Kapitel 21

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Isabella war froh, dass es allmählich etwas ruhiger wurde. Offensichtlich, da es Isabella nicht mehr zu stören schien, machte es den meisten keinen Spaß mehr, sie bei jeder Gelegenheit Mördertochter zu nennen. Auch Lily, welche sich an ihrer großen Schwester ein Beispiel genommen hatte, wurde nun viel weniger geärgert. "Ich habe euch gesagt, dass ihr es einfach ignorieren müsst.", lächelte Remus, als er mit seinen Schwestern in den Innenhof ging. Es wurde immer kälter und der Wind wehte stärker. Elijah stieß zu ihnen. Auch er hatte sich, nachdem er die Strafarbeit abgesessen hatte, etwas beruhigt. Da nicht mehr ständig jeder schlecht über seinen Vater sprach, nahm er ihn auch nicht mehr Pausenlos in Schutz. Er und Isabella hatten sich sogar wieder versöhnt. Sie lachten und hatten gute Laune. "Ihr müsst auf jeden Fall zum Zonkos. Da gibt es die besten Scherzartikel.", grinste Elijah. "Nichts für mich, danke.", lehnte Remus ab und setzte sich auf den Brunnenrand. Isabella und Lily lachten. "Du bist ein Spaßverderber!", murrte Elijah. "Ich danke dir für das Kompliment.", grinste Remus. Lachend setzte Isabella sich neben ihren Zwilling. Elijah lehnte sich seufzend gegen die Säule des Brunnen. "Kommst du wenigstens mit in Zonkos?", fragte er die Drittklässlerin. "Vielleicht, mal sehen. Erstmal möchte ich in den Drei Besen.", antwortete Isabella. "Oh ja, Butterbier werde ich auch trinken.", grinste der Älteste. "Da komme ich auch mit.", meinte Remus. "Das ist gemein!", jammerte Lily. "Ich bringe dir was vom Honigtopf mit.", versprach Remus seiner kleinen Schwester. Diese sah ihn aus großen Augen an.

An Halloween war es dann endlich soweit. Isabella, welche beschlossen hatte zusammen mit ihren Brüdern nach Hogsmeade zu gehen, lief zum Eichentor. Mr Filch überprüfte, dass niemand ohne Erlaubnis hinauskam. Harry, welcher sich von Hermine und Ron verabschiedete, sah traurig aus. Malfoy bemerkte, dass Harry nicht mitkam und begann sich darüber lustig zu machen. Isabella lief, zwischen Remus und Elijah, ins Dorf. Da es kalt war, zog sie ihren Schal enger. Im Honigtopf kauften sie jede Menge Süßigkeiten. Die Geschwister vergaßen dabei nicht ihre kleine Schwester. Isabella kaufte außerdem noch was für Harry. Elijah, welcher unbedingt zum Zonkos wollte, wurde von Isabella und Remus begleitet. Remus hielt von den ganzen Scherzartikeln nichts. Isabella kaufte etwas Rülpspulver, um es Abigail und Jasmin ins Trinken zu mischen. Ihr Zwillingsbruder seufzte leise. Elijah zeigte ihnen alles im Dorf. Auch die Heulende Hütte. Am Abend besuchten sie den Drei Besen, um sich mit dampfend heißem Butterbier aufzuwärmen.

Als sie zurück in Hogwarts waren, suchten sie Lily im Gemeinschaftsraum auf. Sie saß mit Ginny an einem Tisch, um Hausaufgaben zu machen. Remus, welcher mitgekommen war, reichte Lily die Tüte vom Honigtopf. "Die versprochenen Süßigkeiten.", lächelte er. Die Zweitklässlerin bekam große Augen und schaute in die Tüte. "Sind die etwa alle für mich?", fragte sie mit leuchtenden Augen. Remus nickte. "Isabella und Elijah haben auch welche für dich gekauft. Wir haben alles in eine Tüte gepackt. Und Elijah hat noch im Zonkos was für dich gekauft.", fügte der Ravenclaw hinzu. "Stinkkügelchen!", grinste der Älteste. Lily musste lachen. Zusammen liefen sie schließlich hinunter zur Großen Halle. Isabella setzte sich zu Harry, Ron und Hermine. Sie reichte Harry eine Tüte vom Honigtopf. "Habe ich dir mitgebracht.", lächelte sie. Harry bedankte sich und schaute neugierig in die Tüte. Das Festessen war herrlich. Sie alle langten ordentlich zu und schlugen sich die Bäuche voll. Am Ende legten die Geister noch eine Show hin.

