Kapitel 7

34 3 6
                                    

Müde saß Leonie am Tisch und frühstückte. Sie hätte in letzter Zeit nicht besonders viel geschlafen, weshalb sie geränderte Augen hatte. Deshalb trank sie bereits ihren zweiten Kaffee an diesem Morgen. Ohne die Kinder war es so ruhig. Durch das offene Fenster kam eine Eule hereingeflogen. Das Tier landete vor ihr und streckte ihr das Bein entgegen. Leonie nahm dem Tier die Zeitung ab und gab etwas Geld in das Säckchen. Kaum war das Säckchen wieder zu, breitete das Tier seine Flügel aus und flog hinaus. Leonie nahm ihren Becher mit Kaffee und schlug die Zeitung auf. Entgegen blickte ihr ein wildes Gesicht. Leonie erschrak und ließ vor Schreck ihre Tasse los, welche klirrend auf ihrem Teller landete und zerbrach. Die Tasse hinterließ im Teller eine Macke. Sie erkannte den Mann sofort, auch wenn es eingesunken war. Das Haar war lang und verfilzt. Was hatte Askaban nur aus Sirius gemacht? Leonies Augen wurden feucht. Da sie die letzten Tage keine Zeitung gelesen hatte, weil sie von früh bis spät bei Elijah und den Drillingen war, erschrak sie über den Artikel.

Black immer noch auf freiem Fuß
Sirius Black, der wohl berüchtigtste Gefangene, der je in der Festung von Askaban saß, ist immer noch auf der Flucht, wie das Zaubereiministerium heute bestätigte. "Wir tun alles, was wir können, um Black zu fassen", sagte Zaubereiminister Cornelius Fudge heute Morgen, "und wir bitten alle Hexen und Zauberer, Ruhe zu bewahren."
Fudge wurde von Mitgliedern der Internationalen Vereinigung von Zauberern kritisiert, weil er den Premierminister der Muggel von der Krise unterrichtet hatte. "Nun, es blieb mir nichts anderes übrig, wissen Sie", sagte der verärgert wirkende Fudge. "Black ist verrückt. Er ist eine Gefahr für jeden, der ihm über den Weg läuft, ob Magier oder Muggel. Der Premierminister hat mir versichert, dass er kein Wort darüber verlauten lassen wird, wer Black in Wahrheit ist. Und seien wir ehrlich - wer würde ihm schon glauben?"
Während die Muggel gewarnt wurden, dass Black mit einer Pistole bewaffnet ist (eine Art metallener Zauberstab, mit dem sich die Muggel gegenseitig umbringen), lebt die Zauberergemeinschaft in Furcht vor einem weiteren Massaker wie vor zwölf Jahren, als Black mit einem einzigen Fluch dreizehn Menschen tötete. "Da wir Black bisher nicht gefunden haben, und er bereits seit mehreren Tagen auf der Flucht ist, werden wir nun bei seiner Familie suchen.", sagte Fudge gegenüber dem Reporter. "Immerhin hat er mit Leonie Potter vier gemeinsame Kinder. Die Wahrscheinlichkeit, dass Black bei seiner Familie Zuflucht sucht, ist hoch."
Gesandte von der Aurorenzentrale werden zu der Familie Potter gehen und das Haus nach Black absuchen. Die Kinder von Potter und Black werden zu Beginn des neuen Schuljahres nach Hogwarts zurückkehren.

Leonie wurde wütend. Sie hatte kein Verständnis dafür, dass das Ministerium und der Tagesprophet Sirius als Gefahr darstellten. Und dass sie und ihre Kinder nun mit hineingezogen wurden, machte sie noch wütender. Als es klingelte, stand sie auf. Verärgert stellte sie fest, dass der Kaffee sich über ihren Schoß ergossen hatte. Sie nahm eine Serviette vom Tisch und lief zur Tür. Dabei tupfte sie mit der Serviette an ihrer Kleidung. Leonie öffnete die Tür und erschrak, als sie ins Gesicht von Cornelius Fudge schaute. Bei ihm waren vier Auroren. "Sirius ist nicht hier!", sagte Leonie, kaum das sie sich wieder gefasst hatte. In ihrer Stimme lag Zorn. "Geht rein und sucht nach Black.", wies Fudge die Auroren an. "Ohne meine Zustimmung betreten Sie nicht mal mit dem kleinen Zeh dieses Haus!", knurrte Leonie und versperrte ihnen den Weg. "Sie können Black nicht ewig vor uns verstecken, Misses Potter!", meinte Fudge verärgert. "Wie gesagt, Sirius ist nicht hier. Und wenn er hier wäre, hätte Ihnen wohl niemand die Tür geöffnet.", gab die Frau verärgert zurück. Fudge schaute verärgert zurück. Er wusste, ohne ihre Zustimmung dürften sie nicht ins Haus. Die einzige Möglichkeit, die ihm noch bliebe, wäre Leonie zu verhaften. Dann dürften sie auch ohne ihre Erlaubnis ins Haus. Allerdings wusste er von ihrer Vergangenheit und wollte dies deshalb nach Möglichkeit vermeiden. "Bitte lassen Sie uns rein. Ansonsten müssen wir Sie verhaften.", versuchte der Minister an Leonies Verstand zu appellieren. "Und mich nach Askaban bringen? Nur zu!", fauchte sie als Antwort. Fudge starrte sie ungläubig an. "Sie haben ja schon ein paar mal Unschuldige nach Askaban gesperrt!", warf sie dem Minister an den Kopf. Dann schaute sie vernichtend zu den Auroren. "Ich war immer Stolz auf die Auroren und ihre Arbeit. Mein Vater hat bis zu seinem Tod als Auror gearbeitet. Und ich wollte mal in seine Fußstapfen treten. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe!", redete sie weiter. "Denn scheinbar werden mittlerweile gerne Unschuldige nach Askaban gebracht. Sirius. Hagrid. Als nächstes wollt ihr mich nach Askaban bringen. Wer ist es danach? Dumbledore vielleicht?", gab Leonie ihren Unmut kund. "Misses Potter, wir wollen Sie nur ungern verhaften. Aber wenn Sie uns nicht reinlassen, bleibt uns keine andere Möglichkeit.", seufzte der Minister. "Die Arbeit können Sie sich sparen. Sirius ist nämlich nicht hier. Und ich habe auch keine Ahnung, wo er ist. Hier hat er sich nicht blicken lassen. Aber bitte, schauen Sie nach. Nur ich bitte darum, meine Einrichtung stehen zu lassen. Ich habe keine Lust anschließend renovieren zu müssen!", fauchte sie und ließ den Minister und die Auroren hinein. "Wir beeilen uns.", versprach Fudge und trat ein.

Der Minister schaute sich um. Die Auroren machten sich an die Arbeit das Haus zu durchsuchen. "Schaut auch in den Kinderzimmern. Aber klopft vorher an, nicht das die Kinder sich erschrecken.", sagte Fudge zu den Auroren. "Ihr fasst in den Kinderzimmern nichts an! Sonst gnade euch Merlin!", fuhr Leonie die Männer an. "Und klopfen braucht ihr nicht. Meine Kinder sind nicht hier.", fügte sie hinzu. "Wo sind die Kinder denn?", wollte Fudge wissen. "Lily ist mit den Weasleys in Ägypten, wie Sie eigentlich wissen sollten.", antwortete Leonie knapp. "Und die anderen drei?", fragte der Minister. "Ich wüsste nicht, was Sie das angeht. Aber Elijah ist mit seinem besten Freund auf der Farm von dessen Onkel. Isabella und Remus sind mit meiner besten Freundin und ihrer Tochter in Griechenland. Wir haben unseren geplanten Urlaub nämlich abgesagt, weil ich die meiste Zeit bei Elijah Coleman bin, um ihm, nachdem er seine Frau verloren hat, mit den Drillingen zu helfen. Das Ministerium hilft ja schließlich nicht.", antwortete Leonie und klang am Ende vorwurfsvoll.

Fudge folgte Leonie in den Wohnraum. Auf dem Kaminsims standen Fotos. Er ging hin und schaute sich diese an. Viele Bilder von Sirius, James und Mailin standen dort. Fudge legte seine Stirn in Falten. "Überrascht?", fragte Leonie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Sie haben Bilder von Black im Haus stehen?", stellte Fudge eine Gegenfrage. "Ja, habe ich. Weil ich nach wie vor an seine Unschuld glaube. Aber ein Mann, der nicht mal eine Gerichtsverhandlung bekommt, hat keine Möglichkeit, die Wahrheit aufzudecken. Und Besuch durfte er ja auch nicht empfangen.", antwortete sie vorwurfsvoll. "Sirius hätte niemals irgendwen umgebracht!", fügte sie hinzu. Fudge seufzte leise. Er war nicht hier, um mit Leonie Potter über die Schuld von Black zu sprechen. Er war hier, um Black zu finden. Doch die Auroren kamen ohne Sirius zurück, denn Sirius war nicht da. "Wo ist er?", wollte Fudge wissen. "Ich weiß es nicht. Und wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht sagen!", antwortete Leonie wütend. "Sie wollen mir also sagen, Sie hätten Black nicht versteckt?", fragte der Minister misstrauisch. "Ganz genau. Denn leider habe ich es nicht. Aber wenn Sirius bei mir auftauchen sollte, dann werde ich ihm das beste Versteck suchen, welches es gibt. Ich habe ihn immer geliebt, ich liebe ihn immer noch und ich werde ihn auch in Zukunft lieben. Und Sie können rein gar nichts daran ändern!", stauchte Leonie den Minister zurecht. Fudge sah sie zornig an, doch sie mussten wieder gehen und woanders suchen.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora