Kapitel 11

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Hermine und Bellatrix drängelten sich zu ihrem Tisch in der großen Halle.

Als sie sich setzten, betrachteten sie die farbenfrohen Plakate, welche mit einem Zauberspruch dort angebracht wurden.

Hier! Probier den!" Bellatrix schaufelte ihrer Freundin einen Haufen Schokopudding auf den Teller.

Nur, wenn du den Kürbissaft trinkst."
Doch bevor die junge Black zu der Kanne greifen konnte, setzte sich ein blonder Junge neben die beiden Schülerinnen.

Er hatte seine langen Haare mit einer Schleife zusammengebunden und seine Manschettenknöpfe passten perfekt zu seinen Hosenträgern.

Lucius Abraxas Malfoy, höchst erfreut." Der Schüler reichte Hermine die Hand: „Ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast, Schreckschraube, und dann noch so eine hübsche."
„Nein – wir sind nicht -" Stotterte die braunhaarige Hexe, während sie beherzt in ihr Brötchen biss.

Lass das ja Naricssa nicht hören, Lucy." Grinste Bella.

Lucius Malfoy.

Hermine sah nur eine Person in ihm, ihren Schulkameraden.

Und so bemerkte sie nicht, wie der Junge ihrer Freundin etwas zusteckte.

„Bella, was war das gerade?"
„Komm mit, Püppchen."

Bellatrix fasste Hermines Hand und zog sie in den Innenhof.

Die älteste Black zog eine kleine, schwarze Schachtel aus der Manteltasche.

Bella, das sind Zigaretten!"
„Ja und? Die einzige gute Sache, an diesen dreckigen Schlammblütern!"
„Bellatrix Black!"

Doch die schwarzhaarige Hexe ließ ihre Freundin beiseite, zog eine einzelne Zigarette heraus und sprach: „Incendio!"

Wenig später in der großen Halle, flitzte eine Hexe durch die Tischreihen.

Mitsamt grünem Hut und flinker Schreibfeder bewaffnet, notierte sie die Schüler, bis ihr Blick den der Black und der falsche Selwyn traf.

Hallo! Hallo! Meine Lieben, ihr seit ja -" Rita Kimmkorn hielt inne: „Zwei reinblütige Slytherin Mädchen, die sich gegen die männlichen Kandidaten stellen – eine perfekte Titelstory!"
„Mach mal ruhig, Rita." Murmelte Bellatrix und versuchte das Gespräch zu umgehen.

„Kleine Black, ihr habt so gut, wie gewonnen. Eure Konkurrenten sind allesamt faul, dumm und unwürdige Zauberer."

Hermine hasste sie mehr denn je.

„Mit unwürdig meinst du kleine Schlammblüter, dreckige Halbblüter und Blutsver -"

Doch bevor sie den Satz vollenden konnte, heulte Bellatrix laut auf.

Ihre Freundin hatte ihr kräftig gegen das Schienbein getreten.

Meine Familie braucht keine weitere Titelstory neben: ist Arcturus Black etwa das neue Model für die Hexenwoche als attraktivster Zauberer oder die süßesten Bilder von Sirius und Regulus Black oder Wen wird Bellatrix Black heiraten oder wann wird Cygnus Black endlich sterben, damit wir an seine Tochter dürfen?" Stellte die geborene Black klar und setzte ein falsches Lächeln auf.

Doch nicht Hermine.

Diese schaute ihre Freundin mit einem erschüttertem Gesichtsausdruck an.

Ach ja, dein Vater. Wie geht es ihm?" Hakte Rita Kimmkorn nach.

Gut, soweit ich weiß und Mutter mir geeult hat. Wenn du uns jetzt entschuldigst -"
Bella sprang vom Tisch auf und verließ die große Halle, ohne Hermine.

Dies wollte die Schülerin nicht auf sich sitzen lassen.

„Hey! Warte!"

Bellatrix rannte die Felder herab, Hermine hinterher.

Die schwarzhaarige Hexe hielt an und stieß ihre Freundin von sich weg.

Hör auch!"
„Womit?"
„Mir zu folgen – Lass mich allein – so, wie ich es vor dir war!"

Sie sackte zusammen und klammerte sich an den Steinen fest.

„Bella – Bellatrix, bitte, erzähl mir davon. Ich bin deine -"
„Freundin? Dann bist du wohl meine einzige, neben all den Idioten und Blutsverrätern hier."

Sie atmete tief ein und starrte ihr tief in die Augen.

Mein Vater ist schwer krank, Drachenpocken oder so -" Sie musste tief Luft holen, um fortzufahren: „Er – er wird wahrscheinlich das nächste Jahr nicht überleben -"
„Bella, das ist schrecklich!"

Ja, ja, ist es. Nur wenn Vater stirbt, haben wir kein Anrecht auf unser Erbe. Ein Erbe, das mir zusteht! Ich bin seine Tochter! Nur, weil ich kein Mann bin!" Sie keuchte auf, in Bellas Augen sammelten sich Tränen.

Hermines Kinnlage fiel herunter: „Aber – aber was macht ihr dann? Habt ihr einen Plan? Ich meine du – deine Mutter und -"
Bellatrix setzte ein gekünsteltes Grinsen auf.

„Ja, perfekt. Mutter wird mich einfach mit dem höchst bietenden verheiraten, dann werden wir nicht auf der Straße sitzen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis meine Verlobung in all den Klatschzeitschriften steht."

Bellas Kopf fiel gegen Hermines Schulter.

Plötzlich verschwand das Lächeln, ihr Gesicht verzerrte sich und aus ihren Augen flossen Tränen.

Bella, das tut mir so -"
„Du musst wissen, Vater hätte das nie getan – ich bin sein kleiner Kämpfer. Er würde mich nie einfach so verheiraten. Auch, wenn er ein Black ist, er – er würde warten, bis ich jemanden heiraten möchte."

Die braunhaarige Hexe war wie erstarrt.

Sie hatte Bellatrix Black niemals weinen sehen, geschweige denn Schwäche zeigen.

Doch in diesem Moment war sie nur ein Mädchen, dass der Verzweiflung nicht entfliehen konnte.

Bella fiel Hermine in die Arme.

Diese war wie erstarrt.

Sie konnte sich kaum bewegen und so saßen sie dort nur.

Arm in Arm.

Bellamione - Ihr geliebtes MonsterWhere stories live. Discover now