Kapitel 8

34 3 7
                                    

Jeden Abend kamen Auroren zu Leonie nach Hause, um zu schauen, ob Sirius nicht doch dort auftauchte. Leonie ärgerte sich sehr darüber. Sie hätte gerne ihre Ruhe zurück. Als die Weasleys zurückkehrten, wartete Leonie am Flughafen. Remus Lupin war dabei. Er hatte seine beste Freundin nicht alleine lassen wollen, da viele Menschen am Flughafen waren. Sie war ihm deshalb sehr dankbar. "Und Sirius kam wirklich noch nicht zu dir?", fragte Remus vorsichtig. "Nein", antwortete Leonie knapp. Sie wollte nicht darüber sprechen. Sie war ein wenig sauer auf Sirius, weil er noch nicht bei ihr gewesen war. Eigentlich hatte sie auf eine Erklärung von ihm gehofft. Doch Sirius hielt sich irgendwo auf und hielt es offenbar nicht mal für nötig nach ihr und den Kindern zu sehen. Und ohne ein einziges Lebenszeichen von ihm, musste sie dennoch jeden Abend die Auroren reinlassen. "Du glaubst noch immer an seine Unschuld?", fragte Remus leise. "Natürlich tue ich das!", sagte Leonie sofort. Remus hob abwehrend die Hände. "Sirius ist ein guter Mensch. Und er hat seine Herkunft so sehr gehasst. Niemals hätte er sich auf die Seite von Du-weißt-schon-wem geschlagen und wäre Todesser geworden. Lieber wäre er gestorben, als seine Freunde - die mehr Familie für ihn wahren, als seine Eltern und Regulus es jemals waren - verraten. Und niemals hätte er die Kinder und mich im Stich gelassen.", fügte sie hinzu. "Aber er war Lilys und James' Geheimniswahrer. Nur er konnte den Aufenthaltsort von ihnen verraten.", sagte Remus vorsichtig. "Es muss vorher irgendwas passiert sein, was wir nicht wissen.", gab sie zurück. Remus schwieg. Er glaubte nicht an Sirius' Unschuld. Er fragte sich nur, warum er das getan hatte. Hatte er sich wirklich so sehr in Sirius getäuscht? In den Menschen, der zu Schulzeiten immer für ihn da war?

Die Weasleys kamen mit Lily um die Ecke. Lily lachte mit Ginny und bemerkte ihre Mutter deshalb nicht sofort. Molly Weasley entdeckte Leonie und Remus sofort. Sie gingen zu ihnen. Nun entdeckte auch Lily ihre Mutter. "Mum!", rief sie und rannte zu ihr. Leonie lächelte und breitete ihre Arme aus. Mit strahlenden Augen rannte Lily zu ihrer Mutter in die Arme. Diese hob ihre Tochter hoch und drückte sie an sich. "Lily, mein kleiner Schatz!", freute Leonie sich, eines ihrer Kinder wieder zu haben. "Es war so toll, Mum! Die Pyramiden, das hättest du sehen müssen. Und am Strand war es so schön. Ich habe Muscheln für dich mitgebracht. Die Luft dort war so schön. Und in der Stadt gab es so viel zu sehen.", erzählte das Mädchen drauf los. Leonie hörte ihrer Tochter lächelnd zu. "Ich freue mich, dass du eine schöne Zeit hattest.", sagte sie, stellte ihre Tochter ab und gab ihr einen Kuss aufs Haar. "Danke, dass ihr Lily mitgenommen habt. Ich sehe, sie hatte sehr viel Spaß. Und sie ist braungebrannt und sieht so gesund aus, wie noch nie.", bedankte Leonie sich bei Molly und Arthur Weasley. "Das haben wir gerne gemacht. Lily ist ein wirklich liebes Mädchen.", lächelte Molly. "Vielen Dank.", bedankte Leonie sich nochmal. "Ist Isabella nicht mitgekommen?", fragte Ron und sah sich suchend um. "Isabella und Remus sind noch mit Marie und ihrer Mutter in Griechenland. Und Elijah ist noch mit Keith bei dessen Onkel auf der Farm. Er kommt aber heute Abend wieder nach Hause.", antwortete Leonie dem Jungen. "Pünktlich zu Schulbeginn werden sie wieder da sein.", versicherte sie ihm. Ron nickte. Leonie bemerkte nicht, dass sie die ganze Zeit von zwei Auroren beobachtet wurden. Der Minister hatte in Auftrag gegeben, dass Leonie und das Haus rund um die Uhr beschattet werden sollten. Leonie ahnte jedoch nichts davon.

Zu Hause stand Lilys Mund nicht still. Sie erzählte den ganzen restlichen Tag von Ägypten und wie toll es dort war. Am Abend, als sie gerade aßen, klingelte es an der Tür. Leonie legte verärgert ihre Gabel auf den Tisch und stand auf. "Was ist los, Mum?", fragte Lily. Leonie antwortete nicht, sondern ging stattdessen zur Tür. "Es ist alles gut, Lily. Du brauchst keine Angst haben.", versuchte Remus, welcher zum Abendessen geblieben war, das Mädchen zu beruhigen. Lily nickte leicht.

Leonie öffnete die Tür und blickte in die Gesichter von drei Auroren. "Ihr verschwendet also weiterhin eure Zeit?", fragte sie kalt, statt zu grüßen. "Anordnung von Cornelius Fudge. Wir machen nur unsere Arbeit.", antwortete einer von ihnen knapp. "Erschrecken Sie meine Tochter nicht. Sie ist heute Mittag erst wieder nach Hause gekommen und sie weiß noch von nichts.", bat sie die Männer. Diese nickten kurz und traten dann ein. Leonie verschränkte die Arme vor der Brust und sah zu, wie zwei der Männer begannen das Haus zu durchsuchen. "Sie könnten uns einfach sagen, wo Black sich aufhält. Dann verhaften wir ihn und kommen nicht mehr jeden Abend hierher.", sagte der dritte Auror zu Leonie. Er schien der Anführer der Gruppe zu sein. "Ich weiß nicht, wo Sirius ist. Und wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen sicher nicht auf die Nase binden!", zischte Leonie. Sie war mehr als nur verärgert.

Erneut klingelte es an der Tür. Leonie ging hin und öffnete. Elijah und Keith' Vater standen vor der Tür. "Vielen Dank, dass Elijah mit Ihrem Sohn zu dessen Onkel durfte.", bedankte Leonie sich höflich bei Keith' Vater. "Jederzeit wieder. Mein Bruder hat Elijah in den höchsten Tönen gelobt.", sagte Torin. "Das freut mich zu hören. Vielen Dank, dass Sie Elijah nach Hause gebracht haben, Mr. Mackenzie.", gab Leonie zurück und lächelte müde. Elijah verabschiedete sich von Keith' Vater und trat ein. Als er den Auror erblickte, blieb er wie angewurzelt stehen. Er blickte fragend zu seiner Mutter. "Ich erkläre es dir nachher.", sagte sie leise. "Geh doch ins Esszimmer. Lily und Onkel Remus freuen sich sicher, wenn sie dich wieder sehen.", fügte sie hinzu. Elijah nickte leicht, sah zu dem Auror und ging dann an ihm vorbei und ins Esszimmer hinein. "Glauben die wirklich, dass du Black hier versteckst?", fragte Torin geradeaus, kaum das Elijah verschwunden war. Leonie schaute zu ihm. Sie nickte leicht. "Jeden Abend belästigen sie mich mit ihrem Besuch.", fügte sie hinzu. Man hörte an ihrer Stimme, wie verärgert sie darüber war. "Verraten Sie uns, wo Black sich versteckt, kommen wir nicht mehr hierher!", mischte der Auror sich ein. "Wie ich Ihnen bereits sagte: Ich habe keine Ahnung wo Sirius ist!", knurrte Leonie zurück. Torin sah Leonie überrascht an. Er hatte nicht gedacht, dass sie sauer werden konnte. "Und jetzt verschwinden Sie aus meinem Haus! Ich habe Besuch!", fügte sie ebenso knurrend hinzu und wollte die Auroren endlich loswerden. "Wir gehen, wenn wir fertig sind!", sagte der Auror forsch. Torin verabschiedete sich von Leonie und disapparierte.

Die Auroren wollten gerade das Esszimmer betreten. "Moment, meine Tochter ist da drin!", hielt sie die Männer zurück und eilte zu ihnen. Leonie öffnete die Tür ein Stück. "Mum, was ist los? Warum ist es draußen so laut?", wollte Lily wissen. "Das sind Auroren, mein Schatz. Du brauchst keine Angst haben.", antwortete Leonie und ließ die Auroren hinein. Diese begannen den Raum nach Sirius abzusuchen. "Was wollen die hier?", fragte Lily und sah verunsichert zu den Männern. "Wir suchen...", begann einer der Auroren, wurde jedoch von Leonie gestoppt. "Sie verschwenden lediglich ihre Zeit, weil sie Langeweile haben. Und weil sie auf den Minister hören, wie kleine Hündchen auf ihr Herrchen.", fuhr Leonie dazwischen. Die Auroren hielten in ihrer Arbeit inne und starrten zu Leonie. Diese schaute zurück. "Zum hundertsten mal: Sirius ist nicht hier! Und jetzt verschwinden Sie, denn wir würden gerne zu Abend essen!", knurrte Leonie. Dieses Mal gingen die Auroren. Sie hatten überall gesucht und hatten Sirius wieder nicht gefunden. Lily und Elijah sahen ihre Mutter fragend an. Diese jedoch verließ Wortlos den Raum.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now