Kapitel 15

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Am Donnerstagmorgen traf Isabella der Schock. Sie saß beim Frühstück neben ihrem Zwillingsbruder. Dieser hatte den Tagespropheten abonniert und las gerade darin. "Was ist los? Warum wirst du auf einmal so blass?", wollte Isabella wissen und biss in ihr Toast. "Eine Muggel hat unseren Vater gesehen... Nicht weit von hier...", antwortete Remus leise. Das Mädchen ließ vor Schreck ihr Toast fallen. Die Zwillinge sahen sich einander an. "Haben Sie ihn dann endlich gefasst?", fragte Isabella. Remus schüttelte den Kopf. "Als die Auroren da waren, war er bereits weg.", sagte er leise. Isabella sah ihn blass an. Ihr Vater machte sich also offenbar tatsächlich auf den Weg nach Hogwarts, um Harry umzubringen. Die Mitschüler sahen abfällig zu Isabella und ihren Geschwistern. "Ich hoffe sie fassen ihn bald, damit dieser ganze Alptraum hier endet.", murrte Isabella, nahm ihr Toast und stand auf. "Wo willst du hin?", fragte Remus und sah sie fragend an. "Ich habe gleich Zaubertränke und du weißt doch, wie Snape ist.", antwortete die Gryffindor seufzend. Remus grinste schief. Das wusste er nur zu gut. Und er wusste auch, dass seine Zwillingsschwester dieses Schuljahr endlich mal etwas ruhiger angehen wollte. Isabella wollte dieses Jahr nicht groß auffallen. Alleine schon wegen der Sache mit dem Vater.

In Zaubertränke saß Isabella mit Lola und Marie an einem Tisch. Am Tisch nebenan saßen Harry und Ron. Malfoy kam erst in der zweiten Hälfte des Unterrichts. Sein Arm war in Bandagen gewickelt und er trug eine Armschlaufe. Er ging zu Harry und Ron an den Tisch. Isabella jedoch hatte andere Sorgen. Immer wieder spürte sie die Blicke einiger Mitschüler auf sich ruhen. Viele hatten den Tagespropheten gelesen und wussten, dass ihr Vater in der Nähe von Hogwarts gesichtet wurde. "Also wenn ich du wäre, dann würde ich Rache wollen!", hörte sie Malfoy schnarren. Verwirrt schaute sie zu den Jungs. Harry sah Malfoy fragend an. "Du weißt es nicht? Hat deine Cousine es dir nicht erzählt?", grinste Malfoy. Er schaute gehässig zu Isabella. "Nun, an ihrer Stelle würde ich auch nichts sagen. Sie schützt ihren Vater. Und irgendwann wird sie in seine Fußstapfen treten. Alles nur eine Frage der Zeit.", meinte der Slytherin-Junge und grinste hämisch. In Isabella flammte wieder die Wut auf. "Halt Isabella da raus!", fuhr Harry den Slytherin-Jungen an. Dieser grinste daraufhin noch gehässiger. "Die Mördertochter hat dich ja ganz schön im Griff.", höhnte er. Isabella ballte hinterm Kessel ihre Hände zu Fäusten. Sachte legte Marie ihre Hände auf Isabellas Fäuste. "Lass ihn reden. Er ist dumm.", sagte sie leise. Isabella schaute zu ihrer Freundin. Sie seufzte leise. Ihre Freundin hatte Recht, denn es brächte nichts, sich offen darüber aufzuregen und sich dadurch in Schwierigkeiten zu bringen. Am Ende der Stunde gab Snape der Kröte von Neville etwas von dessen Trank. Zu seinem Ärger schrumpfte die Kröte allerdings zu einer Kaulquappe. Dafür zog er Gryffindor fünf Punkte ab, weil Hermine Neville geholfen hatte, obwohl Snape es verboten hatte.

Kaum war die Stunde zu Ende, rauschte Isabella aus dem Klassenzimmer. "Isabella!", rief Marie und sah ihr hinterher. Sie seufzte leise. Isabella hatte in der Aufregung doch glatt ihren Kessel vergessen. So trug Marie nun zwei Kessel rauf zum Gryffindor-Turm. Danach eilte sie hinunter in die Große Halle. Sie sah sich suchend nach Isabella um, doch sie konnte ihre Freundin nicht finden. Marie wunderte sich, denn es war Zeit für das Mittagessen. Die Freundin müsste bis zum Abend warten, wenn sie nicht käme. Seufzend setzte sie sich zu Lola. "Was ist los?", fragte die Blondine und trank einen Schluck Kürbissaft. "Hast du Isabella gesehen?", fragte Marie ohne die Frage der Freundin zu beantworten. Lola schüttelte den Kopf. Erneut seufzte Marie auf. "Was ist denn los?", wiederholte Lola ihre Frage. "Sie ist nach Zaubertränke so schnell verschwunden.", antwortete Marie leise und nahm sich was zu essen. "Habe ich mitbekommen.", meinte Lola schlicht. Immer wieder sah Marie sich um, doch Isabella erschien nicht. Diese saß in der Küche und ließ sich von den Hauselfen was zu essen geben. Isabella hatte keine Lust auf die ganzen Blicke ihrer Mitschüler.

Nach dem Essen begab sie sich auf den Weg zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Isabella kam drei Minuten nach Läuten der Glocke im Klassenzimmer an. Lupin war jedoch noch nicht da. Deshalb suchte sie sich einen freien Sitzplatz und holte Buch, Federkiel und Pergamentrolle heraus. Dabei sahen ihr einige abfällig zu. Isabella versuchte die Blicke nicht zu beachten. Der Hufflepuff-Junge, welcher neben ihr saß, rückte ein Stück zur Seite. Isabella sah zu ihm. Sie erkannte ihn sofort. Das war der Junge, neben dem sie letztes Jahr saß, als sie Lockharts Fragebogen ausfüllen mussten. Letztes Jahr hatten die beiden sich gut verstanden und hatten zusammen über den Fragebogen gelacht. Nun, da klar war, wer Isabellas Vater war, schien es anders zu sein. Denn offenbar hatte der Junge nun Angst vor ihr. "Letztes Jahr hast du noch gerne neben mir gesessen.", erinnerte sie ihn. "Da wusste ich auch noch nicht, dass du eine Mördertochter bist.", gab der Junge zurück. In seinen Augen erkannte Isabella die Angst. Sie schnaubte leise, packte ihre Sachen zurück in die Tasche und stand auf. "Nenn mich nicht Mördertochter, denn für die Taten meines Erzeugers kann ich nichts!", fauchte sie ihn an, drehte sich um und wollte aus dem Klassenzimmer rauschen. Dabei stieß sie mit Jemandem zusammen. Isabella stolperte zurück und wäre mit dem Popo auf dem Boden gelandet, wenn Remus Lupin sie nicht an den Hüften gepackt und festgehalten hätte. "Wohin so eilig?", fragte der neue Lehrer mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. "I...Ich habe ... mein Buch vergessen...", stammelte Isabella als Antwort und sah ihn dabei nicht an. "Nun, die Bücher brauchen wir heute nicht.", lächelte Lupin und schaute zur Klasse. "Also räumt bitte alle eure Sachen zurück. Wir haben heute eine praktische Stunde.", sagte er und machte die Tür wieder auf. Aufgeregtes Gemurmel entstand. Sie hatten bisher nur ein einziges Mal eine praktische Stunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste gehabt. Das war letztes Jahr bei Lockhart gewesen, als dieser die Wichtel freigelassen hatte. Daran erinnerten sie sich alle noch sehr genau. "Folgen Sie mir bitte.", lächelte Lupin und verließ das Klassenzimmer. Die Klasse folgte ihm.

Isabella Mailin Potter II (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now