Satt und zufrieden liefen sie rauf zum Gryffindor-Turm. Allerdings gerieten sie in einen Stau. Verwirrt blieben sie stehen und versuchten über die Köpfe der Mitschüler zu schauen. Percy, der Schulsprecher, drängte sich nach vorne durch. "Jemand muss Professor Dumbledore holen!", sagte er laut. Unruhe entstand und schon bald kam Dumbledore, gefolgt von McGonagall, Snape und Lupin. "Holen Sie bitte Mr Filch. Er soll alle Portraits nach der fetten Dame absuchen.", sagte Dumbledore zu McGonagall. Peeves, der Poltergeist, grinste. "Da werdet ihr kein Glück haben!", verkündete er. Immer wenn ein Heiden Chaos herrschte, war Peeves sichtlich glücklich. "Was meinst du damit, Peeves?", wollte Dumbledore wissen. Er blieb ruhig. Sofort erstarb Peeves' Grinsen. Bei Dumbledore wagte er seine Mätzchen nicht. "Sie ist im vierten Stock in einem Landschaftsgemälde. Habe sie gesehen. Sie sieht schrecklich aus.", begann Peeves im schleimigen Tonfall, was keineswegs besser als das Grinsen war. Sie versteckt sich hinter Bäumen. Hat etwas schreckliches gerufen. Armes Ding.", meinte Peeves, wobei das Letzte keineswegs überzeugend klang. "Hat sie gesagt, wer es war?", wollte Dumbledore wissen. "Oh ja, Herr Professor Doktor Dumbledore. Er wurde sehr zornig, als sie ihn nicht einlassen wollte, verstehen Sie.", antwortete Peeves. "Wer war es?", fragte der Schulleiter. "Er hat ein übles Temperament, dieser Sirius Black.", sagte Peeves, welcher sich das Grinsen nicht mehr verkneifen konnte. Sein Blick fiel auf Isabella, Lily und Elijah. Diese starrten den Poltergeist mit unterschiedlichen Gefühlen an. Elijah spürte sich zum ersten Mal seinem Vater wieder nah. Er hoffte, er würde ihn bald sehen. Lily bekam es mit der Angst zu tun. Sie klammerte sich an Isabellas Arm fest und wimmerte leise, unter den Blicken der Mitschüler. Isabella hingegen überkam die Wut und der Hass. Wie konnte ihr Vater es nur wagen in Hogwarts einzudringen? Und wie hatte er es überhaupt geschafft? Sie spürte sämtliche Blicke auf sich und ihren Geschwistern ruhen.

Parvati fragte, wie Black ins Schloss gekommen war. "Na, ist doch offensichtlich!", rief Seamus. Sie alle schauten zu ihm. "Seine Mörderkinder haben ihn ins Schloss gelassen!", erklärte Seamus in einer Lautstärke, dass kein Gryffindor es überhören konnte. "Mr Finnigan!", sagte McGonagall streng. "Ich verbiete solch haltlosen Anschuldigungen!", wies sie den Drittklässler zurück. "Aber es ist doch logisch, dass seine Kinder ihn rein gelassen haben, Professor McGonagall.", versuchte Dean zu erklären, warum Seamus dieser Ansicht war. "Elijah erzählt doch immerzu, dass sein Vater unschuldig sei. Er steht ganz offensichtlich auf Blacks Seite!", meinte Dean. "Ja! Und Isabella hat sich die letzten beiden Jahren auch nicht besonders für die Regeln interessiert. Schleicht Nachts im Schloss umher. Klettert an einem Dreiköpfigen Hund vorbei, um an den Stein der Weisen zu kommen. Letztes Jahr die Sache mit dem Basilisken. Und sie schien zu wissen, wie man dieses scheußliche Monsterbuch der Monster öffnet, ohne zerbissen zu werden.", erklärte Seamus. "Remus ist Isabellas Zwilling. Der ist also genauso gestört, wie Isabella.", meinte Abigail. "Und Lily hängt bei ihrer Schwester am Rockzipfel. Die macht vermutlich alles, was Isabella ihr sagt.", sagte Jasmin. "Es reicht jetzt!", sagte McGonagall erzürnt. "Fünfzig Punkte Abzug. Für Jeden, der irgendwelche haltlosen Anschuldigungen tätigt!", verkündete die Professorin. Einige wollten anfangen zu protestieren, doch McGonagall gab klar zu verstehen, wie sie zu dem Thema stand. Dumbledore schickte sie alle hinunter in die Große Halle. Einige versuchten weiter auf Isabella und ihren Geschwistern herum zu hacken. "Ihr vergesst, dass nicht nur das Blut der Blacks in euren Mitschülern fließt, sondern auch das Blut der Potters.", meinte Lupin forsch, zog Isabella, Lily und Elijah sanft zu sich und führte sie hinunter zur Großen Halle.

Lily hatte, kaum das sie außer Sichtweite der Mitschüler waren, angefangen zu weinen. Isabella hatte den Arm um ihre kleine Schwester gelegt und schwieg. Sie war so unfassbar wütend. Wütend auf ihren Vater und auf ihre Mitschüler. "Ich hoffe, Dad hat sich gut versteckt.", meinte Elijah und durchbrach damit die Stille. Lupin sah ihn überrascht an. Er hatte geglaubt, jetzt wo Sirius in Hogwarts eingedrungen war, dass Elijah endlich in die Realität zurückkehren würde. Isabella sah verständnislos und wütend zu ihrem Bruder. "Ich hoffe, sie finden ihn. Damit dieser ganze Alptraum hier endlich mal zu Ende geht.", zischte sie. "Aber Dad ist unschuldig. Und für sein Eindringen und das Gemälde zerkratzen gibt es mit Sicherheit eine Erklärung.", verteidigte Elijah den Vater weiterhin. "Oh ja, es gibt eine Erklärung: Dad ist gestört!", fauchte die Drittklässlerin. Elijah wollte was erwidern, doch Isabella war noch nicht fertig. "Reicht dir nicht, was die letzte Zeit passiert ist, um zu verstehen, wie unser Vater wirklich ist?", redete sie weiter. "Alle Welt hält uns für genauso schuldig und böse. Wir haben Freunde verloren. Wir sind zum Gespött geworden. Einige haben Angst vor uns. Und außerdem ist unser Vater hinter Harry her, um ihn zu töten!", bellte Isabella ihrem Bruder entgegen. Lupin sah in diesem Moment, wie ähnlich Isabella ihrem Vater eigentlich war. "Ich will ihn so schnell wie möglich zurück in Askaban wissen!", stellte Isabella klar, zog Lily näher zu sich und rauschte vor zur Großen Halle. Elijah knurrte leise und ballte seine Hände zu Fäusten. Er verstand nicht, warum Isabella so verbissen glaubte, dass der Vater schuldig sei. "Du solltest sowas nicht offen sagen. Das bringt dich eines Tages noch in Teufelsküche. Und deine Geschwister ziehst du dadurch mit rein.", sagte Lupin ruhig, aber bestimmt. "Du darfst deine eigene Meinung haben. Aber du musst aufpassen. Aufpassen auf dich und deine Geschwister.", fügte Lupin hinzu und ging mit Elijah ebenfalls zur Großen Halle.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora