Kapitel 51

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Harry hielt den Zauberstab weiterhin auf Sirius' Brust gerichtet. "Sie haben meine Eltern getötet.", sagte Harry bitter. "Ich leugne es nicht.", sagte Sirius. Elijah schien dies endgültig die Sprache zu verschlagen. Er hatte noch immer einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass sein Vater unschuldig sei. "Hör mir bitte zu... Du sollst die Wahrheit kennen...", bat Sirius. "Die Wahrheit?", fragte Harry zornig. "Ich kenne die Wahrheit!", knurrte der Drittklässler. "Sie haben meine Eltern an Voldemort verraten!", sagte Harry laut. "Du wirst es sonst bereuen, wenn du nicht... Du verstehst nicht...", stammelte der Mann. "Ich verstehe sehr wohl!", knurrte Harry. "Sie haben sie nie gehört. Meine Mum.... Wie sie versucht hat, mich vor Voldemort zu beschützen... Mein Dad, wie er Mum warnte und bat, mit mir zu fliehen... Sie haben es getan... Sie waren es...", sagte Harry wütend. Seine Augen begannen zu schimmern. Aus der Ecke kam Krummbein angelaufen, welcher auf Sirius' Brust sprang und sich dort hinlegte. Sirius versuchte das Tier von sich runter zu schieben, doch Krummbein krallte sich in seinem Umhang fest. Von Hermine war ein Schluchzen zu hören.

Harry, den Zauberstab auf den Mörder seiner Eltern gerichtet, tat nichts. Sie alle starrten ihn an. Isabella, die ein gutes Menschengespür hatte, merkte, dass Harry ihren Vater nicht umbringen würde. Und sie spürte, dass ihr Vater nicht so war, wie es ihnen von der Gesellschaft erzählt wurde. Zögerlich trat Isabella neben ihren Cousin. Sie schaute zu ihrem Vater herab. Dieser sah ziemlich mitgenommen aus. Zum größten Teil, wegen der zwölf Jahre in Askaban. Er war dürr und die Haut war eng an seine Knochen gedrückt. Die Zähne waren gelb. Aber die Schläge von Harry und Isabella ließen ihn noch mitgenommener aussehen. Sein Auge war blau und begann dicker zu werden. Die Lippen waren aufgeplatzt und an der Schläfe bildete sich eine kleine Beule. Mit einem Mal hatte das Mädchen Mitleid mit dem Mann am Boden, auf dessen Brust noch immer Hermines Kater lag und sie beide anstarrte. Sie wusste, wie es sich anfühlte, wenn man verprügelt wurde. Und dennoch. Er war der Geheimniswahrer von Harrys Eltern gewesen. Nur er hatte das Versteck verraten können. "Warum hast du das getan? Warum hast du Harry seine Eltern genommen? Warum hast du Mum und uns im Stich gelassen?", wollte Isabella wissen. Sie verstand es einfach nicht.

Ehe Sirius antworten konnte, hörten sie Schritte. Jemand kam die Treppe rauf. "Wir sind hier oben! Sirius Black ist hier! Schnell!", schrie Hermine. Isabella zuckte heftig zusammen. Sirius zuckte ebenfalls heftig zusammen. Krummbein rutschte deshalb fast von seiner Brust. Wenige Augenblicke später flog die Tür auf. Lupin kam herein. Bei Isabella breitete sich Erleichterung aus. Lupin blickte zu Ron, der im Bett lag und zu Hermine, die in der Ecke kauerte. Er blickte zu Harry und Isabella. Harry, der seinen Zauberstab noch immer auf Sirius Black gerichtet hielt. Isabella, die etliche Fragen im Kopf zu haben schien. Elijah bemerkte er nicht. Er stand in einer dunklen Ecke. Aber natürlich wusste Lupin, dass auch Elijah da war. Lupin entwaffnete Harry und Hermine mit einem Zauber. Mit raschen Schritten trat er vor Sirius. "Wo ist er, Sirius?", fragte er mit angespannter Stimme. Sie alle sahen den Professor verwirrt an. Sirius starrte ihn an, dann hob er langsam den Arm und deutete mit der Hand auf Ron. "Aber dann...", murmelte Lupin. Der folgte dem Blick und schaute dann zurück zu Sirius. "Aber warum hat er sich dann nie offenbart?", wollte Lupin wissen. Er sah Black durchdringend an. "Außer, er war es. Außer, ihr habt getauscht...", sagte er langsam. Sirius nickte langsam. "Ohne es mir zu sagen?", fragte Remus leise. Sirius sah ihn entschuldigend und Schuldbewusst an. "Professor, was?...", wollte Harry wissen, beendete seine Frage jedoch nicht. Remus ließ den Zauberstab sinken, packte Sirius' Arm und zog ihn rauf. Krummbein fiel herunter. Dann zog Remus Sirius in die Arme, als wäre er sein Bruder. "Ich glaube es nicht!", schrie Hermine. "Ich habe es für Sie vertuscht!", schrie sie den Professor an. "Ich habe Ihnen vertraut!", rief Harry. "Und die ganze Zeit waren Sie sein Freund.", sagte er wütend. "Du irrst dich.", sagte Lupin. "Die letzten zwölf Jahre war ich nicht sein Freund. Aber ich bin es jetzt wieder. Lass es mich erklären.", bat der Professor. "Glaub ihm bloß nicht, Harry! Er hat Black ins Schloss gelassen. Er will dich ebenfalls tot sehen. Er ist ein Werwolf!", stieß Hermine aus. Eine unheimliche Stille breitete sich aus. Isabella starrte ihre Freundin fassungslos an. Woher wusste sie davon? "Nicht so gut wie sonst, Hermine.", sagte Lupin. "Ich fürchte, nur einer von drei Punkten. "Ich habe Sirius nicht ins Schloss gelassen. Und ganz gewiss will ich nicht Harrys Tod.", machte er klar. "Aber ich will nicht leugnen, dass ich ein Werwolf bin.", fügte er hinzu. Ron versuchte vergeblich aufzustehen. Doch sein Bein schmerzte. Lupin ging zu ihm, doch Ron wollte dessen Hilfe nicht. "Fassen Sie mich nicht an, Werwolf!", schrie er. Isabella wurde wütend. Niemals würde Onkel Remus irgendwem wehtun. "Er will dir nur helfen, du Vollidiot!", fauchte sie deshalb. Ron sah sie wütend an. "Seit wann weißt du es, Hermine?", wollte Lupin wissen. "Seit wir für Professor Snape den Aufsatz schreiben sollten.", antwortete Hermine flüsternd. "Er wird sich freuen.", bemerkte Lupin trocken.

Remus Lupin merkte, dass man ihm erst zuhören würde, wenn er die Zauberstäbe zurück gab. Also warf er Harry, Ron, Hermine und Isabella ihre Zauberstäbe zurück. Dann schaute er sich um und warf Elijah seinen Zauberstab zu. Dieser sah seinen Paten überrascht an. "Also gut, ihr seid bewaffnet und wir nicht.", meinte Lupin. "Hört ihr mir jetzt zu?", fragte er. Harry, Ron und Hermine sahen sich unsicher an. Sirius war zum Bett gewankt und hatte sich darauf niedergelassen. Krummbein sprang schnurrend auf seinen Schoß. Ron war sofort weggerückt und hatte sein Bein nachgezogen. "Wenn Sie ihm nicht geholfen haben, woher wussten Sie dann, dass wir hier sind?", fragte Harry mit zorniger Stimme. "Von der Karte des Rumtreibers.", antwortete der Professor. "Sie wissen, wie man sie benutzt?", fragte Harry misstrauisch. "Natürlich weiß ich, wie man sie verwendet. Ich habe sie mit entwickelt.", sagte Lupin und wedelte ungeduldig mit der Hand. "Ich bin Moony. Das war zu Schulzeiten mein Spitzname.", seufzte er. "Ich habe die Karte heute Abend zu Rate gezogen. Ich war mir sicher, ihr würdet zu Hagrid schleichen. Wegen der Sache mit dem Hippogreif. Ihr seit zu fünft da rein. Und zwanzig Minuten später seit ihr zu sechst wieder raus.", erklärte er. "Was, nein. Wir waren nur wir fünf.", sagte Harry verwirrt. "Dann sah ich wie Sirius auf euch stieß und drei von euch hier her zerrte.", sagte Lupin. "Zwei!", sagte Ron wütend. "Nein, Ron, drei von euch.", meinte Lupin trocken. "Nein, Krätze war noch bei uns.", meldete Isabella sich zu Wort, die sich an die Rangelei zwischen Ron und seiner Ratte erinnerte. Sie alle schauten zu ihr. Auf Lupins Gesicht erschien ein leichtes Lächeln. "Eine hat aufgepasst und mitgezählt.", sagte er ruhig. "Kann ich mal deine Ratte sehen?", wandte er sich fragend an Ron. "Was hat Krätze mit alldem zu tun?", fragte Ron. Er griff in seine Tasche und holte die Ratte hervor. Das Tier zappelte und versuchte zu entkommen. Lupin sah Krätze an. "Das ist keine Ratte.", krächzte Sirius. "Was, natürlich ist das eine Ratte!", sagte Ron und hielt Krätze schützend fest. Isabella trat näher und verengte die Augen zu Schlitzen. Auch Elijah trat nun endlich näher. "Wenn Dad ein Animagus ist...", sagte der Fünftklässler langsam. Sirius nickte leicht. "Dann ist diese Ratte auch ein Animagus?", wollte Isabella wissen. Sirius nickte erneut. Sie alle starrten zu Krätze. "Und wer soll das bitte sein?!", wollte Harry wissen. Er klang noch immer wütend und sah nicht besonders überzeugt aus. "Peter Pettigrew!", sagten Sirius und Isabella wie aus einem Mund.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt