Kapitel 24

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Das Quidditch-Training fand unter den wachsamen Augen von Madame Hooch statt. Harry hatte Isabella erzählt, dass Professor McGonagall darauf bestanden hatte. "Wegen der Sache mit meinem Erzeuger?", hatte Isabella leise gefragt. Harry hatte daraufhin genickt. Mittlerweile war es sehr regnerisch und stürmisch geworden. Sie alle waren klitschnass. Katie hielt Abstand zu Isabella. Die Drittklässlerin ärgerte sich sehr darüber. Doch sie sagte nichts. "Wir spielen nicht gegen die Slytherins!", verkündete Wood ihnen wütend. "Warum?", riefen sie alle im Chor. "Flint meint, ihr Sucher sei noch immer verletzt.", antwortete Wood mit knirschenden Zähnen. "Wollen natürlich nur nicht bei diesem Wetter spielen.", meinte der Kapitän. "Malfoys Arm ist vollkommen gesund! Er schauspielert doch nur!", sagte Harry wütend. "Das weiß ich auch, aber wir können es nicht beweisen.", murrte Wood. "Jetzt haben wir natürlich so geübt, als würden wir gegen Slytherin spielen. Jetzt kommt Hufflepuff mit ihrer eigenen Strategie. Und sie haben einen neuen Kapitän und Sucher. Cedric Diggory.", meinte Wood. Angelina und Katie begannen zu kichern. Wood sah sie fragend an. "Das ist doch dieser große, gut aussehende Junge?", meinte Angelina. "Stark und schweigsam.", schwärmte Katie. Wieder fingen sie an zu kichern. Isabella verzog das Gesicht. "Der ist doch nur schweigsam, weil er zu doof ist, um zwei Wörter zu verknüpfen.", sagte Fred ungehalten. "Wieso machst du dir solche Sorgen, Oliver? Die Hufflepuffs stecken wir leicht weg. Harry hat den Schnatz letztes Mal in gerade mal fünf Minuten gefangen.", meine er zu Wood. "Das waren damals doch ganz andere Bedingungen!", meinte Wood sofort. Wood sagte ihnen, sie dürften sich auf keinen Fall zurücklehnen. Isabella seufzte leise.

Klitschnass liefen sie nach dem Training zurück ins Schloss. Vor dem Eingang zum Gryffindor-Turm hing nicht mehr das zerrissene Gemälde der fetten Dame. An ihrer hing dort das Gemälde von Sir Cadogan und seinem fetten, grauen Pony. Isabella blieb mit Harry, Fred und George vor dem Portrait stehen. Fred nannte Sir Cadogan das Passwort. "Ha! Falsch!", rief Sir Cadogan und lachte. "Komm schon, dass war heute früh noch gültig.", knurrte George. "Aber jetzt nicht mehr!", lachte Sir Cadogan, welcher mindestens zwei mal am Tag das Passwort änderte. "Lass uns einfach rein! Wir hatten ein hartes Training und würden gerne duschen!", sagte Isabella verärgert. Sir Cadogan, der Isabella jetzt erst bemerkte, tat so, als würde er sich erschrecken. Isabella sah ihn unbeeindruckt an. Dann zückte Sir Cadogan sein Schwert. "Kämpfe mit mir, Brut des berüchtigten Blacks!", rief er und wollte das Mädchen zum Duell auffordern. Isabella zog sich ihre matschige Mütze aus und warf sie Cadogan ins Gesicht. "Ihhh!", stieß dieser aus und stolperte zur Seite. Isabellas Mütze rutschte runter und landete auf dem Boden. "Lass uns jetzt sofort rein, oder ich werfe als nächstes meinen Umhang!", knurrte das Mädchen. Schnell schwang das Gemälde von Sir Cadogan zur Seite. Isabella hob ihre Mütze auf und kletterte wütend durchs Loch. Harry und die Weasley-Zwillinge kletterten ihr hinterher. Fred und George grinsten breit. Sie wollten Isabella loben, doch diese rauschte, ohne ein Wort an die anderen, die Treppe zum Schlafsaal rauf. Jene Mitschüler, die im Gemeinschaftsraum saßen, sahen ihr nach. Harry seufzte leise. Isabella war derzeit nicht gut drauf. Und Harry wusste weshalb. Seit Sirius Black in Hogwarts eingedrungen war, übertrieben einige Mitschüler es. Sie machten Isabella und ihren Geschwistern das Leben schwer. Harry wünschte, er könnte ihnen helfen. Doch außer Partei für sie ergreifen, wenn er es mitbekam, konnte er nicht machen. Und Isabella schien auch keine Hilfe zu wollen. Diese zog sich nämlich so viel zurück, wie es ging. Harry sah sie eigentlich nur noch im Unterricht und beim Training. Ab und an sah er sie in der Großen Halle. Doch da die Halle immer so voll beim essen war, sah er sie nicht immer. Isabella hatte sich mittlerweile mit Ron zerstritten. Er hatte sie vor ein Ultimatum gestellt. Entweder er als ihr Freund oder Elijah als ihr Bruder. Natürlich hatte Isabella zu ihrem Bruder gehalten. Sie hatte Ron eine Ohrfeige verpasst und ihn angeschrien, dass sie einen solch miesen Freund wie ihn nicht bräuchte. Daraufhin war sie wutschnaubend davon gelaufen und hatte mit Ron kein Wort mehr gesprochen. Das hatte wiederum die Folge, dass sie auch mit Harry und Hermine kaum noch sprach, da die beiden die meiste Zeit mit Ron unterwegs waren.

