkte den Blick. Hagrid schien sich deutlich einen über den Durst getrunken zu haben. Er lallte und schien ein wenig neben der Spur zu sein. Die Freunde versuchten ihn zu trösten und aufzumuntern. Hermine schüttete den Alkohol weg. Als Hagrid wieder klarer bei Verstand war, brachte er sie zurück zur Schule. Er donnerte los, dass Harry im Dunkeln nicht herumstromern dürfe, da Sirius Black auf freiem Fuß sei. Isabella wurde wütend. Nicht nur, dass sie und ihre Geschwister ausgegrenzt und schikaniert wurden, wegen ihrem Vater. Harry wurde deshalb mehr oder weniger im Schloss eingesperrt. Sie hoffte, man würde ihren Vater bald fassen und wieder einsperren.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt