Kapitel 4

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Beim Abendessen stocherte Isabella lustlos in ihrem Essen herum. Sie freute sich für Lily, aber sie selbst wäre auch gerne verreist. "Was habt ihr in den Ferien vor?", wandte Léna sich an Isabella und Remus. "Ich werde wohl meine Hausaufgaben erledigen und viel lesen. Meine Freunde sind alle nicht zu Hause.", antwortete Remus. Isabella brummte etwas unverständliches. "Isabella?", fragte Léna nach. "Die Weasleys fliegen nach Ägypten und Marie nach Griechenland. Lola und ihr Vater machen Urlaub in Italien. Und Hermine ist in Frankreich.", sagte sie leise und ein wenig missmutig. Leonie schaute zu ihren Zwillingen. "Ich mache es wieder gut, versprochen. Aber gerade kann ich hier wirklich nicht weg.", entschuldigte sie sich. Isabella brummte leise. Sie verstand es ja. Dennoch war sie traurig.

Léna schaute zu ihrer Freundin. "Was hältst du davon, wenn ich Isabella und Remus mit nach Griechenland nehme?", fragte sie geradeaus. Leonie sah sie an. Isabella und Remus schauten sich einander an und dann zu ihrer Mutter und Léna. Isabellas Herz schien für einen Moment auszusetzen. "Du willst sie beide mit nach Griechenland nehmen?", wiederholte Leonie überrascht. "Sie verzichten schon auf ihren Urlaub in Spanien. Elijah ist mit seinem Freund auf der Farm von dessen Onkel. Lily fliegt mit den Weasleys nach Ägypten. Und Marie liegt mir eh schon die ganze Zeit in den Ohren, dass sie ohne Isabella nicht verreisen will. Sie fand es von Anfang an doof, dass wir woanders hingehen als ihr. Und für Isabella und Remus wäre es sicher ein schöner Trost.", erklärte sie. "Du brauchst nicht versuchen es mir Schmackhaft zu machen.", seufzte Leonie. Sie schaute zu ihren Zwillingen. "Wollt ihr mit nach Griechenland?", fragte sie die beiden. Isabella nickte wild. "Ja, bitte Mum.", fügte sie hinzu. "Griechenland soll eine spannende Geschichte haben. Vielleicht hilft es mir für meine Hausaufgaben.", meinte Remus. "Wie willst du verreisen? Auch mit einem blechernen Vogel? Bekommt man so kurzfristig noch Karten?", überfiel Leonie ihre Freundin mit Fragen. "Ich habe einen Portschlüssel beim Ministerium beantragt und bewilligt bekommen. Ob wir nun zu Zweit oder zu Viert reisen, ist egal.", antwortete Léna. Leonie schaute zu ihren Kindern und dann zu Léna. Sie nickte kurz. "Okay, aber ihr hört auf das, was Léna euch sagt.", fügte sie hinzu. Dabei schaute sie zu Isabella. "Warum schaust du mich dabei an?", wollte Isabella wissen. "Weil du dich in den letzten zwei Schuljahren in Hogwarts bereits nicht unbedingt an Regeln gehalten hast.", antwortete Leonie direkt. Isabella errötete. Remus lachte leise. "Ich werde auf Tante Léna hören, versprochen.", sagte sie leise. "Ich vertraue darauf.", meinte Leonie. Isabella nickte. "Dann könnt ihr nach dem essen eure Koffer packen. Wenn ihr Hilfe braucht, sagt Bescheid.", sagte die Mutter. Isabella sprang auf und fiel ihrer Mutter um den Hals. Diese erwiderte, völlig überrumpelt, die Umarmung.

Nach dem Abendessen lief Isabella in ihrem Zimmer umher, um ihren Koffer zu packen. Marie saß auf Isabellas Bett und sah ihrer Freundin beim packen zu. "Vergiss deine Schulsachen nicht, sonst musst du die Hausaufgaben in drei Tagen fertig bekommen, wenn du sie erst nach dem Urlaub machst.", erinnerte Marie sie. Isabella verzog das Gesicht zu einer Grimasse. "Ja, Mum.", murrte sie und warf ihre Schulsachen mit in den Koffer. Marie grinste. Auch Remus war am packen. Er war jedoch deutlich organisierter und ordentlicher. Lily stand ein wenig überfordert vor ihrem Koffer. Sie hatte keine Ahnung, was sie in Ägypten bräuchte. Leonie kam, um zu sehen, wie weit ihre Kinder waren. Sie merkte, dass Lily nicht weiter wusste und half ihrer Jüngsten. "Und denk daran, in Ägypten auch deine Hausaufgaben zu erledigen. Wenn du nach Hause kommst, hast du nicht mehr viel Zeit. Wir müssen dann ja auch noch einen Tag in die Winkelgasse, um eure neuen Schulbücher zu kaufen.", erinnerte Leonie ihre jüngste Tochter. Lily nickte. "Ja, Mum. Ginny und ich werden die Hausaufgaben zusammen machen.", versprach das Mädchen. Leonie lächelte. Hinterher ging sie zu Remus. Dieser saß auf seinem Bett und las in einem Buch. Vor seinem Bett stand sein Koffer. "Du liest?", fragte die Mutter überrascht. "Ich bin schon fertig mit packen.",  antwortete Remus und zeigte auf seinen Koffer. "Das hast du eindeutig von deiner Tante.", lachte Leonie und setzte sich neben ihren Sohn. Dieser sah sie fragend an. "Mailin hat auch immer alles schnell erledigt. Sie war fleißig und ordentlich.", erzählte sie. Ihr Blick fiel auf das aufgeschlagene Buch. "Was liest du?", fragte Leonie neugierig. Remus zeigte ihr den Titel. "Wenn du magst, dann kannst du nachher zu mir ins Zimmer kommen. Ich habe da noch ein paar Bücher und du darfst dir gerne welche aussuchen. Dann kannst du am Abend was lesen, wenn du in Griechenland bist.", bot Leonie dem Ravenclaw an. Dieser nickte eifrig. "Ich schaue vorher aber eben noch bei Isabella vorbei. Nicht das sie noch die Hälfte vergisst.", lachte Leonie und stand wieder auf. Remus grinste schief.

Leonie klopfte bei Isabella an die Tür. "Herein!", rief Isabella und schaute zur Tür. "Wie weit bist du mit packen?", fragte Leonie direkt. "Ich bin fast fertig.", antwortete Isabella. Leonies Blick glitt zu dem offenen Koffer, welcher auf dem Boden lag. Die Sachen waren lieblos in den Koffer geworfen worden. Die Mutter hob skeptisch eine Augenbraue hoch. "Was denn?", wollte Isabella wissen. "Nun, ich fürchte, du wirst deinen Koffer so nicht zubekommen.", meinte Leonie. "Ich bekomme meinen Koffer immer zu.", gab Isabella knapp zurück und warf ein paar Kleider in den Koffer. Dann drückte sie den Kofferdeckel runter. Das Mädchen legte sich mit ihrer ganzen Kraft darauf, bis der Deckel schließlich unten war. Dann verschloss sie den Koffer. Siegessicher grinste Isabella zu ihrer Mutter. "Gut, du darfst in Griechenland nur nichts kaufen.", sagte Leonie und lehnte sich gegen den Türrahmen. "Und warum nicht?", wollte das Mädchen sich empören. "Na, weil du nicht mehr in deinen Koffer bekommen wirst.", gab die Mutter schlicht zurück. Isabella starrte ihre Mutter fassungslos an. "Ich hoffe du hast an deine Schulsachen gedacht. Nach Griechenland wirst du nicht mehr viel Zeit für deine Hausaufgaben haben. Wir müssen ja auch einen Tag noch in die Winkelgasse, die neuen Schulbücher besorgen.", erinnerte Leonie das Mädchen. "Meine Schulsachen sind im Koffer.", murrte Isabella und verdrehte die Augen. "Ich habe sie schon daran erinnert.", meldete Marie sich zu Wort. Sie grinste. Leonie sah zurück. Auch ihr huschte ein Grinsen übers Gesicht. "Na dann.", sagte sie, drehte um und ging. Isabella sah ihr ungläubig hinterher.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now