Am Samstag des Quidditch-Spiels, saß Isabella zum Frühstück mit beim Team am Tisch. Katie beachtete Isabella nicht, doch diesmal hatte die Drittklässlerin andere Sorgen. Das Wetter war alles andere als schön. Es goss aus Eimern und der Wind peitschte die Zweige der Bäume in alle Richtungen. Wood bekam beim Frühstück keinen Bissen runter. Auf dem Weg zum Quidditch-Feld mussten sie mit eingezogenen Köpfen durch den peitschenden Regen rennen. Die Schirme wurden ihnen aus den Händen gerissen und flogen in den Himmel. In der Umkleide zogen sie sich ihre Umhänge an und warteten auf Woods Rede. Diesmal bekam er jedoch nichts raus und winkte sie einfach aufs Feld. Katie hatte sich geweigert neben Isabella aufs Feld zu gehen. Angelina hatte ihre Freundin böse angeschaut und Wood sah Katie warnend an. Doch Isabella hatte keine Lust auf Stress, weshalb sie schwieg und neben Harry aufs Feld lief. Sofort peitschte ihnen wieder der Regen ins Gesicht. Durch die Stärke des Windes stolperten sie beim Laufen zur Seite. Das johlen und Kreischen der Zuschauer konnten sie nicht hören. "Besteigt die Besen.", konnten sie von Madame Hoochs Lippen nur ablesen. Sie zogen ihre Füße mit schmatzenden Geräuschen aus dem Schlamm und schwangen sich auf ihre Besen. Der Pfiff von Madame Hoochs Pfeife klang wie aus weiter Ferne. Sie stiegen in die Luft und das Spiel konnte beginnen.

Innerhalb weniger Minuten waren sie alle bis auf die Haut nass. Den Besen Gerade zu halten, erwies sich als äußerst schwierig, obwohl Isabella einen Nimbus Zweitausend flog. Der Himmel verdunkelte sich und der Regen wurde immer dichter. Der Wind peitschte die Spieler umher, als wären sie Marionetten. Als der erste Gewitterblitz den Himmel erhellte, ertönte die Pfeife von Madame Hooch. Wood wies sie gestikulierend auf zu landen. Isabella landete spritzend im Schlamm. Dann eilte sie mit unter den großen Schirm am Rand. Harry wischte sich seine Brille hastig am Umhang ab. Er wollte wissen, wie es aussah. "Wir haben fünfzig Punkte Vorsprung.", antwortete Wood. "Doch wenn der Schnatz nicht bald gefangen wird, spielen wir bis tief in die Nacht hinein.", meinte Wood. "Mit der hier habe ich keine Chance.", sagte Harry und hielt seine Brille vor Woods Nase. In dem Moment tauchte Hermine neben Harry auf. Sie hielt sich ihren nassen Umhang über den Kopf. Hermine nahm Harrys Brille und richtete ihren Zauberstab darauf. Dann wirkte sie einen Zauber und reichte Harry die Brille. "Sie weist nun Wasser ab.", strahlte sie. Wood sah Hermine begeistert an. Er sah aus, als wollte er sie küssen. Hermine lief schnell zurück, während Wood ihr ein heiseres "Danke" hinterher rief.

Dann stiegen sie wieder in die Luft. Das Gewitter wurde stärker und immer lauter wurde das Grollen des Donners. Lichtblitze erhellten den Himmel. Isabella erblickte, in einem Moment der Lichtblitze, ihre Mutter auf der Tribüne. Sie stand dort, komplett nass, unter ihrem mittlerweile zerfledderten Regenschirm. Sie sah zu ihrer Tochter und Isabella meinte zu sehen, wie die Mutter ihre Lippen bewegte. Dann wurde es wieder dunkler. Beim nächsten Lichtblitz erblickte Isabella einen großen, schwarzen, zotteligen Hund in den Rängen. Er saß in der obersten Reihe, ganz alleine. Der Hund schaute dem Spiel zu und Isabella runzelte die Stirn. Da sie gerade an eben jener Reihe flog, kreuzten sich die Blicke von Isabella und dem Hund. Isabella fühlte sich dem Hund merkwürdig verbunden. Sie starrte den Hund an und der Hund sah mit treuen Augen zurück. Im grollen des Donners hörte sie sein Bellen, als wollte der Hund sie für das Spiel ermutigen. Das Mädchen lächelte zögerlich und flog Richtung Quaffel, welcher ihr von Angelina zugeworfen wurde. Isabella raste auf die gegnerischen Torringe zu und versenkte den Quaffel in einem der Ringe. Das gejohle der Menge ging in einem weiteren Donner unter.

Es wurde kälter und Isabella schaute nach oben. Über ihr flogen mindestens hundert Dementoren. Isabella wurde übel und sie sah zu, unauffällig von diesen Kreaturen wegzufliegen. Nun nur noch auf die Dementoren konzentriert, bemerkte sie nicht, wie ein Klatscher auf sie zuraste, da sie den Quaffel unterm Arm hatte. Der Klatscher traf sie am Kopf. Isabella schrie auf, während ein zweiter Klatschter ihren Besen traf. Der Besenstiel brach. Isabella fiel zu Boden. Den Quaffel noch immer unter ihrem Arm, da sie ihn verbissen festhielt. Sie landete im Schlamm auf dem Spielfeld und verlor sofort das Bewusstsein.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now