Kapitel 5

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In Griechenland war es warm. Die Sonne schien den ganzen Tag und ohne Kopfbedeckung und Sonnenschutz konnten sie das Hotel nicht verlassen. Remus schien das Wetter zu Schaffen zu machen. Er schwitzte und der Schweiß lief ihm runter. Isabella hingegen gewöhnte sich schnell an das neue Klima. Sie rannte mit Marie fröhlich am Strand entlang. Die beiden Mädchen trugen Bikinis und große Sonnenhüte aus Stroh. Isabella hatte einen Saphirblauen Bikini mit kleinen, weißen Perlen. Den hatte sie in Griechenland gefunden, als sie in eines der Modegeschäfte gegangen waren. Ihr Strohhut war hell und hatte eine Schleife. Maries Bikini war Opalfarbend und schimmerte im Sonnenlicht. Ihr Strohhut war schwarz und hatte keine Schleife. Dafür war ihr Hut größer, als der von Isabella. Remus zog es vor sich möglichst im Schatten aufzuhalten und lag deshalb auf der Decke unter dem großen, gelben Sonnenschirm. Er las eines der Bücher, welche er sich bei seiner Mutter hatte aussuchen dürfen. Ronja Räubertochter. Remus fand es sehr interessant. Léna lag ebenfalls auf einer Decke, allerdings in der Sonne. Sie trug einen Rubinroten Badeanzug, einen ebenso roten Strohhut und eine schwarze Sonnenbrille.

Isabella rannte lachend über den Steg und sprang anschließend ins Wasser. Das Wasser spritzte. Ihr Sonnenhut glitt dabei von ihrem Kopf und schwamm auf der Wasseroberfläche. Isabella tauchte wieder auf und schüttelte lachend ihr Haar aus dem Gesicht. Marie stand lachen auf dem Steg. Sie fischte Isabellas Hut aus dem Wasser. "Jetzt ist dein schöner Hut nass.", meinte sie gut gelaunt. "Der trocknet auch wieder bei der Sonne.", lachte Isabella und riss ihrer Freundin den Hut aus den Händen. Schnell zog sie sich den Hut wieder an, um keinen Sonnenstich zu bekommen. Marie setzte sich an den Rand und ließ ihre Füße im Wasser baumeln. "Du bist langweilig!", schimpfte Isabella und spritzte ihrer Freundin eine große Ladung Wasser ins Gesicht. Marie schrie spitz auf. Die Schwarzhaarige lachte und schwamm los. "Na warte!", rief Marie, sprang ins Wasser und schwamm ihrer Freundin hinterher. Gegenseitig bespritzten sie sich mit Wasser. Schließlich kamen sie wieder heraus. Isabella rannte zu Léna und Remus. Sie schnappte sich die kleinen Strohtaschen von sich und Marie. Dann rannte sie zurück zu ihrer Freundin. Sie begaben sich auf die Suche nach Muscheln.

Am Abend saßen sie gemütlich im Restaurant. Isabella und Marie hatten rote Gesichter. "Warum seid ihr so rot?", wollte Léna wissen und sah die Mädchen besorgt an. "Na, sie waren wohl zu lange in der prallen Sonne.", meinte Remus schlicht. Er hatte wenig Mitleid mit den beiden Mädchen. Wer so lange in der heißen Sonne blieb, ohne den Sonnenschutz zu erneuern, der hatte eben Pech gehabt. "Geht es euch gut?", fragte Léna besorgt. Die Mädchen nickten. "Alles gut, Tante Léna.", fügte Isabella hinzu und aß zufrieden weiter. Léna seufzte erleichtert.

Marie achtete nun mehr auf ausreichenden Sonnenschutz. Immer wieder kam sie zur Decke und cremte sich neu ein. Isabella dachte nicht daran. Sie genoss es zu sehr zu schwimmen, am Strand herum zu rennen und Muscheln zu sammeln. Ihr Strohhut lag oft auf dem Steg, während sie im Wasser tollte. Sie dachte auch nicht daran sich immer wieder neu einzucremen. Als sie zwei Tage später zum Abendessen im Hotelrestaurant saßen, hatte Isabella einen knallroten Kopf. Auch ihre Arme und Beine waren rot und ihr Nacken glühte regelrecht. Sie war unruhig und hatte keinen Appetit. "Isabella?", fragte Marie leise. Sie wunderte sich, weil ihre Freundin das Essen nicht anrührte. Isabella reagierte nicht. "Isabella?", fragte Marie nochmal leise und legte ihre Hand auf Isabellas Arm. Diese zuckte zusammen und sah erschrocken auf. "Was ist los?", wollte Marie wissen. Léna wurde sofort hellhörig. "Und warum ist dein Arm so warm?", fragte Marie leise. Nun schaute auch Remus auf. Isabella brummte nur leise. Léna legte ihre Hand auf Isabellas Stirn und erschrak. "Bei Merlins Bart!", stieß Léna aus. "Esst ihr ruhig zu Ende. Ich bringe Isabella hoch aufs Zimmer.", sagte sie zu Marie und Remus. "Ich komme mit.", sagte Remus sofort, legte sein Besteck auf den Tisch und stand auf. Auch Marie wollte lieber mitkommen. Sie sorgte sich um ihre Freundin. Léna zog Isabella auf die Beine. Sofort wankte das Mädchen. Sie fühlte sich benommen und ihr war schwindelig. Durch das stehen wurde ihr übel. Léna hob Isabella auf ihre Arme. Im Zimmer angekommen, legte Léna das Mädchen aufs Bett.

Die nächsten Tage verbrachten sie im Hotelzimmer. Isabella lag im Bett und schlief die meiste Zeit. Remus nutzte die Zeit für seine Hausaufgaben. Marie saß die meiste Zeit besorgt neben ihrer Freundin. Léna kam von der Apotheke zurück. "Wird ihr das helfen?", wollte Marie wissen. "Ich hoffe es. Etwas besseres kann ich jetzt nicht besorgen. Ich habe keine Ahnung, wo hier ein magisches Krankenhaus oder eine magische Apotheke ist.", antwortete Léna. Remus sah von seinen Hausaufgaben auf. Muggelmedikamente sollten seiner Schwester helfen? Skeptisch sah er Léna zu, wie sie eine Salbe auf Isabellas rote Haut gab. Mittlerweile hatte Isabella am Körper Blasen auf ihrem Sonnenbrand. Ihr Kopf glühte noch immer. Sie blinzelte leicht. "Wie fühlst du dich?", fragte Léna besorgt. Isabella schwieg. Sie hatte keine Kraft zum Antworten. Léna gab ihr etwas gegen das Fieber und reichte ihr ein Glas Wasser. "Sollten wir Mum nicht lieber schreiben, wie es Isabella geht?", wollte Remus wissen. "Wenn es nicht besser wird, dann werde ich Leonie heute Abend schreiben.", antwortete Léna. Isabella sah sie flehend an. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter davon erfuhr. "Es tut mir Leid, aber ich muss ihr schreiben, wenn es nicht besser wird.", entschuldigte sie sich bei dem Mädchen. Isabella senkte schweigend den Blick. Sie wusste, dass Léna Recht hatte.

Die Medikamente aus der Muggelapotheke schienen zu helfen, denn am Abend war das Fieber gesunken. Isabella konnte auch wieder sprechen. "Das Fieber ist gesunken, wie schön.", sagte Léna erleichtert. "Wenn ich schnell wieder gesund werde, dann muss Mum das nie erfahren?", fragte Isabella leise und mit schwacher Stimme. "Werd erstmal wieder gesund. Danach sehen wir weiter.", lächelte Léna.

Nach ein paar Tagen ging es Isabella wieder gut. Zwar war der Sonnenbrand noch da, doch dieser fing an sich zu schälen. Vorsichtig ging sie wieder hinaus. Sie cremte sich nun ständig neu ein und den Hut setzte sie selbst im Restaurant nicht mehr ab, wenn draußen noch die Sonne schien. Remus grinste deswegen. "Du sahst aus wie ein Krebs.", zog er sie auf. Isabella funkelte ihn wütend an. Doch Remus lachte nur. Marie lachte mit.

Schließlich schauten sie sich noch so viele Sehenswürdigkeiten an wie möglich. Sie standen vor den Akropolis und staunten über die vielen Säulen des Parthenon. Auch ins Archäologische Museum in Athen gingen sie. Sie gingen außerdem zur Vikos-Schlucht. Isabella machte jede Menge Fotos. Léna zeigte ihr wie man die Fotos beweglich machte. Da Harry bald Geburtstag hatte, besorgte Isabella ein Geschenk für ihn. Sie bat Léna, mit ihr eine Poststelle mit Eulen aufzusuchen. Léna seufzte leise. Sie hatte keine Ahnung, wo es in Griechenland einen solchen Ort gab. Schließlich fanden sie aber eine magische Poststelle. Glücklich lief Isabella hinein und gab das Päckchen in Auftrag. "Es soll pünktlich am 31.Juli dort sein. Das ist das Geburtstagsgeschenk für meinen Cousin.", sagte sie zu der Frau am Schalter. Sie hatte keine Ahnung, ob die Frau Englisch verstand. Doch da sie selbst kein Griechisch konnte, hatte sie keine andere Wahl, als zu hoffen. "Es wird rechtzeitig da sein.", versprach die Frau dem Mädchen. Sie verstand offensichtlich sogar sehr gut Englisch, denn sie sprach auch gut. Isabella war überrascht, dass es ohne Akzent war. "Ich komme gebürtig aus England.", lächelte die Frau, als sie Isabellas verwirrten Blick sah. Isabella lächelte unsicher zurück. "Tut mir Leid, ich wusste nicht, ob Sie mich verstehen würden.", gestand sie und ihre Wangen färbten sich Rosa. "Schon okay.", wehrte die Frau ab. Bei der Abreise musste Isabella feststellen, dass sie ihren Koffer nun tatsächlich nicht mehr zubekam. Remus und Marie lachten deshalb herzhaft. Auch Léna lachte leise. Sie verzauberte Isabellas Koffer, indem sie einen unaufspürbaren Ausdehnungszauber wirkte. Isabella strahlte.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt