Epilog

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 „Ja, manchmal fragen mich Leute, wie ich sie lieben kann. Sie. Wie wir doch so fremd und trotzdem so vertraut schienen und es manchmal immer noch sind. Sie war jeden Morgen aufgewacht und hatte entschieden, dass sie schlimme Taten vollbrachte. Ich stehe nun jeden Morgen auf und entscheide mich dafür, dass ich sie liebe. Liebe – aus vollem Herzen. Am Ende ist sie immerhin mein geliebtes Monster."

Gezeichnet – Hermine Black-Granger

Sommer - 1979

Hermine lag im dichten Gras und starrte in den sich über ihr auftürmenden Apfelbaum.

Die wild gewachsenen Efeuranken schlängelten sich die Hauswand hinauf.

Die Dame spürte den feinen Wind auf der Haut, die Brise, welche die Sträucher zum Wanken brachte.

Ihre struppigen Strähnen verteilten sich wie auf dem Gras wie Pusteblumen im Wind.

Ihre Lunge wurde mit dem süßen Duft von Freiheit getränkt, hier, auf dieser Wiese.

Sie schmeckte den intensiven Hauch von Erdbeeren, kalter Milch, die ihre die Kehle so sanft hinab floss.

Im Hintergrund vernahm sie freudige und kichernde Kinderstimmen.
Oder besser gesagt die Stimme eines besonderen Kindes.

Sie reckte sich im Gras, der lange Leinenstoff ihres Kleides floss ihr wie Wasser den Körper hinab.

Sie fühlte sich nirgends wohler als an diesem Ort.

Plötzlich erhob sich etwas schimmerndes über ihr, es funkelte in allen Farben des Regenbogens.

Immer und immer wieder stiegen weitere Seifenblase in die Lüfte und platzen letztlich, als sie die Äste des Apfelbaumes streiften.

Kurz darauf kam das Lachen näher und jemand lies sich neben ihr ins dichte Gras fallen.

Hermine drehte sich auf die Seite und ergriff die Hand des kleinen Wesens.

Es war das schönste Geschöpf welches sie je zu sehen bekommen hatte.

Genau neben ihr lag ein kleiner Junge zwischen den Kräutern und Blumen, er hatte dichtes, haselnussbraunes Haar und ihre Augen.

Ihre tiefbraunen Augen, in denen sich die geborene Granger schon so oft hoffnungslos verloren hatte.

Seit dem Tag seiner Geburt besaß er das Funkeln, das Funkeln, welches sie zuvor nur von ihrer geliebten Bella gekannt hatte.

Hermine umfasste die kleine Hand ihres Sohnes und bedeckte diese mit Küssen.

Das Kind begang herzlich zu lachen, kleine Grübchen zeichneten sich auf seinen pfirsichroten Wangen ab.

Mama! Nicht so viel! Du musst auch Seifenblasen machen!"
Manchmal konnte Hermine kaum genug von ihm bekommen. Von seinen Strähnen, die nun dicht mit Seifenlauge verklebt waren, seiner weichen Haut, welche so perfekt in der Morgendämmerung schien.

Sie drückte ihren kleinen Liebling fest an sich und auch er schmiegte sich mit seinem warmen Atem dicht an sie.

„Püppchen, könntest du bitte deinem Sohn sagen, dass er nicht die Seifenlauge auf der Terrasse ausschütten soll? Das ist so ein unordentliches Muggelspielzeug! Wir haben doch extra das Plantschbecken aufgebaut!"

Die Hexe beugte sich über Hermine, die dichten, pechschwarzen Locken fielen hinab und direkt in Hermines Gesicht.

Vanille.

Schokolade.

So wie sie es liebte.

Sie musste kurz an eines von ihren ersten Treffen denken, an einem Baum in Hogwarts.

Bellamione - Ihr geliebtes MonsterWhere stories live. Discover now