Kapitel 2

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Sonntag Abend brachte Leonie ihren Ältesten zu seinem besten Freund. Keith wartete bereits ganz ungeduldig. "Elijah!", rief er begeistert, als er seinen Freund erblickte. Keith öffnete die Tür und rannte Elijah entgegen. Der Junge war groß und gut gebaut. Sein rotblondes Haar war wuschig und wurde durch den abendlichen Sommerwind noch mehr zerzaust. "Keith!", rief Elijah und rannte ebenfalls los. Leonie seufzte leise. "Guten Abend, Mrs. Potter.", grüßte Keith sie höflich. "Guten Abend.", grüßte Leonie zurück. Keith führte sie ins Haus. Im Wohnraum saß vorm Kamin ein Mann mit ebenso rotblonden Haaren. Auch er schien groß und gut gebaut zu sein. Sein Vollbart war ebenso rotblond. In seinem Mund steckte eine Pfeife. In einem Sessel saß eine schöne, schlanke Frau. Auch sie hatte rotblondes Haar. Dieses hatte sie zu einem langen Zopf geflochten. Sie strickte gerade an einem paar Socken. "Elijah und seine Mum sind gekommen.", sagte Keith. Die Eltern schauten auf. Die Mutter legte ihre Stricksachen zur Seite und stand auf. "Guten Abend, Mrs. Potter. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.", begrüßte sie Leonie höflich, kam zu ihr und reichte ihr ihre Hand. Leonie schüttelte Keith' Mutter die Hand. "Guten Abend, Mrs. Mackenzie.", grüßte Leonie zurück. "Willkommen in unserem Heim. Nennen Sie mich bitte Torin.", begrüßte Keith' Vater Leonie. Für einen kurzen Moment vergaß Leonie zurück zu grüßen. Von Torins Art war sie ein wenig überrumpelt. "Guten Abend.", grüßte sie schließlich zurück. "Ich bin Leonie Potter, Elijahs Mutter. Ich möchte mich bedanken, dass mein Sohn mit zu der Farm von Keith' Onkel darf.", bedankte sie sich bei den Eltern. "Keith hat uns erzählt, dass Elijah sich für Tierwesen interessiert und Elijah sagte uns beim letzten Besuch, dass er später Magizoologe werden möchte.", sagte Keith' Mutter. Leonie nickte. "Und da meinte mein Bruder, Elijah könne ihn mal besuchen kommen. Er wird ihm vieles über Tierwesen beibringen.", meinte Torin. "Ich bin gespannt, was Elijah mir berichten wird.", erwiderte Leonie und lächelte leicht. "Vergiss nicht zu schreiben.", wandte Leonie sich an ihren Sohn. "Ja, Mum.", gab Elijah ein wenig ungeduldig zurück. Der Abschied war ihm ein wenig peinlich. "Und du wirst auf Keith' Onkel hören. Wenn er sagt, dass du einem der Tierwesen nicht zu nahe kommen sollst, dann hältst du dich bitte daran.", gebot sie ihrem Ältesten. "Mum, ich bin fünfzehn Jahre alt. Ich bin kein Baby mehr. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.", murrte der Junge. Leonie seufzte leise. "Pass auf dich auf. Und mach mir keinen Kummer.", sagte sie leise. "Mum, bitte.", murrte Elijah. Seine Wangen färbten sich Rosa. Es war ihm ganz offensichtlich peinlich. "Ich habe dich lieb.", sagte sie leise. "Ich dich auch, Mum.", sagte Elijah ebenso leise. Dann lief er mit Keith in dessen Zimmer. "Die Pubertät.", seufzte Mrs. Mackenzie und sah den Jungs nach. "Wann ist er nur so groß geworden?", ging Leonie ebenso seufzend darauf ein. "Ja, die Zeit fliegt an einem vorbei.", meinte Keith' Mutter. Leonie lächelte traurig. Wenn Sirius doch nur da wäre und die Kinder mit aufwachsen sehen könnte. Er wäre sicher Stolz auf die Vier. Leonie verabschiedete sich von Keith' Eltern und apparierte nach Hause.

Léna saß im Wohnraum vorm Kamin. Isabella und Marie waren in Isabellas Zimmer. Remus und Lily jeweils in ihren Zimmern. "Elijah gut abgeliefert?", fragte Léna und rückte zur Seite, um der Freundin Platz zu machen. Leonie nickte und seufzte leise. Sie setzte sich neben Léna. Diese sah Leonie fragend an. "Keith' Vater ist ein sehr direkter Mensch.", versuchte Leonie zu erklären. Dies verwirrte Léna jedoch nur noch mehr. Leonie erzählte von dem Kennenlernen. Léna musste lachen. Das hatte für die Freundin ein Schock sein müssen. Leonie war, geprägt durch die Vergangenheit, ein eher ruhiger Mensch geworden.

Am Dienstag kam bereits der erste Brief von Elijah. Leonie erhielt den Brief ihres Sohnes beim Frühstück. "Ist der Brief von Elijah?", wollte Remus wissen. Die Mutter nickte. "Was schreibt er?", fragte Isabella neugierig. Sie war beinahe ein wenig eifersüchtig auf ihren großen Bruder. Sie wäre auch gerne verreist. Das Fernweh ergriff das Mädchen. Leonie lächelte, holte den Brief raus und begann vorzulesen.

Liebe Mum, Lily, Isabella und Remus,
Ich bin gut bei Keith' Onkel auf der Farm angekommen. Sein Onkel ist echt cool. Und die vielen Tierwesen, die er hier hat. Tevin hat mir erlaubt ein paar Fotos von den Tierwesen zu machen. Ich schicke euch ein paar Fotos mit. Tevin hat auf seiner Farm nicht nur Tierwesen, sondern auch Nutztiere. Außerdem baut er selber an. Er versorgt sich selbst. Morgens gehen wir zusammen in den Hühnerstall, um Eier einzusammeln. Danach gehen wir in den Kuhstall, um die Kühe zu melken. Und Ziegen hat er auch. Aus der Ziegenmilch macht er Käse. Nächste Woche macht er neuen Käse. Keith und ich dürfen ihm dabei helfen. Wir kochen zusammen unser Mittagessen. Und am Abend essen wir selbstgebackenes Brot mit frischer Butter und Marmelade. Ich glaube, ich möchte später auch so leben. Euch würde es hier auch gefallen. Und Lily würde die frische Luft hier sicher gut tun. Ich wünschte, ihr wärt auch hier, und könntet das alles sehen. Ich werde so viele Fotos wie möglich machen und euch am Ende der Ferien zeigen.
Elijah

Leonie legte den Brief auf den Tisch. Aus dem Umschlag zog sie ein paar Fotos hervor. Gemeinsam mit Lily, Isabella und Remus schaute sie sich die Fotos an. "Und da ist Elijah gerade?", fragte Lily und zeigte auf ein Foto mit einem Farmhaus. Die Mutter nickte. "Ja, genau dort ist Elijah gerade. Und wie es scheint, hat er ganz wundervolle Ferien.", lächelte Leonie. Isabella senkte den Blick. "Ich lasse mir für euch auch noch etwas einfallen.", versprach sie ihren Kindern. "Ich würde so gerne verreisen, Mum.", sagte Isabella leise. "Nächstes Jahr machen wir wieder Urlaub, mein Schatz.", versprach Leonie ihrer Tochter. Diese nickte leicht.

In der Nacht lag Isabella wach in ihrem Bett und starrte an die Decke. Marie würde mit ihrer Mutter in ein paar Tagen nach Griechenland gehen. Die beiden wollten sich dort alles ansehen. Isabella wäre gerne mit nach Griechenland. Allerdings würde ihre Mum sie wohl kaum alleine verreisen lassen. Ron hatte ihr geschrieben, dass sie besser nicht versuchen sollte bei Harry anzurufen. Er meinte, er hätte Harry vermutlich in Schwierigkeiten gebracht mit seinem Anruf. Außerdem würden sie nach Ägypten zu Bill reisen. Der Vater hatte Siebenhundert Galleonen beim Goldpreis im Tagespropheten gewonnen. Damit wollten sie alle zusammen zu Bill. Selbst die Weasleys würden verreisen. Nur sie musste zu Hause bleiben. Das Mädchen seufzte leise und drehte sich zur Seite. Da die Vorhänge noch offen waren, schaute sie hinaus in die Nacht. Der Himmel war klar, weshalb man die Sterne funkeln sehen konnte. Wie sie so da lag und die Sterne anschaute, schlief sie ein.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now